Wir haben die besten Oberklasse E-Drumsets getestet: das EFNOTE Pro 703, EFNOTE 7 und EFNOTE 5, das GEWA G9 Pro L6, das Yamaha DTX8K-X und DTX10K-M, das Roland TD-50KV und außerdem das TD-27KV in der Grundausstattung sowie in den Varianten VAD503 und VAD506.
Wir haben zehn Oberklasse E-Drumsets (ab 2000 Euro) im direkten Vergleich getestet. Im Folgenden stellen wir euch die Testsieger vor. Danach beleuchten wir die wichtigen Aspekte, die es bei den E-Drumsets der oberen Preisklasse zu beachten gilt und klären, wie sich unsere Testkandidaten in den jeweiligen Bereichen geschlagen haben.
Viel Spaß beim Lesen…
Das sind die besten Oberklasse E-Drum Sets
Das GEWA G9 Pro L6 * kommt mit seiner fein aufgelösten Dynamik und den sehr authentischen Sounds von allen Testkandidaten am dichtesten an das Spielgefühl und die Klangverläufe eines akustischen Schlagzeugs ran. Über das Touchscreen lässt es sich kinderleicht bedienen, und wer sich seine Klangwelten gerne selber erstellt, kann sich angesichts der umfangreichen Klangbearbeitungsmöglichkeiten nach Herzenslust austoben. Mit seinen Bluetooth- und WLAN-Schnittstellen samt XLR-Ausgängen bietet es in der Summe auch die beste Ausstattung und macht sowohl zuhause, als auch im Studio oder auf der Bühne eine hervorragende Figur.
* Mittlerweile ist das L6-Modell nicht mehr lieferbar. Der Nachfolger ist das sehr ähnliche GEWA G9 Club 6.
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Das Roland TD-50KV reicht klanglich zwar nicht an die Authentizität des GEWA heran, überzeugt aber durch eine rekordverdächtige Latenz von gerade mal drei Millisekunden und wirkt insgesamt einfach sehr ausgereift. Zudem ist es durch seine extrem massive Konstruktion absolut bühnentauglich und eignet sich auch als klanglich flexibles Proberaumkit. Die Positionserkennung auf den Snare- und Ride-Digitalpads funktioniert besser als beim GEWA, und auch bezüglich der Möglichkeit, zehn separate Kanäle gleichzeitig auf eine DAW aufzuzeichnen (das GEWA schafft nur acht), sammelt das TD-50KV Punkte. Inzwischen wurde es durch das TD-50KV2 abgelöst.
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Mehr InformationenDeutlich günstiger als das TD-50, aber dennoch nur für die gut betuchte Klientel erschwinglich ist das EFNOTE 7. Bezüglich der Optik orientiert sich das Kit an klassischen Vintage Drums, und auch bei den Sounds setzt der Hersteller ausschließlich auf akustische Klänge, die eine hohe Authentizität vermitteln und dynamisch fein abgestuft sind. Hervorzuheben sind die mit einem gesunden Gewicht ausgestatteten Beckenpads, allen voran das 20″ Ride, das es in dieser Art und Größe bei keinem anderen Hersteller gibt. Zur selben Familie gehört das EFNOTE Pro 703, welches die gleichen Pads wie das 7er-Modell nutzt, aber über ein verbessertes Modul sowie eine separate Stagebox verfügt, die das Kit für Bühneneinsätze prädestiniert.
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Mehr InformationenDie Yamaha DTX8K-X und DTX10K-M Kits besitzen mit dem DTX-Pro bzw. DTX-ProX ein sehr ähnliches Soundmodul. Dieses überzeugt mit seinen guten Sounds, der umfangreichen Effektsuite und dem praktischen Konzept der Kit Modifier. Weitere Pluspunkte sind die TCS Silikon-Pads des DTX8K-X, das gut funktionierende Positional Sensing des Rides, die Möglichkeit des Sample-Imports sowie das vierfache Stacking von Sounds. Kleinere Kritikpunkte in unseren Tests bezogen sich auf die teils nicht ganz exakte Zonentrennung sowie die ungünstige Positionierung des Moduls auf der rechten Seite.
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Mehr InformationenWeitere Oberklasse E-Drumsets
Die verbleibenden Kits des Vergleichstests, das EFNOTE 5 sowie das Roland TD-27KV (die ebenfalls im Test besprochenen Varianten VAD-503 und VAD-506 sind inzwischen nicht mehr erhältlich) könnten für den einen oder anderen ebenfalls ernshafte Alternativen zu den Top-Kits sein.
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Mehr InformationenDie Module
Die Anzahl der Sounds und Kits sagt zwar nichts über die Klangqualität aus – die untersuchen wir in einem der folgenden Kapitel – , aber wir halten hier trotzdem fest: Auf dem Papier ist das Yamaha DTX10K-M Kit mit 733 Sounds und 70 Preset Drumkits Spitzenreiter, während die EFNOTE 5 und 7 Kits mit lediglich rund 100 Sounds und 20 Preset Kits am anderen Ende der Skala liegen. Allerdings liegen den Kits auch unterschiedliche Konzepte zugrunde: Bei EFNOTE beispielsweise herrscht traditionell eher der Minimalismus und man beschränkt sich ausschließlich auf akustische, natürlich klingende Schlagzeugsounds
Die klanglichen Bearbeitungsmöglichkeiten fallen bei fast allen hier getesteten Kits sehr umfangreich aus. So verfügen alle Kits über die Standards wie Reverb oder Equalizer sowie – bis auf die EFNOTE Kits – über eine Multieffektabteilung. Roland setzt noch einen drauf, indem sogar Parameter wie Kesseldurchmesser bzw. -tiefe, Felltyp, Art und Grad der Dämpfung, Raschelstärke des Spiralteppichs beim Anschlagen der Toms usw. bestimmt werden können. Hier wird auch Unmögliches möglich wie zum Beispiel ein 40-Zoll-Crashbecken oder eine 18-Zoll-Snare. Die Multieffekte bei Roland, GEWA und Yamaha beinhalten auch Spezialitäten wie Lo-Fi-Effekte, verschiedene Filter, Ringmodulator usw., während sich das EFNOTE Kits auf die Parameter Ambience und 2-Band EQ beschränkt.
Natürlich stehen viele Anwender auch nicht darauf, in Untermenüs zu wühlen und Sounds zu verbiegen, sondern wollen lieber einfach nur hochwertige Sounds und eine möglichst einfache Bedienung, die den Blick ins Handbuch überflüssig macht. Denjenigen sei versichert, dass auch dies möglich ist.
Das Yamaha DTX8 und DTX10 Kits beispielsweise bietet drei Drehregler, genannt Kit Modifier, mit denen Ambience, Compressor sowie ein frei wählbarer Effekt in Echtzeit eingestellt werden können. Beim TD-27 Modul von Roland können Tuning (Tonhöhe) und Muffling (Dämpfungsgrad) in Echtzeit per Poti geregelt werden.
Solcherlei Möglichkeiten gibt es beim Roland TD-50 Modul nicht, dafür finden sich hier sechs Fader für die Lautstärken der einzelnen Instrumente und zwei weitere für die Lautstärke des Aux In sowie den Ambience-Anteil. Ansonsten spiegelt sich beim TD-50 Modul die Masse an Funktionen deutlicher als bei den restlichen Kits auf der Bedienoberfläche wider. Dennoch lassen sich die Grundfunktionen selbst bei diesem Technikmonster bereits nach kurzer Eingewöhnung erfassen.
Eine Sonderstellung nehmen die EFNOTE und GEWA Kits ein, da sie mit einem Touchscreen ausgestattet sind. Beim G9 gibt es unter anderem einen “Easy Mode”, der eine gute Übersicht über die grundlegenden Funktionen bietet. Das EFNOTE 5 und 7 Kits haben gar jeweils nur einen einzigen Regler, werden also zu fast 100% via Touchscreen bedient. Leider erwies sich dieser im Verlauf des Tests aber als etwas unsensibel, was den grundsätzlichen Vorteil dieses Systems relativiert. Der Touchscreen des EFNOTE Pro 703 hinterließ im Test einen besseren Eindruck.
In puncto Anschlüsse und Schnittstellen heben sich zwei Kandidaten klar von den anderen ab: zunächst das GEWA G9 Pro L6 Kit. Als einziges der Testkits verfügt es über eine WLAN-Schnittstelle, die es ermöglicht, ohne Umwege Updates von der Hersteller-Website oder neue Sounds aus dem Store zu laden. Beim Efnote Pro 703 gibt es so viele Anschlüsse, dass die Entwickler sie in einer separaten Stagebox untergebracht haben. Eine Bluetooth-Funktion ist ebenfalls vorhanden, und die bieten außer dem Yamaha DTX8K-X alle Kits. Die Vorteile, die sich dadurch ergeben, spürt man vor allem beim kabellosen Spielen zu Play-Along Tracks vom Smartphone. MIDI- und/oder USB-Anschlüsse haben alle Module, ebenso verfügen fast alle über jeweils acht Einzelausgänge als 6,35mm-Klinkenbuchsen, lediglich die EFNOTE 5 und 7 Kits, das Roland TD-27 und das Yamaha DTX8K-X begnügen sich mit zwei Direct Outs. Das GEWA G9, das Roland TD-50 und das EFNOTE Pro 703 bieten als einzige der Oberklasse E-Drumsets XLR-Hauptausgänge und die letzteren beiden verfügen zudem über einen zweiten Kopfhörerausgang.
Während die Module der Einsteiger- und Mittelklasse-E-Drumsets teilweise vollgestopft sind mit Trainingsfunktionen und Play-Along Songs, ist der Schwerpunkt der Oberklasse E-Drumsets etwas anders gelagert. Interne Play-Alongs gibt es nur bei den Roland- und Yamaha-Kits – 6 beim TD-27KV, 20 beim TD-50KV und 37 bei den Yamaha DTX Kits. Die EFNOTE 5 und 7 Kits bieten 99 vorprogrammierte Drumgrooves, die aber z.B. Gitarristen oder Keyboardern, die sie als Schlagzeugersatz verwenden können, mehr Nutzen bringen als Drummern. Umfangreichere Trainingsfunktionen findet man nur beim Roland TD-27KV und den Yamaha Kits. Eine einzige Übungsfunktion, nämlich “Quiet Count”, gibt es beim TD-50.
Kommen wir nun zu den Sonderfunktionen der Kits. Eine Setlist-Funktion, die sich im Live-Einsatz bezahlt macht, bieten bis auf das Roland TD-27KV alle Testkandidaten, wobei das GEWA G9 die Liste sogar als PDF auf dem Touchscreen anzeigen kann.
Bis auf die EFNOTE Sets können alle Kits externe Samples importieren.
Die EFNOTE-, GEWA- und Roland-Kits bieten die Möglichkeit, als USB/MIDI-Interface zu fungieren und eine Vielzahl von Kanälen gleichzeitig auf eine DAW aufzuzeichnen: 8 Monokanäle schaffen die EFNOTE 5 und 7 Kits sowie das GEWA G9, 10 das Roland TD-50KV, 12 das EFNOTE Pro 703 und satte 28 das Roland TD-27KV.
Pads und Spielgefühl
Die Trommelpads der Roland-, EFNOTE- und GEWA-Kits sowie des Yamaha DTX10K-M bieten aufgrund ihrer zwei- bis dreilagigen Mesh Heads grundsätzlich ähnliche Spieleigenschaften und lassen in puncto Sensibilität und Spielspaß keine Wünsche offen. Durch seine sechslagigen TCS Silikon-Pads vermittelt das Yamaha DTX8K-X ein etwas härteres Feeling, das aber nach kurzer Eingewöhnung sehr angenehm ist.
Eine Besonderheit innerhalb des Testfeldes stellen die 14″ Snare- und 18″ Ride-Digitalpads der Roland-Kits dar. Diese Pads bieten ein Höchstmaß an Dynamik bei sehr gleichmäßigen Klangverläufen zwischen den verschiedenen Zonen. Zudem erkennt das digitale Snarepad, ob ein Stock auf dem Fell aufgelegt ist und aktiviert auf dem Randtrigger in diesem Fall augenblicklich den Rimclicksound.
Bezüglich der Padgrößen ist die Spanne zwischen den zehn Kits riesengroß: Während das Roland TD-27KV mit seinem fünf Zoll großen KD-10 Bassdrum Pad und den drei 10″-Tompads aussieht wie die meisten Kits der mittleren und unteren Preisklasse, zeigen das EFNOTE 7 bzw. Pro 703 und die Roland VAD-Kits mit ihren Holzkesseln, dass es auch ganz anders geht: 20 Zoll messen die Bassdrums und 10 bis 15 Zoll die Toms – das sind Größen, die denen eines herkömmlichen akustischen Drumkits entsprechen. Echte Schießbudenoptik gibt es auch beim EFNOTE 5 sowie beim GEWA G9, während die Yamaha Kits und auch das Roland TD-50KV durch teilweise recht flache Kessel und kleinere Bassdrum Pads (7,5″ bis 14″) wie Mischungen aus A- und E-Drum wirken.
Die Größen der Hi-Hat- und Beckenpads bewegen sich in den meisten Fällen zwischen 12 und 18 Zoll – mit Ausnahme des 8″ Splash beim EFNOTE 5 und des 20″ Ride Pads bei den EFNOTE 7 und Pro 703 Kits. Es kommen recht unterschiedliche Konstruktionen zum Einsatz, so verwendet Roland beim TD-50KV und TD-27KV jeweils ein schweres 18″ Digital Ride, das einen sehr klaren Rebound bietet, während die 14″ und 16″ Crashes der VAD-Kits wiederum extrem dünn sind, sodass ein “Eintauchen” des Sticks wie bei einem herkömmlichen Thin Crash möglich ist. Bezüglich der Sensibilität der Pads schlugen sich die Testteilnehmer sehr gut.
Dynamik und Latenz
Das akustische Drumset gehört zu den dynamischsten Instrumenten überhaupt. Die Bandbreite von leise bis laut ist riesig und diese Dynamik sollte auch von einem E-Drumset möglichst akkurat abgebildet werden. Das gelingt den Oberklasse-Kits aus diesem Vergleichstest durchweg gut.
Mindestens ebenso wichtig wie die 1:1-Übersetzung der Anschlagstärke ist aber die Variationsbreite der Sounds. Auf einer akustischen Snaredrum klingt kein Anschlag exakt wie der andere, es sind immer minimale Unterschiede vorhanden, die den Klang letztendlich lebendig und interessant machen. Die preisgünstigsten E-Drumsets begnügen sich mitunter mit lediglich zwei verschiedenen Samples pro Sound, wodurch der Klang sehr steril wirkt und schnelle Wirbel wie Salven aus einem Maschinengewehr klingen (“Machine-Gun-Effekt”). Viele Klangabstufungen erfordern auch eine entsprechend hohe Rechenleistung und Kapazität des Moduls, die wiederum ihren Preis hat.
EFNOTE und GEWA nennen bei ihren Kits mit 127 bzw. 100 Layers pro Instrument beeindruckende Zahlen. Bei den EFNOTE 5 und 7 Kits hatten wir allerdings den Eindruck, dass die tatsächlichen Abstufungen deutlich niedriger lagen, während die Klangverläufe des GEWA G9 im Vergleich zu den restlichen Kandidaten tatsächlich am natürlichsten wirkten. Zudem kann die Hi-Hat des GEWA acht verschiedene Öffnungsgrade unterscheiden, und das ist für ein E-Drumset eine Menge.
Die Roland-Kits und das mit TCS Pads bestückte Yamaha DTX8K-X machen sich für verschiedene Klangvariationen auf der Snare die “Positional Sensing”-Technologie zunutze, die bereits beim TD-30, dem Vorgänger des Roland TD-50, zum Einsatz kam und sich über die Jahre bewährt hat.
Es folgt ein Video, das die Dynamik des digitalen PD-140DS Snarepads des Roland TD-50KV demonstriert:
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Mehr InformationenEbenso wichtig für ein größtmögliches Akustikdrum-Feeling ist die Dauer der Signalverarbeitung, auch Latenz genannt. Hier entscheiden einige Millisekunden darüber, ob das Spielgefühl authentisch oder unnatürlich wirkt. Grob gesagt sind Latenzen unter zehn Millisekunden gar nicht bis leicht spürbar, bei Werten im zweistelligen Millisekundenbereich merkt man die Verzögerung beim Spielen, indem das Gefühl entsteht, dass man immer etwas “schleppt”. Am wenigsten war dies der Fall beim Roland TD-50KV, das mit 3 Millisekunden einen kaum zu übertreffenden Wert bietet. Kaum schlechter waren das TD-27KV und die EFNOTE Kits mit 4 bis 5 Millisekunden, während die GEWA- und Yamaha-Module 7 bis 8 Millisekunden brauchten.
Qualität der Sounds
In den Modulen der Premium-Klasse tummeln sich bei allen Bewerbern sehr brauchbare Sounds. Die qualitativen Unterschiede bezüglich der Electro- und Percussionsounds sind nicht besonders groß, aber bei den akustischen Drumkits trennt sich bei den Oberklasse-Kits die Spreu vom Weizen.
Die Roland-Kits zeichnen sich durch druckvolle Sounds aus, aber auch mit den jazzigen Drumkits lässt es sich gut arbeiten. Gut gelungen sind bei Roland auch die Cymbalsounds, deren Verläufe durch die digitalen Ride Pads herrlich weich sind.
In eine ähnliche klangliche Richtung wie bei Roland geht es bei den Yamaha-Kits, welche im Testfeld die größte Anzahl an Sounds bieten und somit in allen denkbaren Genres einsetzbar sind. Überzeugt hat uns auch die Kit Modifier-Funktion, mit der man den Sounds im Handumdrehen eine natürliche Räumlichkeit verleihen kann. Leichte Kritik gab es bezüglich der Zonentrennung bei den Drumpads.
Auch bei EFNOTE überzeugten uns vor allem die Beckensounds, aber auch die Akustikdrums klingen ziemlich authentisch. Das EFNOTE 7 verfügt teilweise über dieselben Sounds wie das 5er, bietet allerdings einige wirklich toll klingende zusätzliche Kits mit Vintage-Charakter und beim Pro 703 wurde nochmal eine Schippe draufgelegt.
Dem Ideal eines akustischen Schlagzeugs kommt aber das GEWA G9 am nächsten, da es insgesamt das natürlichste Klangbild liefert. Hier stimmt die Gesamtmischung, sowohl Drums als auch Beckensounds klingen dynamisch und räumlich und reagieren sensibel auf verschiedene Spieltechniken.
Hier haben wir einige Stilvergleiche für euch, um die Sounds der Kits miteinander vergleichen zu können, zunächst hört ihr eine Auswahl der akustischen Kits:
….und hier folgen einige weitere Kits mit überwiegend Percussion- und Electrosounds (die EFNOTE Kits fehlen hier, da sie sich ausschließlich auf akustische Drumsets beschränken):
Look und Mobilität
Während die E-Drumsets der unteren und mittleren Preisklasse nicht übermäßig fotogen sind, zeigen sich die Vertreter der Oberklasse E-Drumsets alles andere als kamerascheu. Im Prinzip eifern fast alle dem Akustikdrum-Look nach, was mal gut, mal weniger gut funktioniert. Die EFNOTE, GEWA und Roland VAD-Kits sind vermutlich vom nicht geschulten Auge nicht mehr von akustischen Drumsets zu unterscheiden, was schlicht und einfach daran liegt, dass hier Holzkessel verwendet werden, die in ihren Dimensionen regulären Schlagzeugen entsprechen.
Die Bassdrum der EFNOTE 7 Series und der Roland VAD-Kits messen 20″x15″ bzw. 20″x16″, das GEWA-Modell hat die klassische Bebop-Größe 18″x14″, und auch die hier verwendete 10″-12″-14″ Tom-Kombination ist im Bereich Akustikdrums verbreitet. Allerdings haben die lackierten GEWA-Toms eine einheitliche Tiefe von fünf Zoll, während Roland bei den VAD-Modellen auf die üblichen Kesseltiefen setzt.
Mit den Größen 16″x12″ Bassdrum, 10″x7″ und 12″x12″ Toms wirkt das EFNOTE 5 wie ein edles akustisches Juniorkit. Da geht der Look des Roland TD-50KV mit seinen flachen Kesseln und der 14″ Bassdrum schon etwas mehr in Richtung E-Drum. Noch deutlicher wird dies beim Roland TD-27KV sowie den Yamaha DTX8K-X und DTX10K-M Kits, welche optisch eine gewisse Ähnlichkeit zu typischen Mittelklasse-E-Drumsets aufweisen.
Sehr unterschiedlich fallen auch die Rack-Konstruktionen aus. Roland verwendet beim TD-27KV schwarze und beim TD-50KV verchromte Rundrohre, und auch das GEWA G9 Pro L6 verfügt über ein Chromrack, allerdings ist dieses anders konstruiert als bei den übrigen Testteilnehmern. Auffälligster Unterschied ist die fehlende Querstange für die Racktoms, stattdessen sind diese an den senkrechten Rohren montiert. Für das Yamaha DTX10K-M kommt das bewährte und ultrastabile Aluminium-Hexrack zum Einsatz, während sich das DTX8K-X mit einem konventionelleren Modell mit schwarzen Rundrohren begnügen muss.
Die Roland VAD-Kits sowie die EFNOTE-Modelle kommen komplett ohne Rack aus, was ihnen die vorderen Plätze im Akustik-Drumset-Look-Alike-Wettbewerb beschert.
Wie sieht es mit der Mobilität der Testkandidaten aus? Vom Auspacken der Einzelkomponenten bis zum ersten Schlag auf das fertig aufgebaute und feinjustierte E-Drumkit können bis zu 45 Minuten vergehen. Wenn das Set dann aber einmal steht, kann man beim nächsten Abbau einige Teile montiert lassen, sodass es zukünftig schneller geht. In derselben Zeit ist allerdings ein akustisches Set auch mühelos aufgebaut. Der Platzbedarf der Testteilnehmer im verpackten Zustand ist aber – abgesehen von den Roland VAD- und EFNOTE 7 Series-Kits – immer noch spürbar geringer als bei einem akustischen Drumset. In Bezug auf die Mobilität sind E-Drumsets also insgesamt überlegen. Im aufgebauten Zustand braucht ein solches Set eine Fläche von ein bis zwei Quadratmetern und kann von zwei Personen ohne Probleme bewegt werden.
Wir hoffen, dass wir euch ein paar Entscheidungshilfen geben konnten und wünschen euch viel Spaß beim Antesten.
Euer bonedo-Team
Beatback sagt:
#1 - 12.12.2013 um 20:53 Uhr
Sehr guter Test!Was mich brennend interessiert hätte wäre jedoch die EDrums mit Addictive Drums /Superior Drummer VST Instrumenten zu testen um die Velocity Auflösung besser zu testen.
Die Modulsounds können das nicht sehr gut darstellen!Bitte also das nächste mal eine gute Drummersoftware damit ansteuern.
Hans sagt:
#2 - 07.01.2014 um 21:31 Uhr
Wann wird der Test von den Mittelklasse e-drums veröffentlicht?
Norbert sagt:
#3 - 13.02.2015 um 21:30 Uhr
Mich würde mal ein Test von Mark Drum interessieren. Das würde ja zum Mittelklasse-Test passen.
Chris (Redaktion Drums) sagt:
#4 - 14.02.2015 um 23:47 Uhr
Hallo Norbert,vielen Dank für die Anregung zum Mark Drum, das hatten wir damals auch auf dem Zettel. Ich klemme mich noch mal dahinter, dass wir es zum Test bekommen.
Tom sagt:
#5 - 11.05.2016 um 10:23 Uhr
Super klasse! Viele neue Infos, die man sonst nirgendwo im Internet findet. Haut ihr irgendwann auch mal einen ausführlichen Test zu Drum Pads und Launchpads raus? Bisher habe ich viele Infos hier finden können www.drum-pads.de ,allerdings kann man da noch viel tiefer ins detail!
Danke für Rückmeldung
LG Tom
Robin Repitsch sagt:
#6 - 08.09.2016 um 10:03 Uhr
Super Tests.
Könnt ihr mal einen TEst von Jobeky bzw. Diamond Drums machen? Sind beides Engländer..
Desweiteren würde ich mich über einen separaten Test der Jobeky Real Feel Cymbals brennend interessieren. Mal eine Alternative zu den typischen Gummi Cymblas da sie aus Bronze sind...
LG Robin
calvato sagt:
#7 - 16.02.2017 um 09:55 Uhr
...ich finde es nach wie vor peinlich, wie schlecht selbst die oberklasse-e-drumkits klingen... halbwegs aktuelle VST-plugins klingen um ganze welten besser, die e-drums haben alle einen völlig unzeitgemäßen sound. früher gab es ja noch das argument des speicherplatzes warum man detailiert gesampelte klänge nicht in die hardware-welt übertragen konnte. das argument ist ja mittlerweile völlig obsolet. ich bin da echt ein bissl fassungslos.....
Metaphistopheles sagt:
#7.1 - 17.02.2017 um 14:29 Uhr
Hi Calvato,ich arbeite zu Hause bei Recording-Projekten auch fast ausschießlich mit Plugins (Battery, Stormdrums...), bin aber mit dem Sound mit dem von unserem Band-Schlagzeuger neuerlich erworbenen 2Box hoch zufrieden. Das Set kommt auch nach Einschätzung im Bandkollegium dem Sound einer Live-Aufnahme am nähesten, die Schläge / Wirbel / Ghostnotes klingen natürlich, akzentuiert und ausdrucksstark. Auf ähnlichem Niveau habe ich aus das Roland Flaggschiff im Ohr.Generell würde daher nicht von schlecht klingenden Sounds sprechen. Wie immer ist vieles auch einfach Geschmacksfrage, und die PA färbt entsprechend mit. Hier hilft fachkenntliches Klangformen am Mischpult - gerade das 2Box kommt sehr angenehm zurückhaltend daher und läßt daher Spielraum für einen EQ und Kompressor-Einsatz auf seinen Einzelausgängen, um den Wunschklang zu erhalten. Wir lassen es aber bisher "dry" durchaufen, weil wir auf trockene Akustikdrums stehen.P.S. an die Redaktion: Exzellenter Vergleich.Gruß
Metaphistopheles
Antwort auf #7 von calvato
Melden Empfehlen Empfehlung entfernencalvato sagt:
#7.1.1 - 17.02.2017 um 16:18 Uhr
....witzigerweise war es bei uns haargenau umgekehrt ;-) für eine live-aufnahme mit besagtem 2Box habe ich schlauerweise gleichzeitig MIDI davon aufgenommen. du darfst raten, was wir verwendet haben, mit hochaus-hohem vorsprung ;-)
Antwort auf #7.1 von Metaphistopheles
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