Fürchtet euch nicht! Auch wenn Yin und Yang zwei Begriffe aus der östlichen Philosophie sind, werden wir uns im zweiten Teil des Cubase Kickstarts ganz sicher nicht in der Welt des Fach-Chinesisch verlieren. Vielmehr soll es in diesem Workshop um die grundlegenden Unterschiede zwischen Audio und MIDI gehen – und wie sich diese beiden Aufnahmeprinzipien im Mixer letztendlich zu einem großen Ganzen vereinen.
Da das Thema “Audio und MIDI” grundsätzlich universell ist, lässt es sich auch auf die Arbeit mit anderen DAWs (Digital Audio Workstations), wie beispielsweise Logic oder Pro Tools beziehen. Dementsprechend sind also auch die Jünger anderer Propheten hier herzlich willkommen! In der Umsetzung des Workshops werden wir uns aber natürlich auf die Funktionen von Cubase konzentrieren, und neben den sehr grundlegenden Basics, die sich klar an Einsteiger richten, auch einige kleine Nebenschauplätze unter die Lupe nehmen und einfache Praxis-Tipps geben. Und da Texte zu lesen zwar schön ist, Filme anzusehen in diesem Fall aber einen etwas direkteren Bezug zur Materie herstellt, wird es vor allem Screen-Videos zu sehen geben. Viel Spaß!
Infos zum Cubase-Hersteller Steinberg gibt´s hier!
WORKSHOP
Routing von Audio- und MIDI-Spuren
Eines ist sicher: Ganz am Ende kommt Musik raus. In den besten Fällen sogar gute Musik! Trotzdem sind Aufnahmen über Audio und MIDI in ihrem Kern zunächst einmal durch ganz unterschiedliche Eigenschaften gekennzeichnet. Während Audio-Aufnahmen den traditionellen Weg darstellen, Schallereignisse im digitalen Medium zu bannen, geht es bei MIDI-Aufnahmen nicht um den eigentlichen Klang eines Instruments, sondern um die essenzielle Frage, was gespielt werden soll. Das MIDI-Protokoll (Musical Instruments Digital Interface) gibt es seit Anfang der 1980er Jahre, und hat sich trotz der rasant fortschreitenden Entwicklungen der letzten Jahre bis heute erfolgreich im Musik-Biz behaupten können.
Betreiben wir also erst einmal ein wenig Grundlagenforschung zu unserem Yin und unserem Yang und sehen uns den jeweiligen Signalfluss dieser beiden Haupt-Spurtypen in Cubase an.
CLIP 1 – Routing von Audio- und MIDI-Spuren
Arbeiten mit VST-Instrumenten
Die VST-Schnittstelle (VST = Virtual Studio Technology) wurde Mitte der 1990er Jahre von Steinberg entwickelt und mit Cubase VST veröffentlicht. Damit kamen Anwender von Audio-Software in den Genuss von Effekt-Plug-Ins wie z.B. Equalizern oder Kompressoren, die in Echtzeit von einem Computer (also “nativ”) berechnet werden konnten. Von den entsprechenden Gegenstücken in Logic (AU = Audio Unit) und Pro Tools (RTAS = Real Time Audio Suite bzw. TDM = Time Division Multiplex) wird mancher Leser vielleicht auch schon etwas gehört haben. Inzwischen ist das Angebot solcher Plug-ins enorm gewachsen, und vor allem digitale Emulationen von analogem Vintage-Equipment, die den Charakter der alten Zauberkisten nachempfinden, sind höchst beliebt.
Neben den Effekt-Plug-ins, die übrigens in dieser Folge noch gar nicht zum Einsatz kommen werden, entwickelten sich im Zuge der immer leistungsfähiger werdenden Systeme die virtuellen Instrumente (VSTi), die heutzutage ebenfalls ihren festen Platz in der Welt der digitalen Musikproduktion haben. HALion Sonic SE ist ein solches VSTi, das sich vornimmt, den Anwender mit einer breit angelegten und grundlegenden Auswahl an Sounds für den Produktionsalltag zu versorgen.
Im nächsten Video sehen wir uns die Benutzeroberfläche des Instruments an und machen uns mit den Browser-Funktionen von Cubase vertraut. Wir erinnern uns an das Ende des letzten Videos, in dem wir HALion Sonic SE in der Liste der Ausgangskanäle unserer MIDI-Spur erspäht haben…
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CLIP 2 – Arbeiten mit VST-Instrumenten
Manche VST-Instrumente sind (Achtung, Fachbegriff!) multitimbral und bieten somit die Möglichkeit, mehrere verschiedene Instrumentenprogramme gleichzeitig zu laden und abzuspielen – wie wir bereits beim Experimentieren mit verschiedenen Piano-Sounds gesehen haben, trifft dies auch auf HALion Sonic SE zu. Wenn man diese Funktion so nutzt, dass mehrere Instrumente gleichzeitig wiedergegeben werden, empfiehlt es sich allerdings, dem VSTi auch mehrere separate Ausgangskanäle im Mixer zu verpassen. Wie das geht, seht ihr im folgenden Filmchen. Kleine Anmerkung: Auch wenn ich mich zu Beginn des Videos nicht zurückhalten konnte, einige wertende und höchst subjektive Aussagen zu gewissen Arrangement-Techniken zu machen, ist prinzipiell natürlich alles erlaubt, was gut klingt!
CLIP 3 – Output-Routing von VST-Instrumenten
Die Instrumentenspur
Audio und MIDI berühren sich gegenseitig in vielen Bereichen. Ein ganz konkretes Beispiel ist die Instrumentenspur, die im Mixer wie ein Audio-Track erscheint, letztendlich aber nichts anderes als eine “getarnte” MIDI-Spur mit angekoppelter Klangerzeugung ist. Dazu ein abschließendes kurzes Video.
CLIP 4 – Die Instrumentenspur
Die Basics zu Audio und MIDI hätten wir damit also abgedeckt, und der Blick auf das große Bild und die übergeordneten Zusammenhänge ist nun klar. In der nächsten Folge dieser Workshop-Reihe wollen wir etwas spezifischer werden und uns ansehen, wie sich Audio- und MIDI-Daten im Projektfenster und den Editoren von Cubase bearbeiten lassen.
Viel Spaß und bis bald!
Harry sagt:
#1 - 15.03.2012 um 16:32 Uhr
Hallo,hat jemand vielleicht eine Idee, wie ich folgendes Arbeit durchführen könnte, welches nämlich nicht funktioniert:Begleitautomatik und Keyboardspiel mit Midi aufnehmen, editieren und wiedergeben.Ich nehme in Cubase alles per Midi auf, danach
extrahiere ich die Midispuren und möchte gewisse Klänge löschen oder editieren.Leider spielt Cubase aber vollkommen falsche Instrumente ab, außerdem Notenhänger und alles klingt nach Murks.Hab schon alles mögliche versucht.(Local off,
Midikanäle/Instrumente per Hand verändert, usw. es funzt einfach nicht.Danke im VorausLG
Harry
Aggi Berger sagt:
#2 - 18.03.2012 um 01:17 Uhr
Hallo Harry, ich befürchte, dass die Begleitautomatik nicht über den Midi-Out deines Keyboards gesendet wird. Ich nehme an, dass stattdessen einfach die Noten gesendet werden, die du verwendest, um die Automatik zu steuern. Wenn du das aufnehmen möchtest, musst du das wohl oder übel über eine entsprechende Audio-Verbindung machen. Einzelne Instrumente zu bearbeiten oder zu ersetzen ist dann leider nicht drin. Liebe Grüße, Aggi Berger
Margit Stroe sagt:
#3 - 03.04.2012 um 21:21 Uhr
Hallo, kann mir jemand helfen. Ich habe Cubase 6 und das Interface Tascam US-600. Man sieht bei der Aufnahme, dass etwas aufgenommen wird, aber weder beim Einspielen noch bei der Wiedergabe kann man irgend etwas hören, auch nicht über Kopfhörer. Ich bin jetzt echt am Verzweifeln...
El Bajo sagt:
#4 - 04.04.2012 um 14:11 Uhr
Check mal deine Monitor-Einstellungen. Vielleicht musst du da noch dein Interface bei den Ausgängen einstellen.
AggiBerger sagt:
#5 - 05.04.2012 um 22:39 Uhr
Hallo Margit, hast du schon den ersten Teil des Cubase Kickstarts gelesen? Der könnte dir vielleicht helfen. Das Problem "Ich hör nix" ist keine Seltenheit und kann so viele Ursachen haben, dass man es aus der Ferne nicht so leicht lösen kann.
marcel sagt:
#6 - 01.06.2012 um 14:46 Uhr
Hallo Margit!Ist das Prob. noch aktuell?R.s.v.p.