Der Ampeg V-4B im bonedo-Test – Für viele Bassisten, die einen großen Bass-Stack mit massiver Lautstärke brauchen und auf einen Sound mit viel Punch, Durchsetzungskraft und sahnigem Röhrentimbre stehen, ist die amerikanische Verstärkerschmiede Ampeg nach wie vor die erste Adresse. Der Hersteller hat sich diesen bemerkenswerten Status über einen sehr langen Zeitraum aufgebaut, der SVT wird beispielsweise seit 1969 in verschiedenen Ausführungen gebaut und gilt rund um den Globus als Standardausstattung für eine professionelle Bass-Backline. Allerdings benötig nicht jeder Bassist die gewaltige Kraft von 300 Röhrenwatt, und hätte gegen den Ampeg Signature-Sound in einem kleineren Paket nichts einzuwenden. Gerne auch mit gedrosselter Leistung und einem rückenschonenden Transportgewicht – und wenn möglich natürlich auch zu einem günstigeren Preis.
Für diese Zielgruppe legt Ampeg 2013 den 100Watt starken V-4B aus den 70er Jahren neu auf und stattet ihn zusätzlich mit einigen modernen Features aus, die dem Bassisten den Arbeitsalltag angenehmer machen sollen. Ob Ampeg der Transfer ihrer Verstärkerlegende in die Neuzeit damit gelingt?
Details
Der neue Ampeg V-4B Reissue sieht dem Vintage-Vorbild täuschend ähnlich und ist ohne Zweifel eine optisch sehr gelungene Nachbildung des Originals. Das fängt beim Gehäuse mit schwarzem Kunstlederüberzug und den schützenden Metallecken an, setzt sich über die silberne Front mit der klar strukturierten Anordnung der Regler fort bis hin zum textilbezogenen Frontgrill. Auch in der Leistungsangabe gleichen sich die beiden Brüder, der neue kommt nämlich ebenfalls mit 100 Watt, die jetzt allerdings von vier 6L6GC Röhren geliefert werden.
Auch unter der Haube hat sich einiges getan, damit die Neuausgabe den aktuellen Anforderungen gerecht werden kann. Viele Rückenschmerz-geplagte Basser werden sich über die satte Gewichtsreduktion freuen, denn mit etwas über 18 Kilo liegt der V-4B Reissue für Vollröhrentop-Verhältnisse fast schon im Leichtgewichtbereich. Mit dem Koffergriff an der Oberseite lässt sich der Amp dann auch einigermaßen komfortabel tragen, zwei seitliche Griffe würden den Transport allerdings noch angenehmer machen – dann wäre allerdings der detailgetreue Vintage-Look im Eimer.
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Ein signifikantes Update bringt der V-4B in Sachen Anschlussmöglichkeiten auf der Rückseite mit. Für die Lautsprecher stehen fünf Klinkenbuchsen zur Verfügung, die den flexiblen Einsatz verschiedenster Boxenkombinationen ermöglichen. An den beiden 2-Ohm-Buchsen lassen sich entweder eine Box mit 2 oder zwei Boxen mit 4-Ohm-Impedanz betreiben, die zwei 4-Ohm-Klinken ermöglichen den Betrieb mit einer 4-Ohm- oder zwei 8-Ohm-Boxen, und an die 8-Ohm-Klinke passt logischerweise eine große Box mit einer Impedanz von 8 Ohm. Damit sollte jeder seine vorhandenen Lautsprecher mit dem V-4B betreiben können. Hervorragend!
Neben den Lautsprecherbuchsen parkt ein symmetrischer Ausgang zur Weiterleitung des Signals an ein Pult oder eine weitere Endstufe. Auf eine Pre/Post-EQ-Funktionalität muss man also verzichten, ein Groundlift-Schalter zur Geräuschreduktion hat Ampeg dem neuen V-4B aber spendiert. Außerdem gibt es drei Klinken mit den Bezeichnungen Preamp-Out, Power-Amp-In und Slave-Out, über die der neue V-B4 auch mit anderen Vorverstärkern oder zusätzlichen Endstufen kommuniziert. Die Anschlüsse für den Bass sitzen natürlich vorne auf der schicken Front – der neue V-4B kommt mit einer Klinke für passive Instrumente und einer weiteren -15dB Klinke für aktive Bässe mit hohem Pegel. Darauf folgt der Gainregler, drei EQ-Potis mit Boost- und Cut-Funktion für Bässe, Mitten und Höhen und schließlich der Masterregler für die Endlautstärke.
Wer Ampeg-Amps kennt, der weiß allerdings, dass das noch nicht alles zum Thema EQ sein kann. Über den EQ-Reglern sitzen nämlich drei Kippschalter, die weitere Variationen ermöglichen. Der linke sorgt für einen kräftigen Bass-Boost um +2dB bei 40Hz mit gleichzeitigem Mitten-Cut um -11dB bei 500Hz und nennt sich Ultra-Lo, der rechte Ultra-Hi-Schalter schiebt dagegen die Höhen bei 8 kHz um 7dB nach vorne. Mit der mittleren Wippe werden die Einsatzfrequenzen des darunter liegenden Mittenreglers gewählt, nämlich 220 Hz, 800 Hz oder 3 kHz. Den Abschluss auf der Front machen Power- und Standbyschalter samt darüber liegender Betriebszustandslampe in amtlicher 70er Vintage-Optik.
Seit der Übernahme durch Loud Technologies Inc. im Jahre 2005 werden viele Ampeg-Produkte aus Kostengründen in China gefertigt, und auch der neue V-4B gehört dazu. Vorbehalte in Sachen Qualität sind aber absolut nicht angebracht, die Verarbeitung des Ampeg-Neulings ist ohne Tadel und der Verstärker macht einen absolut soliden und roadtauglichen Eindruck.
Rotary Relaunch sagt:
#1 - 05.03.2014 um 20:15 Uhr
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