Die Gibson Slash Signature Vermillion Les Paul im bonedo-Test – Zwei neue Slash Signature-Gitarren mit den Bezeichnungen Vermillion und Rosso Corsa stellt Gibson vor, und dabei handelt es sich selbstverständlich um Les Paul Modelle. Um die Begierde nach dem Werkzeug des Meisters zu erhöhen, hat man sich dazu entschlossen, nur 1200 Stück pro Modell unters Volk zu bringen. Klar, dass sich bei geringen Auflagen der Preis erhöht, aber als Besitzer ist man immerhin Mitglied in einem erlauchten 1200er Club. Knapp 2200 Euro (Street-Preis) werden für eine solche Paula inklusive Case mit Slash-Grafik fällig.
Ob der Marktwert bleibt, vielleicht sogar steigt, und ob man eine solche Anschaffung als gewinnbringende Investition sehen kann, wollen und können wir hier nicht beurteilen. Aber was wir beurteilen können, sind die musikalischen Fähigkeiten, die eine Gitarre haben sollte. Welche Figur macht unsere Testkandidatin, die Vermillion, wenn sie nicht in einer Vitrine oder als Sammlerobjekt an der Wand ihr Dasein fristen muss? Was, wenn man einfach nur Gitarre spielen möchte und sich vielleicht mit ihr sogar ein Instrument fürs Leben zulegen will?
Details
Korpus
Die Namen der Gitarren entsprechen den neuen Lackierungen, beides sind Rot-Töne, die Vermillion etwas heller und strahlender als das Rosso Corsa-Finish. Der Korpus der Vermillion Les Paul ist aus den klassischen Zutaten zusammengesetzt, einem Mahagoni-Korpus und einer geflammten AAA Ahorn-Decke, Letztere selbstverständlich leicht gewölbt. Die Zarge wird von einem cremefarbenen Binding begrenzt. Ganz hundertprozentig wurde leider nicht gearbeitet, beim Lackieren hätte man sorgfältiger vorgehen können, denn am Hals-Binding beim Cutaway sieht man auf der Unterseite vereinzelte Spritzer der hellen Vermillion-Korpusfarbe. Vielleicht zähle ich jetzt schon Sandkörner, und normalerweise ist ein solcher Fehler auch kein Drama, aber bei diesem Preis darf man durchaus tadellose Gitarrenbauarbeit erwarten.
Der Korpus ist zur Entschlackung mit einem Traditional Weight Relief versehen, und auf der Oberseite findet man die üblichen Zutaten für das klassische Rock-Brett: zwei Humbucker, ein Toggle Switch und vier Regler (Gold Top Hats) mit Positionsmarkern. Die Saiten laufen über eine verchromte Tone-Pro Tune-O-Matic Bridge mit Stop Tailpiece, die mit zwei Rändelschrauben an den Seiten in der Höhe verstellbar ist. Für eine perfekte Oktavreinheit lässt sich jeder einzelne Saitenreiter variabel in der Horizontalenjustieren. Damit die neue Lackierung entsprechend zur Geltung kommt, wird auf ein Schlagbrett verzichtet, und für den sicheren Halt eines Gitarrengurtes sorgt das mitgelieferte Dunlop Strap Lock System.
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Pickups
Was die Tonabnehmer betrifft, ist Slash sehr pingelig, und so sind in die Vermillion Les Paul zwei Seymour Duncan Slash Signature Humbucker mit Alnico II Magneten eingebaut, die nach den genauen Vorstellungen des Zylinderträgers entwickelt wurden. Sie sind in Kunststoffkappen (weiß/schwarz mit sichtbaren Pole Pieces) gehüllt und in einem cremefarbenen Rahmen am Korpus befestigt. Der Dreiwege- Toggle Switch erzeugt die drei Kombinationen, die man seit über 50 Jahren kennt, nämlich beide Pickups einzeln oder kombiniert. Auch bei den Regelmöglichkeiten wird das Rad nicht neu erfunden, jeder Tonabnehmer besitzt einen separaten Volume- und Tone-Regler. Coil Tapping, Out Of Phase Schaltungen oder sonstigen Schnickschnack elektronischer Art ist nicht vorgesehen, hier wird eindeutig puristisch gearbeitet.
Hals
Auch beim Hals werden keine Experimente gemacht, Slash bevorzugt das etwas schlankere 60’s Slim Taper Profil, und beim Halsmaterial setzt er auf Mahagoni mit Palisandergriffbrett und 22 Medium Jumbo Frets. Die Hals-Korpus-Konstruktion ist verleimt, auf dem Griffbrett bieten Trapez-Inlays und schwarze Punkte an der Halsleiste Orientierungshilfe. Der Hals ist übrigens ebenfalls mit einem cremefarbenen Binding versehen. Die Saiten laufen über einen Corian-Sattel zu den Tone-Pro Kluson Style Mechaniken (Übertragung 14:1) mit Vintage Style Perloid Knöpfen in Tulpenform. Auf der Kopfplatte finden wir unter dem Gibson-Logo eine Grafik von Herrn Hudson alias Slash und darunter die glockenförmige Kunststoffabdeckung für den Halsstellstab.
Lassen wir doch noch ein paar Bilder sprechen bevor wir den Amp einschalten:
Schotte sagt:
#1 - 26.11.2013 um 13:49 Uhr
Für welch schlechte Verarbeitungsqualität Gibson so viel Geld verlangt ist eine Frechheit und nichts weiter!
Da liegen bei anderen Herstellern im gleichen Preissegment (Duesenberg, Nik Huber, PRS etc.) WELTEN dazwischen!