Als Reaktion auf die Kriegserklärung Russlands gegen die Ukraine wurden von vielen Ländern Sanktionen gegen den Aggressor verhängt. Hierauf reagierte Russland wiederum mit Exportsperrungen. Diese haben unter anderem Einfluss auf die Verfügbarkeit von Elektronenröhren und somit auch auf die Herstellung von Gitarren- und Bass-Verstärkern. Das in den USA ansässige Unternehmen Western Electric hat sich daraufhin entschieden, seine Produktion von Elektronenröhren künftig zu erweitern, um der Nachfrage gerecht zu werden.
Auch wenn sich die Nutzung von Elektronenröhren in der Unterhaltungselektronik mit den Jahren stark verringert hat, kommen diese dennoch nach wie vor häufig in Gitarren- und Bass-Verstärkern zum Einsatz. Produziert werden die Röhren häufig in der Slowakei, in China und vor allem aber auch in Russland: Electro Harmonix (EHX) lässt hier beispielsweise seine Elektronenröhren herstellen. Obwohl EHX, wie sie auf ihrer Seite verlauten ließen, Lieferprobleme aufgrund von Exporteinschränkungen durch die aktuellen Geschehnisse, lösen konnten, kündigte das Unternehmen an, dass zukünftig mit Mehrkosten zu rechnen sei.
Das in den USA-angesiedelte Unternehmen Western Electric entschloss sich aufgrund der Nachfrage daher dazu, ihre Röhrenproduktion nun zu erweitern. Bisher werden hier die Trioden 300B, die im HiFi-Bereich zum Einsatz kommen, hergestellt. Für die Herstellung richtete Western Electric 2018 seine Produktionsanlage Rossville Works ein. Auf ihrer Webseite heißt es, dass diese in der Lage sei, die Produktion mehrerer Röhrentypen zu stemmen: „Our latest factory is equipped to handle production of multiple tube types and, in light of recent worldwide events, we believe our capacity to do so may become vital to the industry.“
Es können derzeit auch Wünsche zu Produktionen von Röhrentypen mit Hilfe eines Formulars abgegeben werden. Zu wählen sind verschiedene Elektronenröhren, wie z.B. die für Audio-Vorverstärker viel verwendeten Doppel-Trioden ECC83, sowie Pentoden (EL 34, EL 84) und Beam Power Tetroden (6L6, 6V6).
Guitar.com veröffentlichte vor Kurzem ein Interview mit einem Vertreter von Western Electric. Hier ging es unter anderem auch um den Preis, mit dem die Röhren wohl versehen werden würden und ob dieser weit über den Preisen derzeit noch erhältlicher Amp-Röhren liege. Western Electric gab an, dass die Produktionskosten in den USA durchaus höher seien als in Russland oder China und zudem auch ausschließlich qualitative Materialien zum Einsatz kommen würden. Dadurch liege der Preis dementsprechend höher. Jedoch sei es auch nicht der Plan weit über gängige Preise hinauszuschießen: “Labour rates in the United States are much higher than in Russia or China. Additionally, the materials we use are of a higher quality. So, the price will be higher. For those wondering, however, our plan is not to take advantage and charge an absurd premium for new tubes.“
Für dich ausgesucht
- Nickelback-Bassist Mike Kroeger über seinen Umgang mit Hasskommentaren
- „Hey Hey Rise Up“ – Pink Floyd nehmen ersten Song seit 28 Jahren auf
- Metallica veranstalten ein Konzert mit Liedern ihrer ersten beiden Alben
- Gerettet: T-Rex lebt doch weiter
- Flea und Chad Smith kommunizieren fast ausschließlich über die Musik
Es gebe außerdem einen wachsenden Wunsch nach höherer Qualität im Klang: „People have grown accustomed to cherry-picking from any given batch of tubes to get the best sound. Along with better reliability, we hope to offer a super low-noise, low-distortion, and consistent product people can trust.”