Vielleicht ist Geschichte doch gar nicht so langweilig. Ich stelle mir in letzter Zeit häufiger mal die Frage, warum sich eigentlich die Art, Trommelkessel zu bauen, so verändert hat. In den letzten zwanzig Jahren hat sich auf diesem Gebiet ja so einiges getan.
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Damals wurden Trommelkessel noch aus einem Stück Holz gebogen, bis dann (laut eigener Aussage) ein gewisser Herr Gretsch auf der Bildfläche erschien und den Mehrschicht-Trommelkessel erfand. Doch auch dieser unterschied sich (bis auf die Tatsache, dass er rund und aus Holz war) in den Details deutlich von den heutigen Standards. Zum Beispiel war die Wandstärke der Kessel damals meist viel geringer und die Fellauflagen längst nicht so scharfkantig. Die Gratungen meiner alten Ludwig-Snare sind dank der Verstärkungsringe daumendick und ebenso rund. Auch wurden anno dazumal andere Holzarten verwendet: Während heute eine deutliche Mehrheit der Trommelkessel aus Ahorn gebaut ist, kam damals besonders bei den legendären alten Instrumenten aus Übersee eher Walnuss, Pappel und Mahagoni zum Einsatz, Sonor benutzte viel Buchenholz. Ob die Auswahl des Holzes damals ausschließlich unter klanglichen Gesichtspunkten getroffen wurde oder eher davon abhing, welcher Baum gerade im Wald umgefallen und damit günstig zu beschaffen war, kann wahrscheinlich keiner mehr so recht beantworten. Aber auch wenn sie manchmal etwas speziell sind, klingen die alten Kisten einfach gut. Das alte „Star“-Schlagzeug in unsrem Studio muss man nur mit dem Finger antippen und es kommt ein schöner voller Ton heraus. Die Kessel sind jedoch so dünn, dass man sie womöglich mit der Hand zerdrücken könnte.
Wahrscheinlich ist die Baukunst ein Kompromiss aus Haltbarkeit, Sound, Kostengünstigkeit und möglichst universeller Einsetzbarkeit. Letzteres macht allerdings viele Sets “unbesonders” und austauschbar. Sowohl als Tester als auch als Schlagzeuger, ich würde mir viel mehr Besonderheiten wünschen. Ein bisschen mehr Mut der Hersteller zum Alleinstellungsmerkmal wäre schön. Und das ist auch der Bogen zu meinem heutigen Testkandidaten: Das Black Panther Blaster hat nämlich sowohl kesselbaulich als auch sonst einiges an Besonderheiten auf Lager!