Herzlich willkommen zu meinem Cajon-Workshop. Die mittlerweile weltweit verbreitete schlichte Holzkiste, die irgendwie ähnlich wie ein Drumset klingt und auch hervorragend als Sitzgelegenheit fungiert, hat ihren Ursprung in Peru. Aber auch auf Kuba und im spanischen Flamenco ist sie ein fester Bestandteil der musikalischen Tradition.
Bei uns wird sie häufig als Ersatz fürs Schlagzeug eingesetzt, wenn leisere Töne gefragt sind. Der erste Zugang zum Cajon ist nicht schwer, die Grundtechniken sind schnell erlernt und viele Rhythmen lassen sich direkt vom Schlagzeug ableiten. In diesem Workshop möchte ich dir die korrekte Spieltechnik und einige gebräuchliche Grooves vermitteln. Ich wünsche dir viel Spaß dabei!
Hier kannst du dir die Noten für den Workshop als PDF-Datei runterladen:
Die richtige Sitzposition auf dem Cajon
Setze dich aufs Cajon und stelle beide Füße links und rechts vom Instrument fest auf den Boden. Zum bequemeren Erreichen der Spielfläche kann du auf dem Cajon leicht nach hinten „kippeln“. Achte beim Spielen drauf, deinen Rücken nicht zu rund zu machen – zwar beugt man sich nach vorne, bewahrt aber trotzdem die nötige Stabilität.
Übrigens: Da diese Haltung mit der Zeit etwas anstrengend werden kann, gibt es mittlerweile sogar spezielle „Cajon-Sitze“, die das Spielen über einen langen Zeitraum erleichtern sollen.
Die Grundschläge
Die beiden Grundschläge, die man für den Anfang braucht, sind der Bass und der offene Schlag „Open“ oder „Tone“. Der Open wird mit den Fingern am oberen Rand der Schlagfläche gespielt. Die Bewegung kommt hauptsächlich aus dem Handgelenk. Am Anfang macht es Sinn, die Finger geschlossen zu halten, später kannst du sie auch leicht öffnen. Das verändert dann etwas den Klang und das Spielgefühl. Der Name „Open“ ist auf dem Cajon ein bisschen irreführend. Während es zum Beispiel auf der Conga wichtig ist, die Hand nach dem Schlag direkt wieder vom Fell abprallen zu lassen, damit der Klang nicht gedämpft wird (daher der Name „Open“), macht es beim Cajon keinen großen Unterschied, ob man sie für einen Moment auf der Schlagfläche ruhen lässt.
Für den Bass halte die Finger geschlossen, sodass eine kompakte Schlagfläche entsteht, die vom Handballen bis zu den Fingerspitzen reicht. Der Bass wird aus den Armen gespielt und die ganze Hand schlägt gleichmäßig auf, sie ist schon beim Ausholen parallel zum Instrument. Normalerweise lässt man die Hand, wie beim Open, direkt vom Holz zurückprallen. So erhält man den vollsten Sound. Es gibt aber auch die Möglichkeit, die Hand liegen zu lassen und die Vibration des Holzes zu stoppen. Das produziert, je nach Cajon, einen trockeneren, kurzen Sound. Im folgenden Video kannst du dir beide Schläge aus der Nähe ansehen.
Bevor wir mit Grooves loslegen, möchte ich dir die Gelegenheit geben, mit ein paar Patterns die Grundschläge zu üben. Wir beginnen mit vier Bässen und vier Opens.
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Für dich ausgesucht
Hand to Hand Grooves mit Ghostnotes auf dem Cajon
Im folgenden Video zeige ich dir zunächst eine Übung, wir spielen zwischen den Akzenten jeweils zwei leise Schläge. Dahinter steckt die Idee, die Pausen zwischen Akzenten mit sogenannten „Ghostnotes“ zu füllen. Das bereitet dich auf die nachfolgenden Rhythmus vor, den wir uns vom Schlagzeug leihen. Anders als dort teilen wir die Hände hier aber nicht nach Schlägen auf, spielen also nicht zum Beispiel den Bass immer mit links und die Snare immer mit rechts. Stattdessen spielen wir „Hand-to-Hand“, also immer abwechselnd mit rechter und linker Hand. Dabei starten Rechtshänder mit rechts, Linkshänder mit links. Die Hände laufen also durch und spielen leise Ghostnotes. Die Akzente werden jeweils von der Hand übernommen, die gerade an der Reihe ist. Dazu spielen wir einen Break, den wir alle vier Takte wiederholen.
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Mehr InformationenDer Ayoub
Ein weiterer gängiger Groove, diesmal in 2/4, heißt im Mittleren Osten „Ayoub“ und wird bei uns zum Beispiel in elektronischer Clubmusik benutzt. Charakteristisch sind hier die gleichmäßigen Bassschläge auf dem Downbeat und der hohe Akzent auf dem Upbeat der zweiten Zählzeit. Im Video siehst du den Grundrhythmus und in den folgenden Videos einige Variationen. Am Schluss fasse ich dann Rhythmus und Variationen in einer viertaktigen Sequenz zusammen.
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Mehr InformationenDen folgenden Playalong-Track kannst du zum Mitspielen und Üben benutzen.
Die Buleria
Als drittes Rhythmusbeispiel dient uns die Buleria aus dem Flamenco. Die Buleria ist ein 12/8 Rhythmus, der interessanterweise nicht auf der 1, sondern auf der 12 beginnt, die allerdings als 1 gefühlt wird. Die Zählweise ist also 12-1-2-3-4-5-6-7-8-9-10-11. Die Buleria fühlt sich am Anfang komplizierter an, als sie eigentlich ist, es dauert einfach ein bisschen, bis man den ungewohnten Groove verinnerlicht hat. In den ersten drei Videos zeige ich dir Übungen, die dich Schritt für Schritt dem nachfolgenden Buleria-Groove näherbringen.
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Mehr InformationenFür diesen Groove habe ich ebenfalls ein Play-along:
Damit sind wir schon am Ende unseres ersten kleinen Workshops für die tolle Kiste angelangt. Ich hoffe, dir hat der Einblick in die Welt des Cajon-Spiels Spaß gemacht und wir sehen uns demnächst hier wieder. Für Instrumente wie Conga, Bongos, Shaker, Udu, Framedrum oder Hanpans haben wir eine Themenseite mit vielen weiteren kostenlosen Workshops:
percussion-lernen-online-video-workshop-serie.html
Weitere interessante Inhalte findet ihr hier:
Vergleichstest Cajon
Vom Cajon zum Schlagzeug – Cajon-Setups
Testbericht Sela SE001 Cajon-Bausatz
storaposi sagt:
#1 - 09.08.2011 um 16:55 Uhr
SUPER!
matz sagt:
#2 - 27.08.2011 um 00:00 Uhr
Oh, geil, der spielt richtig fett!
Lajo sagt:
#3 - 02.11.2011 um 19:16 Uhr
boaa hammer geil eijj
lornac sagt:
#4 - 12.01.2012 um 21:24 Uhr
Den müsst ihr mal live sehen.
Oder holt euch mal die ultimatve
David Kuckherman DVD ;.)