Die Stimme galt Musikern, Technikern und auch Konsumenten lange als heilige Kuh. Mit dem Aufkommen des Mehrspur-Recordings wurde aufgeregt diskutiert, ob es nicht Betrügerei ist, wenn ein- und derselbe Sänger mit sich selbst im Duett oder sogar den gesamten Chor singt. Auch Pitch-Shifting, das aus netten Langhaarigen finstere Deathmetal-Monster formen kann, wurde lange Zeit von den Musikhörern verachtet. Spätestens in unserem Jahrtausend, in dem jeder Soap-Nebendarsteller -ob er singen kann oder nicht – mit einem eigenen Song auf dem Markt vertreten sein muss, sind Tonhöhenkorrektur und das automatische Generieren von Chorstimmen üblich. Was bislang im Studio vom Engineer bewerkstelligt wurde, findet nun vermehrt Anwendung auf der Bühne.
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TC Helicon haben mit dem Voice Live ein Gerät entwickelt, welches für Vocalprocessing von Gitarristen, Bassisten und Keyboarder prädestiniert ist.
Um die Regelmöglichkeit zu gewährleisten, obwohl beide Hände mit dem Spielen beschäftigt sind, bleiben dieser Musikergruppe nur ihre Füße übrig. Daher ist das hier getestete Gerät ein Bodentreter zur Effektbearbeitung und tonalen Begradigung des Mikrofonsignals, sowie zur Generierung von bis zu vier Harmoniestimmen. Und das ist tatsächlich äußerst praktisch: In der vierköpfigen Band muss nun nicht jeder zum Mikro greifen, sondern der Gesang kann denen überlassen werden, die es wirklich können. Diese neue Gerätegattung muss allerdings gut auf der Bühne bedienbar sein und über äußerst geringe Latenzzeiten verfügen – hat also ganz andere Anforderungen als Studiohard- oder sogar Software.