Fender Road Worn 50er Telecaster Test

Unterhalten sich Gitarristen, spielt nicht selten das Alter ihrer Instrumente die Hauptrolle. Und besucht man einen Laden, eine Ausstellung oder eine Messe, dann sind es oft nicht die neuen, hochglänzenden Exemplare in der Ausstellung, die im Mittelpunkt stehen, sondern die sichtlich mitgenommene Gitarre des Vorführers um die Ecke, der man ihr bewegtes Leben ansieht. Kaum ein Musiker kann sich der Faszination entziehen, die eine Gitarre ausstrahlt, die zwanzig, dreißig, oder sogar mehr als fünfzig turbulente Jahre Lärm, Leidenschaft und Emotionen erlebt hat.

Eines dieser Originale zu ergattern, bleibt für die meisten von uns ein Traum, der mangels Angebot und Budget auch selten wahr wird. Seit einigen Jahren versuchen verschiedene Hersteller, neue Instrumente mit den gleichen Merkmalen auszustatten wie deren historische Vorbilder, die nicht selten über die Jahre auch an Tonqualität und Bespielbarkeit gewinnen. Sie benutzen das gleiche Holz, oft künstlich gealtert, Mechaniken und Hardware müssen dem Original entsprechen, Tonabnehmer werden nach den alten Vorgaben gewickelt und die Elektrik genau so verdrahtet, wie es damals üblich war. Und sie gehen noch einen Schritt weiter und versehen die Instrumente auch äußerlich mit der typischen Patina, die ein Leben auf der Bühne und auf der Straße hinterlässt. Dieses künstliche Altern von Instrumenten ist eine Wissenschaft für sich, eine akribische Arbeit, die nicht damit getan ist, dass man mit Schmirgelpapier und Stahlwolle zuwerke geht. So wird der Lack sorgsam zerkratzt oder sogar abgeblättert, die Decke bekommt kleinere oder größere Macken, dem Griffbrett werden Spielspuren verabreicht, Metallteile werden künstlich angerostet und nicht selten weist die Kopfplatte sogar Brandspuren von ausgeglühten Kippen auf. Alle diese künstlichen Gebrauchsspuren findet man an genau den akribisch ausgewählten Positionen, an denen auch eine in Ehren gealterte Gitarre sie nach einer ereignisreichen Karriere aufweisen würde.

Unter der Bezeichnung „Relic“ werden solche Gitarren auch vom legendären Fender

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Custom Shop hergestellt – Handarbeit von der ersten Schraube bis zur Lackierung. Ein Grund, weshalb man für diese Instrumente tief in die Tasche greifen und mehrere Tausend Euro auf den Tisch legen muss; wahrhaftig kein Pappenstiel!
Jetzt hat Fender für alle die eine neue Linie aufgelegt, die mit ihrem Instrument zwar die Anmutung eines gelebten Gitarrenlebens vor sich haben möchten, aber nicht das Budget eines gebrauchten Kleinwagens dafür opfern können oder wollen. Diese Road Worn Serie wird in Mexiko gebaut und wurde auf der diesjährigen Frankfurter Messe vorgestellt. Für unseren Test haben wir uns die Road Worn Tele ausgesucht, deren Vorbild offensichtlich eine der legendären Telecaster-Gitarren der wilden Fünfziger war – ich tippe auf 1956!

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Magman sagt:

#1 - 15.03.2017 um 06:48 Uhr

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Ich besitze noch eine Road Worn 50' Telli aus dem Anfang dieser Serie. Ein wunderbar klingendes und ausgezeichnet gut spielbares Instrument. Es gibt mit Sicherheit die ein, oder andere Custom Shop Telli die schöner gealtert wurde, aber vom Sound her ist die Road Worn schon eine Bank!

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