Design und Aufbau
welcher mit einem geraden Tonarm für die scratchende DJ-Fraktion verkauft wird. Wir haben für unseren Test den ST.150 angefordert, also die Version, die mit einem s-förmigen Tonarm für Mix-DJs ausgeliefert wird.
Das Chassis ist mit seinen Ausmaßen von 44,9 x 8,1 x 35,3 cm (B x H x T) eher Standard, was man vom Gewicht nicht behaupten kann. 16,4 kg (!) wiegt das Teil und hat den Spediteur veranlasst, sich zu weigern, mir den Karton die Wendeltreppe hoch zu tragen. Nachdem ich das ein wenig verblüfft für ihn übernommen hatte, begriff ich, warum er darauf keinen Bock hatte…
Als ich alle Einzelteile ausgepackt hatte, machte ich mich daran, den Plattenteller auf das Chassis zu setzen. Hierbei gibt es nichts zu beachten, keine Transportschrauben zu lösen, etc.
Sehr gut! Der Plattenteller ist im Übrigen von Innen mit Gummi ausgekleidet und deswegen vermutlich weniger schwingungsanfällig als Plattenteller ohne diese Gummierung.
Stanton hat beim Lieferumfang nichts vergessen, sogar ein System gehört dazu. Dabei handelt es sich um ein auf das Headshell vormontierte Stanton 680 V3 Club-System, welches sofort einsatzbereit ist. Mitgeliefert wird, der Vollständigkeit halber, eine abnehmbare Tonabnehmer-Beleuchtung, die via Cinch-Buchse aufgesteckt wird, hochwertig wirkende Cinch-Kabel mit Winkelstecker, ein Kaltgerätekabel und eine Slipmat, auf welcher das Stanton-Logo thront.
Leider wird die Bedienungsanleitung nur in englischer Form mitgeliefert, was ich persönlich ein wenig schade finde. Gut – heute sollte man davon ausgehen, dass ein Großteil der Konsumenten englisch lesen und verstehen kann, doch wer auf dem deutschen Markt ein Produkt verkaufen will, kann sich auch die Mühe geben, ein deutsches Manual mitzuliefern. Meine Meinung – andere lasse ich natürlich auch gerne zu!
Bei der genauen Positionierung neben dem Mixer fällt mir wieder das enorme Gewicht auf, welches das Unterfangen doch ein wenig schwierig macht, da der Plattenspieler für jedes leichte Verrücken richtig angehoben werden muss. Die Füße sind von unten gummiert und – siehe da – höhenverstellbar, um Unebenheiten auf der Standfläche auszugleichen oder die Arbeitshöhe an den Mixer anzupassen.
Bei der Montage des Headshells und beim anschließenden Austausch des mitgelieferten Systems gegen ein Standard Bananen-System, wird klar, dass die Tonarmhöhe an den Standard des 1210MK2 von Technics angelehnt wurde. Hier sind die gleichen Einstellungen bezüglich der Tonarmhöhe (3,5HE) vorzunehmen, was die Montage für viele DJs deutlich erleichtern wird.
Beim zweiten Blick auf die Arbeitsoberfläche des ST.150 bemerke ich die beiden Start/Stop-Taster. Dieses Prinzip hatte ich das erste Mal beim Erscheinen des Numark TT-Boliden 2003 gesehen. Das Gerät kann also quer oder längs neben dem Mixer platziert werden, was für die Flexibilität des ST.150 spricht. Natürlich ist das keine verblüffende Innovation, aber ein sehr nützliches Feature. Nicht überall ist Platz für zwei quer aufgestellte Turntables.
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Anschlüsse
Der ST.150 von Stanton ist allerdings nicht nur massiv gefertigt worden, sondern wartet auch mit einigen Zusatz-Features auf, was man in dieser Preisklasse allerdings auch verlangen kann.
Der rückseitige Cinch-Ausgang kann mit einem daneben befindlichen Wahlschalter hinsichtlich seines Ausgangs-Signals konfiguriert werden – hier kann man zwischen Phono- oder Line-Signal auswählen. Der Plattenspieler verfügt also ausgangsseitig über einen eigenen Phono-Preamp, was auch Sinn macht, da es sich beim Line-Signal um ein höherpegeliges Signal handelt, das weniger störanfällig ist als ein Phono-Signal. Das ist so unwichtig nicht, da das Signal ja unsymmetrisch übertragen wird und deswegen grundsätzlich auf elektromagnetische Felder mit Störsignalen reagieren kann.
Wer an diesem Plattenspieler eine Feststellschraube für eine Masseleitung sucht, wird nach kurzer Zeit dieses Vorhaben erfolglos aufgeben müssen, da das Turntable die Masse über das angeschlossene Kaltgerätekabel bezieht. Grundsätzlich ist diese Entscheidung des Herstellers zu begrüßen, da es die Verkabelung eines Setups vereinfacht. Allerdings bedarf es dann auch der Aufklärung der DJs bezüglich sternförmiger Masseführung:
Nehmen wir einmal an, der DJ-Mixer wird ebenfalls über ein Kaltgerätekabel (also mit eigener Masse) an das Hausnetz angeschlossen, ist es wichtig, dass die Geräte aus der gleichen Steckdose ihre Versorgungsspannung beziehen, da es sonst höchstwahrscheinlich zu Massepotential-Unterschieden kommt, die sich durch fieses Brummen auf der Mastersumme äußern.
Sämtliche Anwendungen mit Effekt-Peripherie und Laptop wie (Serato-, Traktor/Final- oder Digi-Scratch) sind bezüglich ihrer Masse ebenfalls kritisch – hier ist eine saubere Masseführung enorm wichtig! Also Aufklärung gehört in so einem Fall zu den Pflichten des Herstellers, da eben nicht jeder DJ eine Ausbildung in Sachen Elektrotechnik genossen hat, was aber sicherlich nicht verkehrt wäre… 🙂
Neben dem analogen Ausgang finden wir einen S/PDIF-Ausgang vor, der koaxial als Cinch-Buchse ausgeführt wurde. Über diese Buchse kann also ein digitales Signal an ein digitales Pult übertragen werden, was wir dann auch direkt ausprobiert haben.
Alex sagt:
#1 - 29.07.2012 um 21:01 Uhr
Danke für den durchaus hilfreichen und sogar mit Audioaufnahmen ausgestatteten Testbericht!=)
Mfg
Stef sagt:
#2 - 23.11.2012 um 15:55 Uhr
81cm ist mir zu groß, auch wenn's nur für's Chassis ist!
klugscheisser sagt:
#3 - 26.11.2012 um 22:50 Uhr
Denke mal da fehlt ein Komma und gemeint sind 8,1cm Höhe.
BonedoMalte sagt:
#4 - 27.11.2012 um 18:04 Uhr
Genau das ist passiert! Danke für den Hinweis euch beiden!