Das Laney Ironheart IRT-Studio Topteil im bonedo Test – Nachdem Laney in seiner Ironheart-Topteilserie mit 120, 60 und 15 Watt drei unterschiedliche Größen vorgestellt hatte, kommt jetzt ein speziell für den Studioalltag konzipiertes weiteres Modell im 19“ Format auf den Markt, das zwischen 15 und 1 Watt umschaltbar ist. Neben einem eingebauten Dummy Load, das den Anschluss einer Box überflüssig macht, fällt einem vor allem der USB-Ausgang und die damit verbundene Reamping-Funktion ins Auge. Ein USB-Ausgang an einem Vollröhren-Gitarrentopteil? Das ist für mich Neuland und könnte sich als sehr praktisch fürs Projektstudio oder mobiles Recording erweisen.
Wer also unterwegs ein paar coole Riffs mit echtem Vollröhrensound schnell noch in seinen Laptop spielen will, bräuchte jetzt nicht einmal mehr ein Audio-Interface dabeizuhaben! Neben diesen neuen Funktionen verspricht Laney in seiner Studiovariante den schon von den anderen Modellen bekannten, auf drei Kanälen aufgebauten „crushing Ironheart tone“. Ich bin gespannt!
Details
Gehäuse / Optik:
Mit 5,5 Kilo ist Laneys IRT-Studiotopteil im Gegensatz zu sonstigen Topteilen sehr leicht ausgefallen. Das Gerät macht einen robusten und hochwertigen Eindruck und ist sauber verarbeitet. Zwei Griffe an der Front sollten die Rackmontage erleichtern, ansonsten sorgen vier Gummifüße für rutschfesten Stand. Das Design ist, wie auch bei den Ironheart-Geschwistern, eher schlicht in Schwarz mit weißer Schrift gehalten. An allen Seiten des Gerätes befinden sich Schlitze zur Belüftung, oben kommt noch ein Gitter hinzu, welches einen Einblick auf die beiden EL 84 Endstufenröhren erlaubt. Die Potis liegen gut in der Hand und machen einen wertigen Eindruck, die Regler der beiden EQ-Sektionen verfügen zusätzlich über eine Push/Pull-Funktion, die im herausgezogenen Zustand farblich rot und dadurch gut sichtbar gekennzeichnet ist.
Schaltet man das Gerät an, leuchtet es Rot im Inneren und das Design wird, wie ich finde, geschmackvoll abgerundet. Betrieben wird das Topteil mit drei ECC 83 Vorstufen- und den schon erwähnten zwei EL 84 Endstufenröhren. Der von Laney designte Hall ist digital. Mitgeliefert werden eine praktische Hülle und ein Fußschalter mit passendem Anschlusskabel, ein USB-Kabel gehört leider nicht zum Lieferumfang.
Bedienfeld:
Beim Anschluss des Gitarrenkabels hat man die Wahl zwischen einem 15 Watt und einem
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Rückseite:
An der Rückseite des IRT-Studio befinden sich einige Anschlussmöglichkeiten mehr, als man das von „normalen“ Topteilen gewohnt ist. Den Anfang macht auf der linken Seite ein DI-Ausgang, der durch einen Schalter mit einer internen Speakersimulation belegt werden kann, daneben die USB-Sektion, über die zwei Signale in den Rechner geschleust werden. Das erste Signal im linken Kanal umgeht den Ampsound und ist somit „trocken“, wobei seine Lautstärke über einen kleinen Gainregler justiert wird, der rechte Kanal beinhaltet das komplette Ampsignal inklusive Speakersimulation, wenn diese aktiviert ist. Falls man im Nachhinein mit einer Ampeinstellung beim Aufnehmen nicht zufrieden war, kann man die aufgenommene Gitarrenspur über die USB-Verbindung wieder an den Verstärker zurücksenden, am Re-Amp-Send abgreifen und über den Eingang des Amps erneut durch Vor- und Endstufe schicken. So lässt sich dieses Signal korrigieren, bei Bedarf mit Effekten versehen und noch einmal über den USB-Ausgang aufnehmen. So verspricht es zumindest Laney, aber mehr dazu später im Praxisteil!
Da der Verstärker einen eingebauten Dummy Load besitzt, ist auch der Betrieb ohne angeschlossene Lautsprecher möglich. Deshalb ist ein Kopfhörerausgang eine durchaus sinnvolle Einrichtung, mit deren Hilfe man selbst ungestört üben bzw. seine Umgebung lautstärkemäßig außen vor lassen kann. Die Stärke des Kopfhörersignals wird über ein Poti angepasst, außerdem steht zur Wahl, ob als Quelle das Stereo-USB-Signal oder das des Amps dienen soll. Wer möchte, kann den Phone-Ausgang auch als DI-Out verwenden.
Schon fast logisch, dass Laney hier die Möglichkeiten ausreizt und dem IRT Studio auch einen AUX-In im Stereo-Miniklinken-Format zum Anschluss eines Audio-Players spendiert. Da der Aux In vor der Endstufe sitzt, wird sein Signal auch an den DI Out sowie den Phone Out weitergegeben. Die Lautstärke muss allerdings mit dem angeschlossenen Player kontrolliert werden.
Die folgende FX-Sektion liegt im Schaltkreis vor dem Aux-In, beeinflusst also dessen Signal nicht. Neben den für einen FX-Loop obligatorischen Send- und Return-Buchsen dient ein kleiner Schalter mit den Einstellungen -10db, 0db und Bypass der Anpassung verschiedener Effektgeräte bzw. nimmt den Einschleifweg aus dem Signalpfad. Die daneben positionierte fünfpolige Buchse wartet auf den mitgelieferten Fußschalter, über den die Kanäle, der Pre Boost sowie der Reverb aktiviert werden. Ganz rechts beschließt der Boxen-Ausgang die Reihe der Anschlussmöglichkeiten, bei dem per Schalter die Impedanz zwischen acht oder 16 Ohm gewählt werden kann.
David sagt:
#1 - 30.05.2013 um 00:39 Uhr
Ich verstehe nicht warum der reamp funktioniert nicht unter logic? Scheint hier zu funktionieren..http://www.youtube.com/watc...
Michael Behm sagt:
#2 - 30.05.2013 um 11:54 Uhr
Hallo David,vielen Dank für Deine Anmerkung. Das Video bestätigt aber letztendlich nur meine Feststellung im Test. Um die Reamping-Funktion des IRT's zu nutzen muss man auch den Output mit der USB Verbindung belegen. Daher ist Logic für diesen Moment sozusagen Stumm geschaltet. Der Kollege im Video nutzt zwar den D.I. Out zum Abhören des Ampsignals über einen externen Mixer - andere im Logic aufgenommene Instrumente bzw. Playbacks oder aber auch interne Boxensimulationen lassen sich im Moment des Reamping-Vorgangs aber leider nicht abhören. Daher meine Anmerkung, dass dieses Prinzip nicht ganz zu Ende gedacht wurde. In Cubase lasse sich mehrere Output Geräte aktivieren. Dort müsste der Vorgang also ohne Einschränkungen funktionieren.
Daniel sagt:
#3 - 02.01.2014 um 14:01 Uhr
Wie schaut es denn aus wenn man sich unter Dienstprogramme>Audio-MIDI-Setup ein "Hauptgerät" zusammen stellt?
Mit meinem Interface und der OnBoard Soundkarte geht das ja auch. Das Hauptgerät wähle ich dann in Logic ebenfalls aus und es stehen mir dort dann auch alle In-/Outs zur Verfügung.
Das müsste doch gehen. Der Studio ist ja quasi auch nur ein Gitarren-Interface ;)
Daniel sagt:
#4 - 13.02.2014 um 04:33 Uhr
Ich hab ihn Jetzt hier stehen. Wie vermutet, funktioniert es so wie ich es am 02.01. schrieb. Somit ist das Contra "Reamping Funktion unter Logic" wohl hinfällig!! ;)
Mike Litoris sagt:
#5 - 15.11.2014 um 00:13 Uhr
Kann die "Kritik" an der eingebauten Speakersim nicht wirklich nachvollziehen - in den Beispielen 3-8 würde ich sie den Kontrahenten vorziehen, da diese für meine Ohren "mixunfreundlich" belegt bis grenzwertig dumpf klingen. Suum cuique, des Einen "warm" ist des Anderen dumpf"; des Einen "steril" ist des Anderen "schön bissig"... Als bekennender Treble-Freak würde ich die eingebaute Sim anderen Sims, die "wärmer/belegter" klingen (...Redbox...) jederzeit vorziehen.