Die erste MIDI-Aufnahme
Um uns mit den grundsätzlichen Funktionen von Cubase vertraut zu machen, nehmen wir eine kleine MIDI-Sequenz auf, die von einem virtuellen Instrument wiedergeben wird.
Wir wählen im Projekt-Menü “Spur hinzufügen” und dort “Instrument”. Im sich öffnenden Fenster entscheiden wir uns für “HalionONE” als Klanglieferant.
Falls er nicht schon offen ist, sorgen wir per Klick auf den entsprechenden Button dafür, dass der so genannte “Inspector” ganz links im Cubase-Projekt-Fenster erscheint. Dieser “Inspector” versorgt uns mit den wichtigsten Informationen über die jeweils gewählte Spur.
Für dich ausgesucht
- Ein Klick auf “Instrument bearbeiten” öffnet das HALionOne-Bedienfeld. In diesem suchen wir durch Klicken in das längliche, schwarze Rechteck ganz oben einen Sound aus.
- Wir schalten auf der Spur den “Aufnahme aktiviert”-Knopf ein. Als Eingang für die Spur sollte “All MIDI Inputs” gewählt sein, damit wir auch etwas hören können, sobald auf der MIDI-Tastatur gespielt wird. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese per USB und entsprechendem Treiber direkt am Rechner hängt oder klassisch per MIDI-Kabel mit einem eventuell vorhandenen MIDI-Port eurer Soundkarte verbunden ist.
- Kommt der Ton nach dem Tastenanschlag spürbar zu spät, verkleinert man die Buffer-Größe, sollte Cubase überlastet sein, vergrößert man sie.
- Jetzt bewegen wir den Song-Positions-Zeiger per Mausklick ins Taktlineal an den Projektanfang.
- Anschließend drücken wir die “Record”-Taste im Transportfeld und spielen etwas ein.
- Die Aufnahme wird per Druck auf Stop beendet und kann jetzt (Song-Positions-Zeiger wieder auf Anfang setzen) angehört werden.
- Aktiviert man den Click im Transportfeld, klopft Cubase ein Tempo vor, zu dem wir spielen können. Das Grundtempo des Projektes wird direkt darunter eingestellt, indem man das Tempo auf “Fixed” stellt, doppelt auf die Beat-Zahl klickt und das Wunschtempo per Computertastatur eingibt.
MIDI editieren
- Ein Doppelklick auf den eben aufgenommenen MIDI-Part öffnet den Key-Editor. In diesem sehen wir die einzelnen, gespielten Noten als Balken. Anhand der Klaviatur links lässt sich die Tonhöhe feststellen, die Länge der Balken symbolisiert die Notenlänge.
- Die Töne lassen sich jetzt mit der Maus verschieben (Balken mit der Maus in der Mitte nehmen und bewegen), verkürzen oder verlängern (Balken am linken oder rechten Ende nehmen).
- Per Rechtsklick (PC) oder Ctrl-Klick (Mac) bekommen wir zusätzliche Werkzeuge an die Hand. Mit dem Radiergummi ist das Löschen von Noten möglich, mit dem Stift das Einzeichnen von neuen.
- Hat man zum Klick gespielt, kann der Rechner die eingespielten Töne gerade rücken („Quantisieren“). Dazu drückt man die „Q“-Taste, während man sich im Key-Editor befindet. Auf welchen Notenwert die Töne gerückt werden, bestimmt man mit der Einstellung „Quantisieren“.
Noch zwei Tipps zum Thema MIDI
- Per MIDI lassen sich natürlich auch externe Klangerzeuger ansprechen. Dazu erstellt man keine „Instrument“-, sondern eine simple „MIDI“-Spur und stellt deren Ausgang im Inspector auf den MIDI-Port ein, an dem der Klangerzeuger hängt. Es gilt allerdings zu bedenken, dass man das Ausgangssignal des externen Klangerzeugers erst wieder als Audiospur in Cubase aufnehmen muss, wenn es im Mixdown eines Songs (dazu gleich mehr) hörbar sein soll.
- Wer keine Tastatur hat, der erstellt sich MIDI-Parts, indem er im Arrangierfenster das Stiftwerkzeug per Rechtsklick (PC) oder Ctrl-Klick (Mac) auswählt und mit diesem (jetzt wieder mit Linksklick) auf der Instrumenten- oder MIDI-Spur einen leeren Part einzeichnet. Dann wird wieder zum normalen „Objektzeiger“-Werkzeug zurückgewechselt und doppelt auf den gerade eingezeichneten Part geklickt. Es öffnet sich der Key-Editor, man nimmt sich wieder das Stiftwerkzeug und malt Akkorde und Melodien nach Lust und Laune hinein.
Tyroshans sagt:
#1 - 30.01.2012 um 15:16 Uhr
Herzlichen Dank für den Basiskurs, nach dessen Anleitung man die ersten Schritte in Cubase gehen kann. Weiterführende Workshops zu diesem Sequenzer würde sicher auch andere Nutzer interessieren.
Daniel sagt:
#2 - 23.07.2012 um 10:06 Uhr
Vielen Dank für diese Ausführliche Erklärung von Cubase. Genau so etwas habe ich gesucht und das beste ist, ich kann es jeder Zeit bei unklarheiten wieder nachlesen.
Finde ich super, dass sich jemand die Arbeit gemacht hat.
Dankeschön noch mal :)
Tom sagt:
#3 - 04.08.2013 um 01:58 Uhr
Hi, woran liegt es, dass ich den "Einstellungen"-Button nicht öffnen kann? Benutze Saffire Pro 40 als Audio Interface.
Aggi Berger sagt:
#4 - 04.08.2013 um 06:48 Uhr
Hi Tom, vor einem ähnlichen Problem stand ich auch schon einmal, das Saffire Pro 40 kenne ich allerdings nicht wirklich. Du solltest zusammen mit dem Interface eine Software installiert haben, die auf den Namen Saffire Pro 40 Control hört, und diese sollte prinzipiell aufgerufen werden, wenn dein "Einstellungen"-Button nicht ausgegraut wäre. Der erste Workaround ist also, einfach direkt diese Software zu verwenden und alle relevanten Einstellungen dort zu machen - v.a. wohl die Buffersize. Der Nachteil dieses Weges ist meiner Erfahrung nach aber, dass man solche Einstellungen oft nicht ändern kann, während Cubase läuft. Ich würde also einfach einmal mit den Optionen in der Control Software experimentieren, Cubase mit verschiedenen Konfigurationen immer wieder neu starten und sehen, ob du die Software dazu bekommst, sich direkt aus Cubase heraus steuern zu lassen. Mir persönlich wäre natürlich sehr wichtig, die Buffersize auch anpassen zu können, während Cubase läuft. Ein Treiber-Update hast du ja wahrscheinlich schon gemacht, oder? Liebe Grüße, Aggi