PreSonus AudioBox GO Review: Der Soft- und Hardware-Hersteller PreSonus hat bereits seit etwa 20 Jahren Audio-Interfaces im Angebot. Erst vor wenigen Monaten hatte ich das kompakte PreSonus Revelator IO24 mit DSP-Effekten im Test. Dass es noch deutlich kleiner – und ausstattungsmäßig puristischer – geht, beweist das AudioBox GO, das mir nun zum Review vorliegt.
Wozu das auffallend günstige Audiointerface in der Lage ist und wie das Teil klingt, lest (und hört) ihr in unserem Testbericht.
Details & Praxis
Merkmale und Ausstattung
Die PreSonus AudioBox GO ist ein 2×2 USB 2.0 Audiointerface mit USB-C-Anschluss, dessen Spannungsversorgung ausschließlich über den USB-Bus erfolgt. Die Wandler arbeiten mit einer maximalen Auflösung von 96 kHz und 24 Bit und einer durchaus soliden Dynamik von 90/102 dB (ADC/DAC, A-gewichtet @48kHz). Die I/Os bestehen aus einer Kombibuchse für Line- und Mikrofonsignale, inklusive einer zuschaltbaren Phantomspeisung, sowie einem Instrumenteneingang in Form einer 6,35-mm-Klinkenbuchse (TS). Zwei weitere Klinkenbuchsen (TRS, 6,35mm) dienen als symmetrischer Line-Ausgang, den man in der Regel zum Anschließen von Monitoren verwendet. Der Kopfhörerausgang (6,35mm) ist als einzige Anschlussmöglichkeit auf der Vorderseite der AudioBox GO zu finden. Alle Ein-und Ausgänge verfügen über separate Potis zur Regelung der Eingangsempfindlichkeit bzw. der Lautstärke und zum Monitoring besitzt die AudioBox GO einen Mix-Regler. Diese simple wie praktikable Lösung ermöglicht die Einstellung der Balance zwischen den Interface-Eingängen und dem Ausgangssignal der DAW zum latenzfreien Monitoring während der Aufnahme.
Wie bei vielen Konkurrenzgeräten gehört auch beim PreSonus Interface eine Auswahl verschiedener Software-Produkte zum Lieferumfang. Neben einer Lizenz für Studio One Prime, die meines Wissens sowieso kostenlos ist, besteht das Studio Magic Bundle nach einem oberflächlichen Check zumindest zum Teil aus Light-Versionen diverser Plug-ins von Drittherstellern. Allerdings sind durchaus interessante und hochwertige Plug-ins etablierter Schmieden wie brainworx, Output und iZotope im Bundle enthalten. Das ist positiv zu erwähnen!
Presonus AudioBox GO in der Praxis
Der von einem anderen Hersteller entliehene Slogan „Built like a tank“ trifft auf die in China hergestellte PreSonus AudioBox GO eher nicht zu. Die äußerst kompakte (111 x 86 x 44mm) und mit ca. 230 Gramm sehr leichte und transportfreundliche Plastikkonstruktion wirkt für den bestimmungsgemäßen Gebrauch zwar ausreichend robust. Je nach Verkabelung verhält sich das Leichtgewicht aber wie ein Blatt im Wind. Trotz Verwendung der im Lieferumfang enthaltenen Gummifüsse lässt sich die AudioBox GO beispielsweise kaum mit einem Spiralkabel-Kopfhörer verwenden. Dadurch sind von Fall zu Fall improvisierte „Arretiermaßnahmen“ des Gehäuses erforderlich oder zumindest vorteilhaft sind. Ansonsten gibt es an der Bedienbarkeit nichts auszusetzen. Erwähnenswert ist die gute optische Rückmeldung der LEDs bei Übersteuerung und der blau leuchtende Button bei aktivierter Phantomspeisung!
Recording und Klangqualität
Zugegeben: Bei einer maximalen Verstärkung von +50 dB des Mikrofonvorverstärkers muss man das Gain sowie auch den Kopfhörerausgang auf Vollanschlag regeln, sofern man ein „hungriges“ Mikrofon wie mein Shure SM7B für Sprachaufnahmen verwenden möchte. Aber es es funktioniert, und das sogar erstaunlich rauscharm! Da kann sich manch ein deutlich teureres Audiointerface eine „Scheibe von abschneiden“. Ebenso positiv empfinde ich auch die Aufnahmequalität mit meinen Kondensatormikrofonen (Neumann, Schoeps). Die Audioqualität insgesamt, sowohl eingangs- als auch wiedergabeseitig, ist transparent, neutral und frei von störenden Nebengeräuschen. Ich finde mehr kann man von einem Audiointerface, das deutlich unterhalb der 100-Euro-Grenze angeboten wird nicht erwarten! Hören wir doch mal rein…
Fazit
Cleaner Sound zum kleinen Preis, was will man mehr? Die äußerst kompakte und entsprechend puristisch ausgestattete AudioBox GO ist ein mobiltaugliches und empfehlenswertes Recording Tool für preisbewusste DAW Producer ohne wirkliche Schwächen! Allerdings sollte man vielleicht eine Schraubzwinge aus dem Baumarkt oder doppelseitiges Klettband mit einkalkulieren, um das leichte Gehäuse am Arbeitsplatz zu fixieren.
- USB 2.0 Audiointerface
- Auflösung bis zu 24 Bit/96kHz
- USB-C-Anschluss
- Class-compliant
- Bus-powered
- 1 Instrumenteneingang (TS)
- 1 Combo-Eingang (XLR, Klinke)
- Mikrofonvorverstärker (+50dB, +48V)
- symmetrischer Stereo-Line-Ausgang (6,35mm)
- Kopfhörerausgang (6,35mm)
- Lieferumfang: USB-C auf USB-A Kabel, Software Bundle (Studio One Prime, Studio Magic)
- Systemvoraussetzungen: macOS 10.13+, Windows 10 oder neuer (64 Bit)
- Maße: 111mm x 86mm x 44mm (B/T/H)
- Gewicht: 0,23kg
- Hergestellt in: China
- gute Audioeigenschaften
- transparenter Mikrofonvorverstärker
- mehrsprachige informative Bedienungsanleitung
- äußerst transportfreundlich
- preiswert
- problematisches Fixieren des leichten Gehäuses am Arbeitsplatz
Acy sagt:
#1 - 06.07.2023 um 08:24 Uhr
Und weshalb wurde der Instrumenteneingang, dessen Qualität und Hörbeispiele nicht berücksichtigt? Manche kaufen das Gerät schliesslich nur wegen der Nutzung als Gitarren Interface.
Sascha Franck sagt:
#2 - 06.04.2024 um 08:43 Uhr
Latenz ist dem Autor unwichtig? Mir nicht. Den meisten anderen Leuten auch nicht.