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SPL Phonitor Test

Details

Was ist ein Kopfhörer-Monitor-Verstärker?
Um es auf eine kurze Formel zu bringen: Der Phonitor wurde entwickelt, um Probleme zu minimieren, die typischerweise beim Mischen mit Kopfhörern auftreten. Der Nutzer soll mit dem Gerät also Mixing-Ergebnisse erzielen können, die mit Lautsprechermixes vergleichbar sind. Angepeilte Zielgruppe sind demnach primär solche Anwender, die aus verschiedenen Gründen darauf angewiesen sind, ihre Mischungen über Kopfhörer zu kontrollieren. Aber was ist eigentlich so schlimm an Kopfhörer-Mischungen, dass man ein recht teures Gerät benötigt, um die Schwächen auszubügeln?

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Unterschiede zwischen der Abhörkontrolle per Lautsprecher und Kopfhörer
Die Wahrnehmung von Musik über einen Kopfhörer unterscheidet sich erheblich von der über Lautsprecher. Wenn ein Studio akustisch geplant wird, geht es unter anderem darum, eine möglichst reflektionsarme Abhörsituation zu schaffen. Sprich: Die Eigenschaften des Raumes sollen das Hörerlebnis des Menschen am Mischpult nicht stören, wenn er über Lautsprecher hört. Trotz aller Bemühungen gelingt es nicht, einen Umstand auszuschließen: Beim Hören über Lautsprecher nimmt das rechte Ohr Signale aus dem linken Lautsprecher wahr und umgekehrt. Dieser Umstand ist ein wesentlicher Bestandteil des Stereo-Hörens über Lautsprecher.

Bei der Kopfhörer-Wiedergabe ist es anders: Die Schallquellen sitzen direkt am linken und rechten Ohr und die Trennung zwischen beiden Signalen beträgt 100 Prozent. Es gibt kein Übersprechen. In der Folge wirken alle Aufspreizungen im Panorama viel stärker. Es ergibt sich ein viel extremeres Stereobild als über Lautsprecher. Dazu kommt der „Mikroskop-Effekt“ des Kopfhörers: Effekte wie Hall und Echo wirken drastischer, die Unterschiede zwischen lauter und leiser gemischten Signalen treten viel deutlicher zutage. In der Praxis neigt man bei Kopfhörermischungen dazu, wesentlich vorsichtiger zuwerke zu gehen als über Lautsprecher. Das Panning ist weniger extrem, die Effektanteile werden zurückgenommen usw. Solche Mixes klingen über Lautsprecher dann häufig flach und breiig. Um Missverständnissen vorzubeugen: Das eben Gesagte soll nicht heißen, dass Kopfhörer grundsätzlich ein schlechteres Werkzeug als Lautsprecher sind. Der „Mikroskop-Effekt“ des Kopfhörers hat in vielen Situationen der Audiobearbeitung Vorteile: Etwa beim Schnitt einer Instrumentenaufnahme, um Übergänge ohne Knackser sicherzustellen oder bei Sprachaufnahmen zur Kontrolle von störenden Nebengeräuschen (Außengeräusche, Magengeräusche des Sprechers, etc.). Über Kopfhörer nimmt man bei diesen Aufgaben Details wahr, die Lautsprecher bei normalen Abhörlautstärken unterschlagen. Für die Mischung gilt der Kopfhörer bislang jedoch als unterlegenes Werkzeug, weil das Ergebnis meist über Lautsprecher konsumiert wird. Der SPL Phonitor tritt an, die Prinzip-bedingten Unterschiede zwischen Kopfhörer- und Lautsprecher-Mixes zu beseitigen, indem das Hörerlebnis über „Ohrwärmer“ dem über Boxen so weit wie möglich angenähert wird.

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Wie funktioniert der Phonitor?
Zur Erzeugung eines Lautsprecher-ähnlichen Hörerlebnisses stehen beim Phonitor zwei Kippschalter und drei Drehregler zur Verfügung. Über die Schalter werden das Übersprechen zwischen den beiden Kanälen und die Absenkung des „Center“-Signals ein- oder ausgeschaltet. Die drei Potentiometer dienen zur Feinjustage. So kann man jederzeit über die beiden Schalter zwischen „normalem“ Kopfhörersound und der Lautsprecher-optimierten Wiedergabe des Phonitor umschalten.

Der Clou des Phonitor sind die drei Spezialparameter: Crossfeed, Speaker Angle und Center Level. Crossfeed simuliert dabei das frequenzabhängige, pegelbezogene Übersprechen beider Kanäle. Speaker Angle bestimmt die Stereo-Basisbreite und das Laufzeit-bezogene Übersprechen zwischen den beiden Kanälen. Mit Center Level reduziert man den Pegel des Mittensignals (im Gegensatz zum Pegel der Seiten), das durch die Einengung der Stereobasis schnell zu laut wird. Die Wortwahl „Center“ ist dabei etwas missverständlich, da es bei der Stereowiedergabe ja keinen speziellen (diskreten) Kanal für die Mitte gibt. Gemeint ist also die Phantommitte.

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