Der Roland SH-2 ist ein analoger und monophon konzipierter Synthesizer. Gebaut wurde er in den Jahren 1978 bis 1979 vom japanischen Hersteller Roland. Der SH-2 fügt sich mit seinem eingeschränkten, nasalen Klang zudem gut in die (vintage) SH-Reihe ein.
Der dem Trend für die Farbe Schwarz folgende SH-2 ist aber bei weitem nicht so populär geworden wie der SH-1 oder der SH-09. Der wichtigste Unterschied zu seinen »Brüdern«: der SH-2 verfügt über zwei VCOs!
Details
Oszillatoren im Roland SH-2
Der Roland SH-2 bietet zwei Oszillatoren mit Sinus-, Sägezahn- und Pulswelle plus Suboszillator. Anstatt des zweiten VCOs kann auch ein Rauschgenerator mit weißem Rauschen gewählt werden. Oszillator-Sync ist leider nicht möglich. Der zweite Oszillator verfügt über einen eigenen „Tune“ Regler mit den Rasterungen „Wide“ oder „Narrow“. Mit Letzterem lassen sich gut schwebende Chorus Klänge erzielen.
Filtersektion des Roland SH-2
Das Filter des Roland SH-2 ist ein effektives, mittig klingendes 24dB Resonanz-Lowpassfilter.
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Hüllkurven & Modulation
VCA und ein Filter teilen sich im Roland SH-2 die einzige Hüllkurve (ADSR). In der Einstellung „VCA = Gate” kann die Hüllkurve jedoch auch allein auf das Filter wirken. Es gibt einen LFO mit regelbarer Einsatzverzögerung, der über Sinus-, Rechteck- und Random S/H Welle verfügt. Der LFO kann u. a. zur Modulation des Filters, des VCA oder der Pulswelle eingesetzt werden. „Pitchbend“ ist eine typische Funktion der SH-Reihe und bedeutet ein für jeden Ton gleiches, kurzes „Hineingleiten“. Die Länge und der Wirkungsgrad sind dabei regelbar.
Roland SH-2 Steueranschlüsse
Auf der Rückseite des Roland SH-2 befinden Anschlüsse für die CV/Gate-Steuerung. Z. B. mit Döpfer oder Kenton MIDI/CV-Interfaces lässt sich der Synth so auch in einen MIDI Verbund integrieren. Der Audioeingang erlaubt die Nutzung des SH-2 Filters mit externen Audiosignalen. In der Mixersektion kann die Hüllkurve des externen Audiosignals per „Envelope Follow“ analysiert und zur Filtermodulation verwendet werden.
SH-2 Spielhilfen
Der Roland SH-2 bietet Bender für Filter- und Pitchsteuerung. Pitchbend kann man wahlweise auch nur auf den zweiten Oszillator anwenden. So können per Bendersteuerung verschiedene Zweiklänge erzeugt werden.
Video: Roland SH-2 Vintage Synthesizer
Fazit
Hervorzuheben sind beim Roland SH-2 dessen Zuverlässigkeit, sein 37 Tasten Keyboard sowie ein knackiger, mittiger Grundsound. Der ist aber sicherlich Geschmackssache. Sein LFO verfügt über eine Random S/H Welle und eignet sich damit bestens für FX-Geschwurbel. Der Audioeingang besitzt einen Envelope Follower. Allerdings kann man das externe Audiosignal nicht, wie beim beispielsweise beim SH-1, ausblenden und nur die Hüllkurve als Modulationsquelle nutzen. Müsste man nicht auf Oszillator Sync verzichten, wäre der SH-2 sehr wahrscheinlich auch noch heute viel populärer. Der SH-2 gehört zu den schlichteren Gemütern der Vintage-Synth-Szene, ist aber keineswegs langweilig! Mit seinem präsenten Grundklang und seinen zwei VCOs + Suboszillator ist er gut für Bässe und Leads geeignet. Und auch als Filterbank für externes Audiomaterial macht er eine gute Figur.
Features
- Roland SH-2 VCO: 2 VCOs + Suboszilator mit Sinus-, Sägezahn- und Pulswelle
- Rauschgenerator: Anstatt des 2. VCO kann ein Rauschgenerator mit weißem Rauschen aktiviert werden.
- VCF: 24 dB Lowpass Filter mit Resonanz
- Envelopes: 1 Hüllkurvengenerator mit ADSR
- VCA: wird per Env oder GATE moduliert
- LFO: Sinus-, Random S/H und Rechteckswelle, regelbares Delay. LFO kann VCO, Hüllkurve und Filter modulieren.
- Modulationsquellen: LFO, Ext. Signal Envelope Follower, Autobend, PWM auf beide VCOs
- Keyboard: 37 Tasten
- Spielhilfen: Bender zur Pitch- und Filtersteuerung
- Ext. Anschlüsse: CV/Gate, Ext. Audio In + Envelope Follower
- Speicherplätze: keine
- MIDI: nicht vorhanden
- Sonstiges: Der 1. Oszillator des kann vom Pitchbend ausgeschlossen werden, sodass man mit Verstimmungen des 2. Oszillators (per Pitchbend) Zweiklänge erzeugen kann.