Harley Benton California True Tone Test

Der Sound des beliebten Mesa/Boogie in einem kleinen Bodenpedal? Mittlerweile ist das nichts großartig Neues mehr, denn viele Hersteller bieten neben ihren normalen Zerrern auch Pedale an, die sich auf die Fahne schreiben, den Klang legendärer Amps zu reproduzieren. Einige von ihnen machen ihren Job tatsächlich sehr gut, aber dafür muss man dann auch einiges hinblättern. Das ist dann zwar immer noch nicht so viel wie ein guter Original-Amp kostet, aber zwischen 100 und 200 Euro werden für ein Sansamp, ein AMT-Pedal oder die Box Of Rock von ZVex schon fällig. 

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Nun aber kommt die Thomann Hausmarke Harley Benton um die Ecke und nimmt für sich in Anspruch, für schlappe 29,90 Euro mit Boogie-Sound zu glänzen. Wenn das keine Ansage ist! Selbstbewusstsein hin oder her, aber ob das wirklich so ist, das wird der folgende California True Tone Test klären. 

DETAILS

Gehäuse/Optik
Das Pedal kommt in einem stabilen weißen Stahlblechgehäuse, auf dessen Oberseite sich sechs schwarze Regler befinden, die für die Einstellung der Boogie-Zerre verantwortlich sind. Natürlich fehlt auch der üblicherweise zu einem amtlichen Effektpedal gehörende Standard-Fußschalter nicht, der in diesem Fall seine Arbeit knackfrei verrichtet und mit einem True Bypass ausgestattet ist. Das bedeutet, dass das bei ausgeschaltetem Gerät das Eingangssignal direkt an den Ausgang weitergereicht wird. Neben dem Schalter befindet sich eine rote Kontroll-LED, die bei Aktivität leuchtet. Die Anschlüsse sind an den Seiten, rechts die Ein- und links die Ausgangsbuchse, die das Signal zum Amp weiterleitet.

Das Pedal kann entweder mit einer 9V-Batterie oder einem externen Netzteil (nicht im Lieferumfang) betrieben werden. Das Batteriefach ist leicht zugänglich auf der Unterseite, während sich die Buchse für das Netzteil auf der rechten Seite neben dem Input befindet. Mit einer fast komplett gummierten Unterseite hat der California True Tone guten Halt auf glatten Oberflächen, und auch sonst macht das Teil nicht den Eindruck einer Billig-Fernostproduktion. Die Regler sind stabil, Buchsen und Schalter sehen vertrauenseinflößend aus und sollten für die harten Strapazen des Bühneneinsatzes gut gewappnet sein.

Bedienung
Die Intention des Pedals ist es, den legendären Trademark-Sound der kalifornischen Mesa/Boogie Amps zu reproduzieren. Und von denen gibt es mehr als nur einen Klassiker, angefangen vom Mark I, der verantwortlich für den Ton von Carlos Santana ist, bis zum vollen Brett eines Rectifiers, dessen Verstärkung sich viele Helden bedienen. Auf den Bühnen und im Studio bei Metallica, den Foo Fighters oder Rammstein findet man Mesa/Boogie Amps. Laut Hersteller orientiert sich der California True Tone am Mark II, wobei dieser Amp bereits über eine sehr ausgeklügelte Schaltung verfügte, mit der sehr unterschiedliche Sounds möglich waren. Bei unserem Pedal kommt an dieser Stelle der Voice-Regler ins Spiel, der helfen soll, den Mesa/Boogie Grundcharakter einzustellen. Alle anderen Potis gehören zu den üblichen Verdächtigen, Drive und Level stehen für Verzerrungsgrad und Endlautstärke, und in der vordersten Reihe wartet eine Dreiband-Klangregelung mit Low, Mid und High auf ihren Einsatz – alles überschaubar angeordnet und einfach einzustellen.    

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