Red Witch Factotum Test

Das noble Pedal, welches wir heute auf dem Prüfstand haben, hört auf den vielversprechenden Namen Factotum und feuert gleich zwei der beliebtesten Basseffekte, nämlich Oktaver und Verzerrer, wahlweise einzeln oder gleichzeitig ab. Herausgebracht hat es die Firma Red Witch aus Neuseeland, die sich auf hochwertige analoge Effektgeräte für Gitarristen spezialisiert hat. Ben Foulton, seines Zeichens CEO und Chef-Designer der Company, legt dabei seinen Fokus auf größtmögliche Originalität der Geräte und ist nicht daran interessiert, simple Klone klassischer Effekte auf den Markt zu bringen. Red Witch-Pedale sollen den Musiker mit ihrer edlen Optik und ihrem einzigartigen Klang inspirieren. Der Plan scheint aufzugehen, denn so außerordentlich hochkarätige und prominente Gitarristen wie Andy Summer, Reeves Gabrels oder John Mayer polieren ihren Sound schon seit einiger Zeit mit den eleganten Pedalen aus Neuseeland auf.

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Jetzt sind auch endlich wir Bassisten an der Reihe, denn mit dem Factotum haben Red Witch ihr erstes Effektgerät für die Freunde der tiefen Saiten auf dem Markt gebracht. Ich freue mich auf den Test und bin gespannt, ob der Sound des Factotum halten kann, was seine zweifellos augenschmeichelnde Optik verspricht.

Details

Die Kombination von Oktaver und Verzerrer ist ein Klassiker, der in der Praxis hervorragend funktioniert und bei vielen Bassisten nicht nur im Solospot oder bei Bassfeatures zum Einsatz kommt. Schon einige Effekthersteller haben ihre Oktaver-Pedale deshalb in der Vergangenheit mit einer zusätzlichen Drive-Funktion ausgestattet, die Kombination von zwei völlig getrennten, analogen Effekteinheiten für die Suboktave und den Verzerrer in einem Gehäuse, wie es das Factotum bietet, ist bisher allerdings noch nicht sehr verbreitet. Verpackt sind die beiden Effekte in einem attraktiven Metallgehäuse mit edler Chrom-Optik und den Maßen 12x9x3,3 cm – auf dem Pedalboard nimmt das Factotum folglich nicht allzu viel Platz in Anspruch.

Fotostrecke: 2 Bilder Wie alle Red Witch-Pedale wird auch das Factotum…

Vier überdimensional große Gummifüße am Boden sichern das relativ leichte Pedal außerdem gegen ein Wegrutschen auf dem Bühnenboden – das Factotum muss also nicht unbedingt auf ein Board gepflanzt werden. Die Bedienung des kleinen Treters ist super einfach und auch für Einsteiger leicht beherrschbar, weil alle Features sinnvoll beschriftet sind und die großen Regler außerdem über eine gute Haptik verfügen. Für den Suboktaven-Effekt gibt es nur einen Regler mit der Bezeichnung Octave-Mix, der die Oktave unter dem gespielten Ton mit zunehmender Drehung im Uhrzeigersinn stufenlos beimischt. Danach folgen noch vier weitere Regler, mit der die Parameter für die Verzerrer-Einheit justiert werden. D-Mix regelt das Verhältnis zwischen dem unbearbeiteten Basssignal und dem Effektsignal, funktioniert also wie das Blend-Feature von diversen anderen Effektpedalen zum Beimischen des cleanen Signals. Gerade für uns Bassisten ist das natürlich Gold wert, denn allzu oft verliert der Basssound durch den Einsatz von Effekten seine Tragfähigkeit, die mit der Beimischung des sauberen Signals im Handumdrehen wiederhergestellt werden kann. In neuerer Zeit statten deshalb immer mehr Hersteller ihre Effekte lobenswerterweise mit einem Blend- oder Mix-Regler aus.

Blick auf die Schaltzentrale und das noble Gehäuse
Blick auf die Schaltzentrale und das noble Gehäuse

Auf den Mix-Regler folgt beim Factotum der D-Tone-Regler für den Höhenanteil im Sound, D-Volume ist für die Lautstärke des verzerrten Signals zuständig, damit das Level bei einem stark verzerrten Sound an das Bypass-Level angepasst werden kann, und der große Drive-Regler sorgt schließlich für den Grad der Verzerrung.
Auf der unteren Hälfte der Oberseite sitzen die zwei True Bypass-Fußtaster zum Aus- und Einschalten des jeweiligen Effekts. Damit man im Livebetrieb auch optisch den Überblick nicht verliert, wird der Betriebszustand der Effekte mit einer großen LED angezeigt – wenn nur der Oktaver aktiv ist, leuchtet sie blau, wenn der Verzerrer alleine aktiv ist, leuchtet sie rot, und wenn beide Effekte gleichzeitig verwendet werden, wechselt die LED zur Farbe Lila.

Fotostrecke: 2 Bilder Mithilfe der Regler hat man detaillierten Zugriff auf die unterschiedlichen Effektparameter.

Auch die Integration des Factotum in das bestehende Setup ist denkbar einfach und gibt dem geneigten Bassisten keine Rätsel auf. In die Klinke auf der linken Seite wird der Bass gesteckt, die Klinke auf der rechten Seite leitet das Signal zum Verstärker oder zum Pult, und das Netzteil für die Stromversorgung wird mit der kleinen Buchse auf der Rückseite des Pedals verbunden. Wie meisten Pedalhersteller liefert Red Witch keinen Stromversorger mit. Für ein herkömmliches Center-negatives 9 Volt-Netzteil muss das Portemonnaie also wohl oder übel nochmals gezückt werden. Das Factotum kann allerdings auch mit einer 9 Volt-Blockbatterie betrieben werden. Für die Bestückung muss allerdings erst die Bodenplatte mit vier Schrauben entfernt werden.

Fotostrecke: 5 Bilder Seitenansicht mit Blick auf die Klinkenbuchse
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