Das beste Jahr aller Zeiten? Die Musik-Industrie in den USA verzeichnet Rekord-Einnahmen

Der Frühling beginnt! Und das bedeutet wie jedes Jahr, dass die amerikanische Musik-Industire Vereinigung RIAA ihren Jahresreport veröffentlicht. Dieses Jahr gibt es sogar einen Rekord zu vermelden: Noch nie in der Geschichte hat die amerikanische Musik-Industrie mehr Geld eingenommen!

Rekord-Einnahmen Musik-Industrie

Schaut man sich die Zahlen an, die die Recording Industry Association of America unlängst für das Geschäftsjahr 2021 veröffentlich hat, möchte man sich die Augen reiben. Die RIAA schreibt sogar von einem Rekordjahr. Noch nie in der Geschichte haben Musik-Verkäufe in den USA so viel Geld eingenommen. 15 Milliarden US-Dollar flossen in die Kassen der Industrie, 23% mehr als im Jahr 2020. Das übertrifft sogar das bisherige Rekordjahr 1999. Sind die goldenen 90er etwa zurück, ohne dass es irgendwer mitbekommen hat?

Die Schere geht immer weiter auseinander

Tatsächlich zeigen diese Zahlen vor allem die unfassbare Diskrepanz zwischen den Einnahmen auf Seiten der Big Player, von Spotify bis zu den Major Labels, und dem verschwindend geringem Anteil, der bei kleineren und independent agierenden Künstlerinnen und Künstlern landet. Diese schlagen nämlich schon seit Jahren Alarm. Und die Corona-Krise, die zusätzliche Einnahmen aus Konzerten unmöglich machte, verschlimmerte die Lage für viele. Vor allem Songwriter, aber auch Bands protestieren immer vehementer. Spotify kümmert das dagegen wenig. Trotz der Rekordzahlen hat der Konzert im vergangenen Herbst angekündigt, die Auszahlungen an Künstler noch weiter drücken zu wollen.

Tatsächlich erzielten im vergangenen Jahr auch fast alle Medien für sich höhere Einnahmen als 2020. Lediglich digitale Downloads brachen weiter ein. Allen voran sorgte natürlich der Streaming-Sektor mit 83% Marktanteil und 12,4 Milliarden eingenommenen US-Dollar für das Rekord-Jahr. Während der Marktanteil damit gleichgeblieben ist, stiegen die Einnahmen um 24% im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt lässt sich sagen, dass die US-amerikanische Musik-Industrie fast vollständig an bezahlten Abo-Modellen hängt. Insgesamt kommen diese für ganze zwei Drittel des Gesamteinkommens auf. Etwa 10 Millionen bezahlte Abos sind dabei in 2021 dazugekommen.

Kommt jetzt das CD-Revival?

Allerdings gibt es auch im physischen Bereich erfreuliche Zahlen. Während der fünfzehnte Jahres-Zuwachs in Folge im Bereich Vinyl wenig Überraschungen auslösen sollte, konnte auch die CD einen Zuwachs von satten 21% verbuchen. Damit stiegen die CD Verkäufe im Jahresvergleich zum ersten Mal seit 2004. Steht uns also tatsächlich ein CD-Revival ins Haus? Die Schallplatte überschritt nebenbei zum ersten Mal seit 1986 die Schallmauer von einer Milliarde Dollar an jährlichen Einnahmen.

Eigentlich sollten diese Zahlen Grund zur Freude sein. Der Industrie, von der wir alle abhängen, geht es besser den je. Dennoch bleibt mehr als ein fader Beigeschmack, wenn man sich anschaut, dass die Schere zwischen einer reichen und profitablen Industrie auf der Einen und einem nicht selten sehr prekären Leben als Musiker auf der anderen Seite so weit auseinander geht, wie noch nie zuvor.

Den gesamten Bericht der RIAA könnt ihr euch hier anschauen!

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