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Arobas Music Guitar Pro 6 XL Test

Die Notationssoftware Guitar Pro der französischen Softwareschmiede Arobas Music ist der Vorreiter und Platzhirsch in Sachen computerbasierter Tabulaturnotation für Gitarren aller Art. Die erste Guitar Pro Version kam schon im Jahr 1997 auf den Markt. Seitdem kann sich das Programm äußerst erfolgreich behaupten. Im Internet parken Abertausende von Guitar Pro Tabs, fast alle einschlägigen Songs sind irgendwo zu finden. Mittlerweile gibt es auch Freeware-Alternativen, die die Guitar Pro Dateien ebenfalls öffnen und editieren können. Arobas Music muss also mit jeder neuen Version beweisen, dass es sich weiterhin lohnt, für diese Software Geld auszugeben.

Die Tabulatur-Software Guitar Pro 6 gibt es nun auch in der XL-Edition
Guitar Pro 6 XL ist eine hochwertige Tabulatur-Software – und ein prima Tool zum Üben


Guitar Pro ist nicht zuletzt ein hervorragendes Tool um mithilfe der umfangreichen, benutzergenerierten Songdatenbanken Songs und damit auch Gitarre spielen zu lernen. Die Möglichkeiten, zum Beispiel das Tempo eines Songs ändern oder einzelne Takte als Loop abspielen zu können, sind dem übenden Gitarristen eine große Hilfe. In erster Linie ist Guitar Pro aber eine Software zum Erstellen eigener Noten oder zum Festhalten herausgehörter Stücke. Die hier getestete XL-Version hat zusätzlich zu der auch in der „normalen“ Ausgabe für ein Gitarrennotationsprogramm schon recht umfangreichen Soundbibliothek noch weitere sechs Soundbänke an Bord. Wie diese Sounds klingen und ob es sich lohnt, diese dazuzukaufen, klärt dieser Test für euch.

Details

Konzept
Im Gegensatz zu den großen und teuren Vertretern der Notationssoftware Finale und Sibelius richtet sich Guitar Pro vordergründig an die zahlreiche Schar der Gitarristen. Es ist zwar auch möglich, diverse andere Instrumente darzustellen (beispielsweise kann man Bläser und Streicher notieren und mithilfe der Soundbänke auch zum Erklingen bringen), aber das Hauptaugenmerk liegt deutlich auf den Gitarren und ihren näheren Verwandten. Wer zum Bespiel einmal versucht hat, mit Finale eine Gitarrentabulatur in einer ungewöhnlichen Stimmung und gewissen Extras zu realisieren, wird bei der gleichen Aufgabe mit Guitar Pro seinen Traumpartner finden. Alles, was man für die Notation von Musik mit einem Gitarrenschwerpunkt benötigt, liegt offen da und muss nicht erst im Handbuch gesucht werden. Neben Tabulaturen kann das Programm aber auch herkömmliche Noten erzeugen. Daher ist Guitar Pro 6 in der Welt der Notation klassischer Werke genauso zuhause wie beispielsweise in der Darstellung der wildesten Rocksolos, bei denen die Notation in Tabulaturform deutliche Vorteile gegenüber der Standardnotation hat. Alle erdenklichen Spezialzeichen, die man für die Notation von Gitarrenmusik benötigen könnte, sei es ein Lagenwechsel bei einer Bach-Etüde in der klassischen Notation oder ein Malträtieren der Gitarre mit dem Tremolohebel, lassen sich mit diesem Programm bequem realisieren. Möchte man hingegen andere Instrumente (zum Beispiel Bläser) notieren, muss man auf allerlei instrumentenspezifische Sonderzeichen verzichten, aber das Programm heißt ja schließlich Guitar Pro und nicht Orchester Pro.

Guitar Pro 6 XL bietet alles, was man für die Gitarrennotation braucht
Guitar Pro 6 XL bietet alles, was man für die Gitarrennotation braucht

Wie viele User dieses Programm zu schätzen wissen und mit seiner Hilfe Tabulaturen und Noten erstellen, lässt sich an den zahllosen im Internet verfügbaren Guitar Pro Tabs ablesen. Nur selten lässt sich keine Guitar Pro Tab eines einigermaßen bekannten Songs irgendwo im Internet finden. Das Programm ist also auch für Gitarristen, die gar nicht in erster Linie eigene Noten herstellen möchten, von großem Nutzen. Zwar lassen sich die Guitar Pro Dateien auch mit einem Freewareprogramm öffnen; die Übersichtlichkeit und Qualität der Notation und der Sound sind aber deutliche Vorteile von Guitar Pro gegenüber beispielsweise dem kostenlosen Tux-Guitar.
Neuheiten
Die auffälligste Neuerung ist die komplett erneuerte Benutzeroberfläche von Guitar Pro. Die zuvor mit Zeichen und Icons überladene Oberfläche wurde wesentlich augen- und bedienerfreundlicher gestaltet. In der linken Seitenleiste finden sich die sechs sogenannten Welten von Guitar Pro. Diese Welten sind praktische Überordner für die Bereiche: 1. Bearbeiten, 2. Instrumente, 3. RSE (Realistic Sound Engine), 4. Mastering, 5. Akkorde und 6. Songtexte.

Fotostrecke: 6 Bilder Welt 1 dient dem Erzeugen und Bearbeiten von Tabulaturen und Noten

In Guitar Pro ist es ab der Version 6 möglich, bis zu sieben Songs gleichzeitig zu öffnen, was das Arbeiten enorm erleichtert – vor allem, wenn man einzelne Teile aus verschiedenen Songs neu zusammenfügen möchte. Eine weitere Neuheit ist die „Realistic Sound Engine RSE“. Für diesen Test stand die Guitar Pro 6 XL Version zur Verfügung, die mit einer ganzen Reihe von zusätzlichen Soundpacks ausgestattet ist. Wie gut und realistisch diese Sounds klingen und ob sich der Mehrpreis für die XL Version lohnt, erfahrt Ihr im Praxisteil.

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Kai sagt:

#1 - 11.12.2013 um 03:12 Uhr

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Was ich leider nicht gefunden habe und auch schmerzlich vermissen würde ist eine Synchronisations-Möglichkeit mit externem Equipment oder einer DAW (wenigstens MIDI-Clock).Wenn man nebenan im DAW-Stall zig Rennpferdchen (Drums, Synths, Sampler etc.pp) stehen hat, die ungeduldig mit den Hufen scharren:
Warum soll ich mich dann von den mitgelieferten und extra zu erwerbenden Ackergäulen in GP ziehen lassen?Sync. gehört m.E. unbedingt in eine "Pro"-Musiker-SW!Schade: Denn die Hauptfunktion von GP - Tabulaturen schreiben - finde ich Klasse (kenne nur die Testversion).Da versuche ich mich aber lieber doch nochmal die Tabulatur/Notation von Cubase reinzupfrimeln... ;-)Grüße, KaiPS!.:
Falls es doch eine Sync.-Möglichkeit gibt, nehme ich natürlich alles zurück...)

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