ANZEIGE

Vergleichstest Loop-Switcher

Loop-Switcher im Test bei bonedo – Wohl die meisten Gitarristen besitzen und benutzen Effektpedale. Manche nur ein paar, bei anderen wird die Füllung des Pedalboards immer größer, weil viele Geräte nicht nur im Preis, sondern auch in ihren Abmessungen schrumpfen.

Vergleichstest_Loop_Switcher


Und so ein Pedal im Miniformat findet immer irgendwo noch ein Plätzchen. Aber auch wenn räumlich noch Luft nach oben ist, bringt die Vergrößerung des Effektpedal-Arsenals naturgemäß andere Probleme mit sich. Zumindest ein Teil davon lässt sich mit unseren heute vorgestellten Helferlein auf clevere Art lösen, oder doch zumindest abmildern. 

Stepptanz

Wer viele Einzelpedale sein eigen nennt, der wird bei schnellen Soundwechseln ein paar hastige Tritte aufs Parkett bzw. Board legen müssen, um mal eben vom Cleansound mit Chorus und Reverb zum Leadsound mit High Gain Distortion und Delay zu wechseln. Das alles während des Spielens mit einem Zeitfenster von einer Achtelpause. Bei moderatem Rocktempo von 120 BPM ist das eine Viertelsekunde, beides verschwindend gering also. Da schaut man schon mal neidisch zum Kollegen mit dem digitalen Multieffektgerät, der entspannt mit einem Fußtritt alles mögliche umschaltet. Aber einen wirklichen Grund für Eifersucht gibt es nicht, denn mit einem sogenannten Loop-Switcher oder Loop-Umschalter kann man genau dasselbe tun, nämlich mehrere Pedale zur gleichen Zeit ein- und ausschalten (nicht zu verwechseln mit den momentan so populären Audio-Loopern, die Sequenzen des Gespielten aufnehmen und wiedergeben). Kein Problem also, mit einem Tritt von Rhythmus auf Lead zu wechseln, ohne rumpelstilzchenmäßig auf das Pedalboard stampfen zu müssen. Aber es gibt einen weiteren Vorteil für den Benutzer mehrerer Effektpedale. Dazu schauen wir uns einmal die Funktionsweise dieser Spezies an. 

Funktion

Je mehr Pedale in Reihe geschaltet werden, umso größer ist der Signalverlust. Selbst wenn alle ausgeschaltet sind, saugen sie am Signal, die einen mehr, die anderen weniger. Ein Loop-Switcher kann diesen Nachteil etwas reduzieren. Bei ihm werden die einzelnen Geräte in einen Effektloop geschaltet, und Pedale, die nicht benötigt werden, befinden sich auch nicht in der Signalkette. Dort sind nur die integriert, die auch im Einsatz sind. Nehmen wir an, wir haben sechs Pedale, die in folgender Reihenfolge auf dem Pedalboard hintereinander geschaltet sind: Wah Wah, Overdrive, Distortion, Phaser, Chorus, Delay. Mit einem Looper/Switcher könnte man die Schaltung folgendermaßen gestalten: In Loop 1 wird das Wah-Pedal geschaltet, Loop 2 schaltet den Overdrive und so weiter. Möchte man nun beispielsweise allein den Overdrive benutzen, wird Loop 2 aktiviert, der Rest bleibt außen vor und der Signalweg wird so kurz wie möglich gehalten. 

Prinzipielle Verschaltung von Effektgeräten via Looper: Jedes der Pedale kann separat aktiviert werden, per Programmierung auch in verschiedenen Kombinationen.
Prinzipielle Verschaltung von Effektgeräten via Looper: Jedes der Pedale kann separat aktiviert werden, per Programmierung auch in verschiedenen Kombinationen.

Ein weiterer, nicht unwesentlicher Vorteil liegt darin, dass sich die Suche nach einem defekten Kabel in kürzester Zeit erledigt. Bei hintereinander geschalteten Pedalen ist das immer nervig, man baut auf, verkabelt und es kommt kein Ton. Wo ist die defekte Stelle? Kabel raus, ins nächste Pedal, und so weiter. Beim Looper/Switcher geht das ganz entspannt, man prüft jeden Loop einzeln und hat den Teufel schnell entdeckt. Das Problempedal wird aus der Signalkette genommen oder ein Ersatzkabel kommt zum Einsatz und „the show can go on“!

Ausstattung

Die einzelnen Loop-Switcher sind unterschiedlich ausgestattet, und wer sich dazu entscheidet, ein solches Teil anzuschaffen, der sollte einige Fakten berücksichtigen. 

Anzahl der Loops

Die wichtigste Frage ist die nach der Anzahl der benötigten Loops, und die beantwortet sich meist durch die Menge der benutzen Pedale. Denn in den meisten Fällen werden diese einzeln in die Loops geschaltet. Falls man zum Beispiel ein bestimmtes Zerrpedal ausschließlich mit einem Delay nur für Solosounds benutzt, könnte man auch darüber nachdenken, beide in einen Loop zu schalten. Und das gilt selbstverständlich auch für andere Pedale, die nur in Kombination benutzt werden.

Tuner Out

Einige Looper bieten auch einen dedizierten Ausgang für ein Stimmgerät, um dieses komplett aus dem Signalweg zu halten. Meines Erachtens ein sehr wichtiges Feature, es sei denn, man stimmt mit einem Clip-Tuner direkt am Instrument, was mittlerweile auch viele E-Gitarristen machen. 

Stromversorgung

Auch die Stromversorgung der Pedale kann von manchen Loop-Switchern übernommen werden, und manche von ihnen haben eine ganze Menge im Angebot. Und das bedeutet, dass man sich die Anschaffung auf jeden Fall reiflich überlegen sollte, denn mit einem solchen Exemplar spart man sich immerhin das Multi-Netzteil und hat mehr Platz auf dem Board. Nicht vergessen sollte man allerdings, in diesem Fall den Strombedarf der Pedale zu errechnen und dann zu überprüfen, ob der Kandidat das leisten kann. 

Programmierbarkeit

Wer den Stepptanz vermeiden möchte, der sollte einen Loop-Switcher auswählen, der in der Lage ist, Kombinationen von Loops (Pedalen) zu speichern und umzuschalten. Die Anzahl der Speicher ist natürlich wichtig und hängt vom jeweiligen Bedarf ab. Falls ihr zum Beispiel in verschiedenen Bands unterschiedliche Sounds abrufen müsst, sollte es schon etwas mehr sein. 

MIDI-Tauglichkeit

Wer ein MIDI-fähiges Effektgerät im Einsatz hat, der kann dieses auch per MIDI vom Loop-Switcher umschalten lassen. Ich benutze in meinem Board zum Beispiel ein Line 6 M9, dessen Soundwechsel über MIDI gesteuert werden. Dadurch kann ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Über den Loop-Switcher wird mit einem Fußtritt der Loop des M9 aktiviert, gleichzeitig wird über MIDI der richtige Sound aufgerufen. Das erleichtert das Leben ungemein. 

Buffer Amp

Die Glaubensfrage True Bypass oder Buffer Amp? Bei diesem Thema muss ich etwas weiter ausholen. Das hochohmige Gitarrensignal ist recht anfällig für Störgeräusche und bei längeren Kabelwegen findet außerdem ein Höhenverlust statt. Um zumindest bei Effektpedalen, die ja mit recht dünnen Drähten intern verkabelt sind, diesem Verlust entgegenzuwirken, wird eine True Bypass-Schaltung eingesetzt, die das Eingangssignal direkt an den Ausgang schickt, wenn der Effekt nicht aktiviert (Bypass) ist. Das ist aber nur dann wirklich sinnvoll, wenn nicht allzu viele Pedale (zwei bis drei) benutzt werden und der Kabelweg von der Gitarre zum Amp nicht übermäßig lang ist. 
Ein Buffer Amp wird am Anfang des Signalweges eingesetzt. Hierbei handelt es sich in der Regel um einen Impedanzwandler, der aus dem hochohmigen Gitarrensignal ein niederohmiges macht. Dadurch ist es nicht so anfällig gegen Störgeräusche und der Höhenverlust bei längeren Kabelwegen hält sich ebenfalls in Grenzen. Wer einen Loop-Switcher benutzt, der hat mit Sicherheit mehrere Pedale im Einsatz und in diesem Fall ist ein Buffer Amp am Anfang der Signalkette zur Stabilisierung des Signals sehr sinnvoll. 
Es gibt Fuzz-Pedale, die unterschiedlich auf hoch- und niederohmige Signale reagieren. Dort sollte man den Buffer in der Effekt-Kette hinter dem Fuzz-Pedal installieren, wenn es denn möglich ist. Manche Loop-Switcher verfügen über schaltbare Buffer, und da könnte man unter Umständen den besseren Sound erhalten, wenn beim Fuzz keiner aktiviert ist. 

Specials

Manche Hersteller haben noch ein paar Kunststücke in der Trickkiste, die nicht unerheblich sind. Bei G-Lab gibt es zum Beispiel ein Wah- und ein Whammy-Pad. Dabei handelt es sich um eine Metallplatte mit Schaltfunktion, auf die man das (eingeschaltete) Wah-Pedal legt. Setzt man nun den Fuß auf das Wah-Pedal, wird die Schaltfunktion aktiviert und mit ihr automatisch der entsprechende Loop. Das ergibt einen Zugriff in Echtzeit auf den Wah Effekt – eine sehr clevere und praxisnahe Funktion. Wer die Kanäle seines Amps umschalten möchte, sollte darauf achten, dass der Looper/Switcher eine solche Schaltfunktion hat. Manche schaffen auch dreikanalige Verstärker. 

Stereo Loops

Modulationseffekte werden gerne in Stereo genutzt. Wer dann auch noch zwei Amps ansteuert, der sollte wissen, ob genügend Stereo-Loops zur Verfügung stehen und die beiden auch angesteuert werden können. In dieser Konstellation wäre natürlich eine Ground-Lift-Funktion nicht schlecht, denn bei der Benutzung von zwei Verstärkern kann es schnell zu Brummschleifen kommen.  

Weitere Informationen und Artikel zu Gitarren Effektgeräten findest du in unserer Themenwelt Effektgeräte

Hier sind alle von uns getesteten Loop-Switcher:

Weitere Folgen dieser Serie:
Harley Benton FXL8 & FXL4 Test Artikelbild
Harley Benton FXL8 & FXL4 Test

Die beiden Schaltzentralen Harley Benton FXL8 & FXL4 bieten für wenig Geld erheblich entspannteres Schalten und Walten im Effektpedal-Dschungel.

14.05.2013
3,5 / 5
1
Palmer Octobus Test Artikelbild
Palmer Octobus Test

Der deutsche Hersteller Palmer baut nicht nur Effektpedale, sondern mit dem Octobus auch einen universellen Loop-Umschalter. Und der soll Gitarristen zum günstigen Preis bei der Organisation ihres Effektarsenals helfen.

27.11.2014
4 / 5
G-Lab GSC-4 Test Artikelbild
G-Lab GSC-4 Test

Schon der GSC-3 Loop-Switcher hinterließ beim bonedo-Test einen hervorragenden Eindruck, und das Upgrade des polnischen Herstellers auf den G-Lab GSC-4 setzt dem Ganzen das Sahnehäubchen auf.

27.11.2014
5 / 5
5 / 5
3
G-Lab GSC-3 Test Artikelbild
G-Lab GSC-3 Test

Auch in unserem Nachbarland Polen gibt es clevere Tüftler, wie der G-Lab GSC-3 Loop-Switcher beweist. Mit ihm präsentiert sich eine Effektpedal-Schaltzentrale, die ihren Job richtig gut macht.

27.11.2014
5 / 5
Rocktron Patchmate Loop 8 Floor Test Artikelbild
Rocktron Patchmate Loop 8 Floor Test

Der Rocktron Patchmate Loop 8 Floor steht in der Ahnenfolge eines Herstellers, der in den Achtzigern zu den führenden und innovativen Herstellern von Schaltsystemen für Effekte gehörte. Zu Recht?

27.11.2014
3,5 / 5
Boss ES-8 Test Artikelbild
Boss ES-8 Test

Der Boss ES-8 Loop-Switcher hat sich lange Zeit gelassen, obwohl das Riesenangebot an Pedalen allein aus dem eigenen Hause förmlich nach ihm schrie. Aber das Warten hat sich gelohnt.

12.11.2015
5 / 5
4,5 / 5
Carl Martin Octa-Switch MK3 Test Artikelbild
Carl Martin Octa-Switch MK3 Test

Der Carl Martin Octa-Switch MK3 Loop-Switcher flößt mit seinen runden 90 Schaltern durchaus Respekt ein, aber in Wirklichkeit ist alles ganz einfach und logisch. Hier regiert nämlich noch die ordnende Hand.

12.11.2015
4 / 5
Voodoo Lab Pedal Switcher PX-8 Test Artikelbild
Voodoo Lab Pedal Switcher PX-8 Test

Der Voodo Lab Pedal Switcher PX-8 wird in den USA von Hand gefertigt und erhebt den Anspruch, nicht nur für Ordnung auf dem Pedalboard zu sorgen, sondern auch zum guten Ton beizutragen.

16.11.2015
3,5 / 5
Boss ES-5 Effects Switching System Test Artikelbild
Boss ES-5 Effects Switching System Test

Das Boss ES-5 Switching System verspricht die Flexibilität des Flaggschiffs ES-8 mit nur wenigen Abstrichen. Auf jeden Fall verfügt es über all die Fähigkeiten, die ein gestandener Pedalboard-Manager braucht.

23.05.2016
5 / 5
4,5 / 5
Mooer Pedal Controller L6 Test Artikelbild
Mooer Pedal Controller L6 Test

Der Mooer Pedal Controller L6 ist ein Loop-Switcher, den man nicht an seinem kleinen Preis messen sollte. Unser Tester jedenfalls ist begeistert.

13.07.2017
5 / 5
1
Boss MS-3 Test Artikelbild
Boss MS-3 Test

Der Boss MS-3 ist nicht nur ein Loop-Switcher, sondern auch mit jeder Menge Effekte bestückt, sodass er beim kleinen Gig auch schon mal das Board ersetzen kann.

31.07.2017
5 / 5
4,5 / 5
One Control Crocodile Tail Loop Test Artikelbild
One Control Crocodile Tail Loop Test

Der One Control Crocodile Tail Loop Switcher ist kein Fall für Schnäppchenjäger, aber dafür überzeugt er mit einem sauberen Signal und perfekter Funktion.

16.01.2018
4,5 / 5
Harley Benton Stomp Control-4 ISO Test Artikelbild
Harley Benton Stomp Control-4 ISO Test

Der Harley Benton Stomp Control-4 ISO Loop-Switcher schaltet vier Loops, speichert 20 Presets und versorgt zusätzlich vier angeschlossene Pedale mit Energie.

20.05.2019
3,5 / 5
4,5 / 5
Moen GEC5 Test Artikelbild
Moen GEC5 Test

Der Moen GEC5 Loop-Switcher organisiert Effektpedale per Loop, schaltet Amp-Kanäle, hat einen Buffer, ist MIDI-fähig und verbiegt nicht das Originalsignal.

10.09.2019
4,5 / 5
Electro Harmonix Switchblade Pro Test Artikelbild
Electro Harmonix Switchblade Pro Test

Der Electro Harmonix Switchblade Pro bietet mit zwei Loops viele Möglichkeiten, Effektpedale ins Geschehen einzubinden, wahlweise sogar seriell oder parallel.

02.10.2019
4 / 5
1
Electro Harmonix Super Switcher Test Artikelbild
Electro Harmonix Super Switcher Test

Der Electro Harmonix Super Switcher beherrscht auch komplexen Setups mit bis zu acht Pedalen, schaltet Amp-Kanäle, kann MIDI und speichert auf 128 Plätzen.

24.10.2019
5 / 5
5 / 5
Harley Benton FXL8 Pro Test Artikelbild
Harley Benton FXL8 Pro Test

Der Harley Benton FXL8 Pro Loop-Switcher präsentiert sich als preisgünstige Lösung für die Organisation von bis zu 8 Pedalen plus MIDI und Schaltfunktionen.

04.03.2021
4,7 / 5
4,5 / 5
Hot or Not
?
Vergleichstest_Loop_Switcher Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Let's hear the Walrus Audio Mako D1 MKII Delay #walrusaudio #delaypedal
  • Now With Display And Even More Functions: Walrus Audio Mako D1 MKII Delay | Sound Demo
  • A short song with the Zoom MS-50G+ #zoomeffects #guitarpedals