Kein Rock ‘N’ Roll ohne Fender! Kein Name ist mit der Historie elektrischer Gitarrenmusik so eng verbunden wie der Hersteller aus den USA. Das Unternehmen mit Firmensitz in Scottsdale, Arizona hat mit Stratocaster, Telecaster, Precision- und Jazz-Bass legendäre Instrumente entwickelt, die zweifelsfrei die gesamte Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts geprägt haben.
Die Fender Musical Instruments Corporation Inc. wurde 1946 von dem Rundfunkelektriker Leo Fender in Fullerton, Kalifornien gegründet. Der Namensgeber war zwar eigentlich gelernter Betriebswirt und Buchhalter, seine Leidenschaft aber war das Basteln von Verstärkeranlagen und Rundfunktechnik. 1939 wurde das zur Profession, als er den “Fender Radio Service” gründete – ein kleines Geschäft mit angeschlossener Werkstatt für den Verkauf von elektrischen Geräten, Schallplatten, Musikinstrumenten und Noten. Der passionierte Bastler begann im Hinterhof umgehend, elektronische Gitarren zu entwickeln.
Die Telecaster macht den Anfang
1950 war es dann so weit: Die Telecaster war das erste E-Gitarrenmodell der mittlerweile in Fender Musical Instruments Corporation Inc. umgetauften Firma. Der Erfolg des Instrumentes ermöglichte es Leo Fender, sich von nun an nur noch auf die Entwicklung und Produktion neuer Instrumente und Verstärker zu konzentrieren. Bereits im darauffolgenden Jahr erschien mit dem Fender Precision Bass die nächste bahnbrechende Innovation: Der erste Solid-Body E-Bass in Serienproduktion. “Precision” wurde das Instrument übrigens wegen seiner Ausstattung mit Bünden genannt. Bis heute sind der Precision und das Schwestermodell Jazz Bass wohl das Sinnbild des E-Basses. Mehr dazu könnt ihr in unserer Geschichte des E-Basses lesen (Klick!)
Die Stratocaster – eine Gitarre macht Musikgeschichte
1955 gelingt der immer noch jungen Company die wohl folgenschwerste Entwicklung der E-Gitarrengeschichte: Die Stratocaster wird geboren! Mit einem durch die damaligen Cadillac und Chevrolet Automobile inspirierten Design wollte Fender dem Druck entgegnen, der sich durch die 1952 im Markt eingeführte Gibson Les Paul auf das Gitarrengeschäft aufgebaut hatte. Dabei wurde das Design dem asymmetrischen Korpus des Precision Basses nachempfunden. Das Klangspektrum sollten zusätzliche Tonabnehmer und ein Vibrato-Hebel erweitern.
Die Stratocaster wurde schnell zum Flaggschiff im Fender-Sortiment und ist es bis heute in vielen Ausführungen (siehe z.B. die Fender American Special Strat MNCAR). Dabei war die Weiterentwicklung nicht unproblematisch: Vor allem unter der Führung des späteren Eigentümers CBS wurden mehrere Änderungen vorgenommen, die der Markt nicht annahm. Bestes Beispiel dafür ist die sogenannte “Smith-Era-Strat” der frühen 1980er: hier wurde auf das Chrom-Gehäuse für das Kabel verzichtet und das Tremolo ausgetauscht. Die Chef-Etage wollte damit in erster Linie Herstellungskosten sparen – ein Flop. Mittlerweile haben diese Gitarren aufgrund ihrer Seltenheit dennoch eine Art Kultstatus.
Doch auch diese Turbulenzen stoppten den Erfolg dieses ikonischen Modells nicht. Die stattliche Anzahl an Signature Modellen (wie die 2009 erschieneneFender Kenny Wayne Shepherd Strat) belegen das eindrucksvoll. Zusammen mit der Gibson Les Paul hat die Stratocaster unser Bild von der E-Gitarre wie kein anderes Instrument geprägt. Angefangen mit Buddy Holly entschieden sich schon früh viele bekannte Musiker für die Hörnchen-Gitarre. Die Liste der Strat-Verehrer ist lang und liest sich wie ein Who-is-Who der Gitarrenvirtousen: Jimi Hendrix, Eric Clapton, Jeff Beck, Ritchie Blackmore (Deep Purple), Mark Knopfler, Yngwie Malmsteen, David Gilmour… die Aufzählung lässt sich beinah beliebig bis in die Gegenwart fortsetzen.
Der Weg zum Mega Konzern.
1964 verkaufte Leo Fender seine Firma für die damals astronomische Summe von 13 Mio. $ an CBS (Columbia Broadcasting System). Die Zeit unter dem amerikanischen Medienkonzern war aber äußerst ambivalent: Zwar wurde die von ständigen Liquiditätsproblemen geplagte Firma zum ersten Mal mit ausreichend Kapital ausgestattet, allerdings sank durch die Abwanderung von Leo Fender und anderen leitenden Entwicklern zunächst der Produktqualität und in der Folge auch der Umsatz. Erst der neue CEO William („Bill“) C. Schultz konnte Fender wieder aufrichten. In erster Linie dadurch, dass er sämtliche durch CBS zur Kosteneinsparung veranlassten Änderungen an der Stratocaster rückgängig machen ließ.
Schultz war es auch, der die Investorengruppe leitete, die Fender 1985 übernahm. In der Folgezeit ging er den Weg der Rückbesinnung konsequent weiter. So geht die Veröffentlichung der “Vintage-Modelle” (wie die Fender Road Worn Player Strat) auf seine Initiative zurück. Aber auch Weiterentwicklungen vorhandener Modelle wurden nicht vergessen. So gibt es heute mit American Standard, Classic, Deluxe, Highway One und anderen Varianten eine schier unübersehbare Anzahl an Ausführungen. Bill Schultz veranlasste auch den zusätzlichen Aufbau von Produktionsstandorten in Mexiko und Japan (im Falle der Precision Bässe hat Oliver Poschmann die Produktionsstandorte bereits verglichen). Dort werden auch die günstigen Squier Modelle hergestellt, die Fender-Modelle im Niedrig-Preissegment konkurrenzfähig machen (z.B. die Fender Squier John 5 Signature Tele).
Fender begann schon früh zu expandieren: Bereits 1959 wurde die Firma Rhodes aufgekauft, womit ein weiteres ikonisches Instrument unter der Fender Flagge hergestellt wurde. (2011 erschien mit dem Rhodes Mark 7 eine von Fender unabhängige Neuauflage). Aber auch bei der Entwicklung von Verstärkern hat Fender einiges geleistet: Die Fender Bassman Amps gelten als direkte Vorbilder der Vox und Marshall Verstärker. 2007 übernahm Fender die Kaman Music Corporation, die neben Gitarren Marken wie Ovation, Hamer Guitars und Takamine, auch Verstärker von Genz Benz und Schlagzeug bzw. Percussions mit den Namen Gretsch, LP (Latin Percussion), Toca Percussion und Gibraltar-Hardware herstellt.
Fender Facts:
Produktkategorie: E- und A-Gitarren, E-Bässe und Verstärker
Gründungsjahr: 1946
Firmensitz: Scottsdale, Arizona USA
Bekannte Künstler: Jimi Hendrix, Eric Clapton, Jeff Beck, Ritchie Blackmore (Deep Purple), Mark Knopfler, Yngwie Malmsteen, David Gilmour, Eric Johnson, Stevie Ray Vaughan, Robin Trower, Buddy Guy, John Mayer, Dave Murray, Adrian Smith, Robert Cray, Chris Rea, Hank Marvin, Buddy Holly, James Jamerson, Pino Palladino, Roger Waters, Sting, Jaco Pastorius uva.
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