Ich schätze mal, dass heutzutage nahezu jeder Tieftöner mindestens einen Bass-Preamp im Bodentreterformat auf seiner Equipmentliste hat. Kein Wunder, denn die kompakten Wunderkisten bieten allerlei Klangwerkzeuge, um den Sound zu trimmen, jede Menge Anschlüsse für die professionelle Anwendung im Studio oder auf der Bühne, und selbst als Übungsamp machen die meister dieser kleinen Kisten eine gute Figur! Eine nahezu perfekte All-In-One-Lösung hat uns der Bassequipment-Hersteller EBS bereits vor Jahren mit dem Microbass II vorgestellt – entsprechend beliebt ist der Preamp nach wie vor bei vielen Bassisten. Auf der Namm Show 2019 präsentierte die schwedische Company der Öffentlichkeit erstmalig den lang erwarteten Nachfolger und mittlerweile ist das professionelle Multi-Tool namens “Microbass 3” auch in ausreichender Stückzahl hierzulande in den Geschäften gelandet. Wir haben uns natürlich ein Exemplar gesichert und wollen in diesem Test herausfinden, ob der neue Microbass 3 ein würdiger Nachfolger ist.
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Der Microbass 3 ist mit den Abmessungen von 168 x 53 x 124 mm nicht wesentlich größer als sein Vorgänger – trotzdem hat EBS es geschafft, noch weitaus mehr Features und Anschlüsse in das kompakte Gehäuse zu packen. Die Front ist dementsprechend mit Reglern und Schaltern regelrecht übersäht und wirkt auf den ersten Blick auf manche User vielleicht sogar etwas unübersichtlich. Bei genauerer Betrachtung ist jedoch eine logische Gliederung zu erkennen, die die Bedienung im Großen und Ganzen erheblich vereinfacht.
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Die weißen Regler sind für den cleanen Kanal des zweikanaligen Preamps zuständig. In dieser Reihe finden wir von links nach rechts betrachtet einen Gain-Regler, den Dreiband-Equalizer mit durchstimmbaren Mitten (110 Hz – 5 kHz), und schließlich noch einen Regler für den integrierten Kompressor des Microbass 3.
Unter den weißen Reglern parken drei kleine Schalter für zusätzliche Funktionen: Mit dem Bypass-Schalter können alle Filter des cleanen Kanals umgangen werden, und bei den Schaltern mit den Bezeichnungen “Char” bzw. “Bright” handelt es sich um EQ-Presets zur Grundanpassung des Sounds: Wenn der Character-Filter aktiv ist, werden Bässe und Höhen angehoben und gleichzeitig die Mitten leicht abgesenkt – das Resultat ist eine sogenannte Smiley-EQ-Kurve, die für den allseits bekannten Scoop-Sound sorgt. Mit dem zweiten EQ-Preset, dem Bright-Feature, können die Höhen bereits vor der eigentlichen Klangregelung des Preamps um 10 dB bei 10 kHz angehoben werden.
Die schwarzen Regler auf der Front sind für den Drive-Kanal des Microbass 3 zuständig. Die EQ-Ausstattung des Drivekanals fällt nicht ganz so üppig aus wie die des cleanen Kanals, EBS hat aber auch hier eine flexible Mittensektion mit Frequenzwahlregler (100 Hz – 4,5 kHz) integriert und zusätzlich einen Tone-Regler zum Absenken der oberen Frequenzen installiert. Außerdem finden wir in der schwarzen Reglerreihe einen Drive-Regler für den Zerrgrad und schließlich einen Level-Regler, mit welchem die Lautstärke des Drive-Kanals eingestellt wird.
Zusätzliche Flexibilität in puncto Distortion erreicht EBS beim Microbass 3 durch die Ausstattung mit einem Gain-Switch zum Wechseln zwischen Low-Gain- und Hi-Gain-Sounds und dem Type-Switch für verschiedene Klangfarben der Verzerrung. Zur Verfügung stehen die Positionen “thin”, “neutral” und “deep”. Am Ende der Signalkette können die beiden Kanäle nach Belieben mit dem Blend-Regler gemischt werden. Die Endlautstärke des Preamps wird schließlich mit dem Master-Regler justiert. Die beiden letztgenannten Potis wurden, dem logischen Farbschema der Regler folgend, mit grauen Knöpfen versehen.
Es ist schon wirklich allerhand, was EBS in die kleine Box gepackt hat – mit dieser Ausstattung gehört der Microbass sicherlich zu den flexibelsten Bodentreter-Preamps auf dem Markt! Und damit der Alltag für uns Tieftöner noch einfacher wird, haben die Schweden ihrem neuesten Spross gleich noch ein Stimmgerät spendiert. Der Tuner ist aktiv, sobald man den Mute-Fußtaster betätigt, der gleichzeitig die Ausgänge des Preamps (XLR und Master-Out) stummschaltet. Auf einem kleinen Display wird dann der gespielte Ton und die Abweichung angezeigt – kein opulenter Tuner, der Job wird aber zuverlässig erledigt. Rechts vom Display parkt schließlich der Drive-Fußtaster zum Einschalten des Drive-Kanals.
Und damit sind wir auch schon bei den zahlreichen Anschlussmöglichkeiten des Microbass 3 gelandet, denn der Drive-Kanal kann mit unterschiedlichen Eingängen angesteuert werden. Bei Verwendung der normalen Input-Klinke besteht die Möglichkeit, beide Kanäle entweder parallel oder in Serie zu schalten. Mit voll aufgedrehtem Blendregler kann man im parallelen Betrieb beispielsweise mit dem Drive-Taster einfach zwischen dem cleanen und dem verzerrten Sound wechseln. Außerdem ist es im parallelen Betrieb möglich, den Drive-Kanal direkt über die Drive-Input-Klinke anzusteuern, falls man zwei Bässe oder vielleicht sogar einen Bass mit zwei getrennten Signalen (zum Beispiels einen Rickenbacker 4003) einsetzen möchte.
Die restlichen der zahlreichen Anschlussmöglichkeiten verteilen sich rund um das stabile Metallgehäuse und bescheren dem Microbass 3 maximale Flexibilität in Bezug auf die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten eines Preamps. Direkt über der Master-Out-Klinke sitzen die Send- und Return-Klinken des Effektweges. Für die Verwendung mit Stereo-Effekten gibt es sogar einen Stereo-Mode-Schalter, der die Return-Klinke in den Stereobetrieb schaltet. Gleichzeitig arbeiten dann die beiden XLR-Ausgänge als linker und rechter Ausgang, sodass das Stereo-Signal auch an ein Pult oder zum Recording-Equipment geleitet werden kann.
Die beiden symmetrischen XLR-Ausgänge sitzen auf der Rückseite des Preamps und dienen im normalen Mono-Betrieb zur gleichzeitigen Weiterleitung des unbearbeiteten (rechte Buchse) und des bearbeiteten Signals (linke Buchse). Aber auch hier gibt es wieder eine Option: Drückt man den Post/Clean-Schalter, schickt der rechte XLR-Ausgang das Signal des cleanen Preamps mit allen EQ-Einstellungen raus. Die symmetrischen Ausgänge können mittels Ground-Lift-Schalter außerdem von der Erdung getrennt werden, falls einmal Nebengeräusche entstehen sollten.
Den Abschluss auf der Rückseite bilden zwei Miniklinken zum Anschluss einen Kopfhörers beziehungsweise einer externen Audioquelle sowie die Buchse für das mitgelieferte Netzteil (9 Volt DC 400mA) des Microbass 3.
Thomas Senff sagt:
#1 - 26.11.2019 um 17:58 Uhr
Hallo,
mit welchem Bass hast du die Soundbeispiele eingespielt?
Nur um das Ergebnis besser einordnen zu können...Gruß,
Thomas
Rainer.bonedo sagt:
#1.1 - 26.11.2019 um 20:53 Uhr
Hallo Thomas, ich habe die Beispiele mit einem Fodera Emperor J-Classic ( passiver Jazzbass mit Single-Coils ) eingespielt. Viele Grüsse-Rainer
Antwort auf #1 von Thomas Senff
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenSilas sagt:
#2 - 17.01.2020 um 21:45 Uhr
Hallo
Wäre interessiert an diesem Gerät für mein Studio.
Kann ich damit über die DI auch Gitarren aufnehmen?Freundliche Grüße
Silas