Der Pangaea CP-100 des russischen Musikelektronik-Herstellers AMT widmet sich nicht nur der Aufgabe, den Klang von Gitarrenlautsprechern mithilfe von Impuls Responses (IR) zu emulieren, sondern hat noch einige weitere Funktionen im Gepäck.
Die Pedalhersteller aus dem sibirischen Omsk machten in den letzten Jahren immer wieder mit diversen amtlichen Effektpedalen von sich reden, weshalb ein Gerät wie dieses besonders das Interesse weckt. Aber was unterscheidet den AMT Pangaea CP-100 von anderen Lautsprechersimulationen, und wie praxisnah sind die Möglichkeiten, die er zusätzlich mitbringt?
Details
Ich muss zugeben, dass ich keine Ahnung hatte, was es mit dem AMT Pangaea CP-100 auf sich hat, als der UPS-Fahrer mir das Päckchen überreichte. Auch nicht, als ich das schwarze, 30 x 43 x 96 mm kleine und 180 Gramm schwere Kästchen in der Hand hielt. Nachdem ich allerdings einen näheren Blick in das lieblos kopierte Faltblatt geworfen hatte, konnte ich es kaum abwarten, es mit meinem 100 Watt Vollröhren-Amp zu verbinden. Aber dazu später mehr im Praxisteil. Auf der Herstellerwebsite gibt es zum Glück eine wesentlich besser gestaltete und damit auch leichter verständliche Bedienungsanleitung. Das sehr robuste Metallkästchen bietet eine ganze Reihe Einstellmöglichkeiten, auf die ich etwas genauer eingehen möchte.
Auf der Stirnseite stehen drei 6,35 mm Klinkenbuchsen bereit, die mit Input, Thru und Out beschriftet wurden. Die Input-Buchse wird wahlweise mit dem Preamp oder dem Cabinet Out des Verstärkers verbunden, durch Thru wandert das Signal, wenn gewünscht, unbearbeitet direkt weiter zur Box oder einem entsprechenden Lastwiderstand. Dieses ist zwingend notwendig, da sonst ein Schaden am Amp entstehen kann.
Die Output-Buchse bietet drei Möglichkeiten zur Weiterleitung des Signals:
1. Sie kann als Kopfhörerausgang verwendet werden.
2. Sie gibt ein Stereo-Line-Signal aus.
3. Sie dient als symmetrischer Mono-Ausgang.
Am Aux In, ebenfalls auf der Stirnseite, finden ein MP3-Player oder ähnliche Audiogeräte Anschluss. Das mitgelieferte 12-Volt-DC-Netzteil wird ebenfalls auf dieser Seite des Gehäuses angeschlossen.
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Einen An-/Aus-Schalter sucht man am AMT CP-100 vergebens, sobald das Netzteil verbunden ist, leuchtet augenblicklich das OLED-Display auf der Oberseite, und das in einer Intensität, die es auch in einer hellen Umgebung problemlos ablesbar macht. Auf diesem finden sich sämtliche Informationen und Parameter, die mithilfe diverser Taster abgerufen und verändert werden können. Bis zu 100 Presets fasst der AMT CP-100, die allesamt aus Impuls Responses (IRs) bestehen und als WAV-Dateien per USB-Kabel vom Rechner übertragen werden. Der Einfachheit halber taucht das Gerät nach dem Anschließen als USB-Stick auf dem Desktop auf, gefüllt mit 10 Ordnern, in denen die IRs abgelegt werden. Diese Presets können dann mit den Tastern unterhalb des Displays durchgesteppt und aufgerufen und bei Bedarf mit dem integrierten grafischen 5-Band-EQs noch im Klang verfeinert werden. Sollte der Wunsch aufkommen, einen Raum hinzuzufügen, ist auch dies machbar. Dazu stehen die drei Raumgrößen small, medium und long bereit, die sich in ihrem Mischungsverhältnis zum Direktsignal feinjustieren lassen. Auch Ein- und Ausgangspegel werden vom Display sehr feinfühlig angezeigt, sodass die optimalen Werte recht schnell eingestellt sind. Natürlich lassen sich alle Veränderungen, die vorgenommen wurden, auch abspeichern! Für die Einstellung des optimalen Eingangspegels stehen zwei Schalter an der Frontseite des Gehäuses bereit, die das Signal von 0 über -24,-28,-32,-36 und -40dB abschwächen. Auf der Herstellerwebsite wird auch darauf gesondert eingegangen. Die Signalverarbeitung selbst findet mit 48 KHz und 24 Bit statt.
DaGuddy88 sagt:
#1 - 16.10.2015 um 11:35 Uhr
Kann man mit dem Gerät auch nur die Zerre des Amps über Line aufnehmen um dann später am Rechner eine CabSim drauf zu legen? Also gibt es so eine Art Bypass bzw dry/wet regelung?
Das wäre richtig genial wenn ich ohne umstöppeln zwischen TwoNotes Wall Of Sound und den IRs auf dem CP1 wechseln könnte!
Bassel sagt:
#1.1 - 21.10.2015 um 08:25 Uhr
Hallo DaGuddy88,
da der Test schon einige Zeit zurückliegt und auch die Bedienungsanleitung diesbezüglich keine Informationen hergibt, empfehle ich den Besuch der Herstellerwebsite und unter FAQ Deine Frage zu stellen.
Beste Grüße,
Bassel
Antwort auf #1 von DaGuddy88
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenRoley McGallagher sagt:
#2 - 15.10.2017 um 13:07 Uhr
Sry für die blöde Frage, kenn mich mit der Technik nicht aus, aber warum ist es zwingend notwendig eine Box oder Lastwiderstand anzuhängen? Warum kann der Amp kaputt gehen?
Kann man die Loadbox dann einfach ins leere laufen lassen, also Thruh Out -> Loadbox und fertig?
Danke schonmal!