In diesem bonedo Test nehmen wir mit dem Samplepad Pro ein Multipad aus dem Hause Alesis für elektronisch ambitionierte Drummer und Perkussionisten unter die Lupe. Auch wenn das neuste Produkt des E-Drum Spezialisten aus dem amerikanischen Rhode Island besonders den preisbewussten Elektroniker anspricht, so lässt seine Ausstattung mit USB-Schnittstelle, SD-Karten Slot für zusätzliche Sounds, acht anschlagsdynamischen sowie hintergrundbeleuchteten Gummiflächen, plus zusätzlichen Trigger-Eingängen und seinem insgesamt kompakten Auftritt auf stressfreies Arbeiten an der Sample-Front hoffen. Nicht zu vergessen sind natürlich auch die 200 mitgelieferten Sounds. Wollen wir doch mal sehen, wie viel Spaß man mit diesem Instrument und seinen onboard-Klängen hat.
Seit Jahren gehören die sogenannten Multipads fest ins Setup eines modernen Rhythmusarbeiters. Elektronische Sounds und Samples werden bei der Produktion vieler Songs verwendet und sind oftmals so prägend für den jeweiligen Track, dass sie auch bei einer Live Performance nicht fehlen dürfen. Das kann die eigene Musik ebenso betreffen wie auch das Arbeiten mit Tribute- oder Coverbands. Gerade in dieser Szene spielt die Reproduktion der im Original verwendeten Klänge eine große Rolle. Weitere Faktoren für den Erfolg dieser All-In-One-Instrumente sind ihre Kompaktheit und natürlich die integrierten Drumkits und Sounds, mit denen sofort und lärmfrei auch in der Wohnung losgeballert werden kann. Wir stellen fest: Multipads können vielfältig eingesetzt werden – als Übungsgerät, als eigenständiges Instrument, welches das Drum Kit ersetzt oder als elektronische Erweiterung zum akustischen Set – alles kann, nichts muss. Packen wir jetzt also das Samplepad Pro von Alesis aus! Los geht’s.
Details
Das Samplepad Pro kommt gut geschützt in einem Karton, in dem sich neben dem Instrument und einer Gebrauchsanweisung lediglich noch das Netzteil befindet. Was mir sofort auffällt, noch bevor ich das Teil zum ersten Mal anschalte: Im Vergleich zu anderen Multipads kommt das Samplepad Pro doch etwas leichter und flacher ums Eck. Das schwarze Kunststoffgehäuse wirkt zwar nicht billig, aber auch nicht besonders hochwertig. Gleiches gilt für den Power-Knopf, die beiden Drehregler „Main“ und „Phones“ an der Vorderseite, sowie die vier Gummitaster zur Navigation durch das interne Menü, welches auf dem mittig sitzenden LCD Display abgebildet wird.
Anschluss finden leicht gemacht
Die acht gummierten Schlagflächen, sechs davon viereckige, größere Pads, sowie zwei schmale „Streifen-Pads“ am oberen Ende, fühlen sich samtig und angenehm an, wenn man mit dem Finger darüber streicht. An der Vorderseite finden sich neben den angesprochenen Drehreglern noch ein Klinkeneingang für den Kopfhörer sowie der Einschub für eine SD Karte. Auf der Rückseite gibt’s außer dem Power-Knopf noch mehr Buchsen und Regler zu entdecken: Neben dem obligatorischen Eingang fürs Netzteil verfügt das Samplepad Pro über einen Stereo Ausgang, einen Volume Regler, einen Aux-Eingang zur Einspeisung von beispielsweise einem iPod, einen Footswitch-Eingang sowie über die beiden klassischen MIDI-In und -Out Anschlüsse. Damit das Teil auch flugs mit dem Rechner verbunden werden kann, wurde sinnvollerweise noch ein USB Port verbaut. Und sollte man zu den vorhandenen acht Pads noch weitere Trigger hinzufügen wollen, offeriert das Gerät vier weitere Eingänge: HiHat Controller, Kick Trigger sowie zwei Buchsen für Drum Pads. Mit zwei Mini-Schaltern lässt sich je für den Hihat- und den Kick-Eingang noch bestimmen, ob „echte“ Drumpads, beziehungsweise Controller oder doch günstige Taster zum Einsatz kommen. Auf der Bodenseite des Pads finden sich vier Gewindebohrungen, um eine optional erhältliche Montageplatte anzuschrauben. Ohne eine solche positioniert man das Instrument entweder auf einem Snare-Ständer oder legt es flach auf Boden, Tisch oder eine sonstige Unterlage.
Das Display sorgt für Durchblick
Alle Informationen und Einstellungsmöglichkeiten für die vom Werk aus mitgelieferten zehn Drumkits, die solch illustre Namen wie „Acoustic“, „Funk, „Percussion“, „FX-Mix“ tragen, sowie für die jeweiligen Variablen der acht Schlagflächen, kommuniziert das Instrument über dieses LCD Display: Triggert man also eines der Pads, werden die entsprechenden Parameter hier angezeigt: PADNUMMER, SAMPLENAME und SPEICHERLOCATION (zum Thema Erweiterung durch eine SD-Karte kommen wir in Kürze), sowie TUNE – Stimmung des Samples in einem Bereich von minus vier bis plus vier Schritten. Mit SENSITIVITY kann die Trigger-Empfindlichkeit des Pads eingestellt werden, wiederum in kleinen Stufen von eins bis acht. REVERB ist für den Raum, beziehungsweise den Hall-Anteil des Samples zuständig. Dieser lässt sich in zehn Stufen einstellen. Zu guter Letzt darf man die Sounds Mono und Poly für einzelnes – im Gegensatz zu überlappendem – Auslösen desselben Samples über das Parameter MODE einstellen. Diese Funktion bietet darüber hinaus noch weitere Varianten wie LOOP – zum nahtlos wiederholten Abspielen des Samples bis zum erneuten Triggern -, STOP (stoppt beim Anschlagen alle anderen noch klingenden Sounds), TEMPO (lässt den Drummer das Tempo für das interne Metronom tappen), CLICK (Metronom an/aus) sowie HAT für die Nutzung mit einem HiHat Pedal. Parameter wie LEVEL, zur Regelung der Ausgangslautstärke des Samples in einzelnen Schritten von eins bis zehn, VELOCITY zur Veränderung der Anschlags-, oder auch Lautstärken-Range und PAN zur Veränderung des Klangpanoramas im Stereo-Bild fehlen natürlich genauso wenig wie die MIDI Notennummern und die obligatorische MUTE-Gruppe zur gegenseitigen Stummschaltung bei wechselseitigem Anschlag; unverzichtbar, wenn es um offene versus geschlossene Hihat-Sounds geht.
Um globale Einstellungen am Samplepad Pro vorzunehmen – also jene Parameter festzulegen, die nicht einzelne Sounds oder Pads betreffen, sondern das ganze System – ruft man das Optionsmenü auf, ebenfalls schnell über die bereits erwähnten Navigationstaster erreichbar. Hier werden Metronom– und Fußschalter-Einstellungen, die Justierung der HiHat-Pedal-Werte (offen und geschlossene HiHat) und die Bestimmung eines globalen MIDI Kanals je für empfangene sowie gesendete Daten vorgenommen. Wie das ganze in der Praxis funktioniert, erfahrt ihr jetzt.
Stefan sagt:
#1 - 22.03.2015 um 22:51 Uhr
Schöne Review, hatte des Pad selbst eine Woche bei mir zu Hause, kann ich alles bestätigen.Was allerdings der ganz große Minuspunkt ist, warum des Gerät auch wieder zurück ging, ist die Metronomfunktion. Dass ein Metronom eingebaut ist: gutes Gimmick, speziell wenn man mit Time-abhängigen, längeren Samples (also beispielsweise Backingtrack) arbeitet. Problem dabei: Der Click ist auch immer auf dem Main-Ausgang, nicht etwa nur auf dem Kopfhörerausgang. Das Publikum bekommt also immer den CLick auch zu hören. Damit ist das Samplepad Pro für mich leider absolut unbrauchbar, auch wenn sonst Preis/Leistung absolut fair wäre.
Chris (Redaktion Drums) sagt:
#2 - 23.03.2015 um 00:30 Uhr
Hi Stefan, danke für deinen Kommentar.
Unabhängig vom internen Metronom des Samplepad Pro. Um das zu regeln, kannst du vorab die Datei in deiner DAW mit deinem Sample oder Backingtrack und einen dafür angelegten Click als links-rechts Spur routen und dann exportieren. Mit einem kleinen Mischpult am Drumkit kannst du die Datei im Livebetrieb splitten (Click auf deine Ohren) und das Sample an die PA weiter leiten. Das Sample ist dann natürlich nur Mono.
Viel Erfolg, Chris (Redaktion Drums)