Der deutsche Komponist, Musiker und Elektronikpionier Klaus Schulze verstarb am Dienstag nach langer Krankheit im Alter von 74 Jahren.
1947 in Berlin geboren, studierte Schulze zunächst Germanistik, bevor er sich der Musik widmete. Schulze wurde zunächst bekannt als Schlagzeuger der Band Tangerine Dream, die Mitte der 1970er Jahre viele begeisterte. Dann entdeckte er die Elektronik für sich und wurde Mitglied von Ash Ra Tempel. Ab 1972 konzentrierte er sich auf seine Solokarriere.
Schulze war Mitbegründer der „Berliner Schule“, die mit ihren avantgardistischen Soundstrukturen jenseits Mainstream-orientierter Popmusik neue Wege ging. Durch seine musikalische Arbeit prägte er unterschiedliche Stilrichtungen, die aus der elektronischen Musik hervorgegangen sind. Viele der großen internationalen DJs nannten ihn respektvoll den „Godfather of Techno“.
Sein Markenzeichen waren sphärische, meditative Klangteppiche und ausschweifende instrumentale Synthesizer-Tracks. Schulze war ein Pionier des Ambient, wie der “Rolling Stone” in einer Würdigung des Elektro-Genres schrieb.
Mit seinen Keyboards und Moog-Synthesizern trat Schulze gerne live auf, seine Liebe galt auch der Filmmusik. Hollywood-Regisseure wie Michael Mann und Sofia Coppola nutzen seine Musik für ihre Filme.
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In 1978 gründete Schulze das Musiklabel Innovative Communication und produzierte unter anderem die Neue-Deutsche-Welle Band „Ideal“ sowie die Popgruppe Alphaville in einem Zeitfenster der 1980er Jahre.
Klaus Schulze spielte auf mehr als 500 Produktionen und arbeitete mit Künstlern wie Arthur Brown, Ernst Fuchs, Marian Gold oder zuletzt dem Filmkomponisten Hans Zimmer zusammen. Mehr als 60 Solo-Alben tragen seinen Namen und seine Platten „Timewind“ (1975), „Moondawn“ (1976) und „Dune“ (1979) gelten als Klassiker der elektronischen Musik.
International erhielt Schulze sehr viel mehr Aufmerksamkeit als in Deutschland selbst.
Schulze war verheiratet und hinterlässt zwei erwachsene Söhne und vier Enkelkinder. Der Abschied soll im engsten Familienkreis erfolgen, das war sein ausdrücklicher Wunsch. Seine Musik sei wichtig, seine Person nicht.
Klaus Schulze war ein einzigartiger Musiker mit (s)einer besonderen Vision von Klang, Tonfolgen und Zeit. Seine Musik begeisterte viele und wird weitere in ihren Bann ziehen. Das Vermächtnis ist groß und wir alle können daran teilhaben.