Alle Software-Hersteller bieten Software-Instrumente und Plugin-Effekte in sogenannten Bundles an, allen voran Native Instruments mit Komplete oder Arturia mit der V Collection. Nach dem Motto „viel hilft viel“ sind dutzende Klangerzeuger, darunter Sampler und Soft-Synths, sowie tausende von Presets im Paket. Neben der Fülle an Sounds ist die teils deutliche Ersparnis zum Einzelpreis der größte Anreiz.
Um es übersichtlicher zu halten, haben wir Bundles und Abos von Mixing-Tool Anbietern wie die von Fabfilter, Waves, Slate, Plugin Alliance oder SSL ausgeklammert. Der Fokus liegt auf Bundles mit Klangerzeugern und Instrumenten, wenn auch hier und da Effekte dabei sind. Hersteller wie Native Instruments oder Roland haben vielerlei Ausbaustufen ihrer Bundles im Angebot, wobei wir uns jeweils dem größten Paketes des Herstellers gewidmet haben.
- Native Instruments Komplete 13 Collector’s Edition
- Arturia V-Collection 9 – French Retro Collection
- U-He Everything Bundle
- IK Multimedia Total Max 3.5
- Sugar Bytes Sugar Bundle
- Output Bundle
- UVI Vintage Vault 4
- Steinberg Absolute 5
- Korg Collection 3
- Roland Cloud
- Über den Tellerrand geschaut: Reason Rack, FL Studio VST und mehr
Native Instruments Komplete 13 Collector’s Edition
Komplete ist ein Klassiker unter den Bundles. Schon früh hat Native Instruments (NI) erkannt, dass Software-Pakete ein echter Anreiz sind. Bereits 2003 erschien die erste Ausgabe. Von Komplete 13 allein gibt es vier Ausführungen: Komplete Select, Komplete, Komplete Ultimate und Komplete Collector’s Edition. Sie unterscheiden sich in der Menge an Software-Instrumenten, Effekten, Kontakt-Instrumenten und Erweiterungen. Hinzu kommt seit kurzen das Abo Komplete Now.
Alle zwei Jahre wurde das Bundle bisher auf die nächste Version gehoben und dann immer um die in der Zwischenzeit erschienen Plugins, Kontakt-Instrumente und Erweiterungen aufgestockt. So richtig “brand-new” ist das dann aber alles eben auch nicht mehr. Zusätzlich zu den “Kern”-Plugins wie Kontakt 6, Reaktor 6, Battery 4, Massive X, Absynth 5 oder FM 8 sind je nach Bundle eine unterschiedlich große Anzahl NIs Erweiterungen dabei. In der großen Collector’s Edition sind es ganze 73. Damit kommt man laut Native Instruments auf schwindelerregende 115.000 Presets.
Ferner eröffnen sich durch die Vollversionen von Kontakt und Reaktor zusätzliche Klangwelten, auch dank der kostenlose Instrumente aus den jeweiligen Communities. Außerdem ist in Komplete 13 eine schiere Vielzahl äußerst kreativ gestalteter Kontakt-Libraries dabei: Egal ob klassische Orchester-Sounds wie das Cremona Quartet, cineastische Klänge wie bei Mysteria, Granularwolken wie in Starlight oder Gitarrensounds wie bei Session Guitarrist – kaum ein Sound, den es ist nicht in Komplete gibt.
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Im Effektbereich des Bundle gibt es dann nochmal genau soviel zu entdecken! Zugegeben, Guitar Rig 6 ist nicht mehr die erste Anlaufstation für realistische Amp-Simulationen, als Sound-Design-Tools spielt es aber immer noch sehr gut mit. Effekte wie Raum, Molekular und The Finger sind ebenfalls tolle Kreativ-Maschinen. Ferner sind die NI-Plugins über Komplete-Kontrol mit der Hardware von Native Instruments sofort spiel- und steuerbar, da die Maschine-Modelle und Keyboards der Komplete-Kontrol-Reihe sehr eng mit der Software verzahnt sind. Quasi, eine Workstation-Komplettlösung
Features NI Komplete 13 CE:
- Anzahl Software-Instrumente und Effekte: 122
- Presets: ca. 115.000
- Speicherplatz: 1100 GB
- Bundle-Preis: 1599,– EUR
- Gesamtpreis der Einzelkomponenten: 17.440,– EUR
Arturia V-Collection 9 – French Retro Collection
Die V-Collection von Arturia ist DAS Bundle für alle Vintage-Synthesizer-Fans. Arturia spielt bei der Anzahl an emulierten Analog-Synthesizern ganz vorne mit. Von Klassikern wie Minimoog, Oberheim SEM oder Yamaha DX7 bis zu Raritäten wie Fairlight CMI oder Buchla Easel ist die V Collection sowas wie ein virtuelles Synthesizer-Museum. Vor kurzem erschien Version 9 unter anderem mit Emulationen des Korg MS-20, Ensoniq SQ-80 und der neuen Augmented-Serie.
Eine Besonderheit ist der mitgelieferte Plugin-Host Analog Lab V. Dieser ist kein eigenes Instrument, sondern übergreifende Plattform für alle anderen Instrumente der V-Collection. Die Presets aller Instrumente der V-Collection können von hier aus ganz zentral und bequem aufgerufen werden. Zudem gibt es eine Vielzahl an Presets, die Instrumente der V Collection kombinieren.
Genre-technisch liegt der Schwerpunkt klar im elektronischen Bereich. Aber mit der richtigen Prise Sounddesign lassen sich viele Sounds auch im Rock-, Metal- oder Jazz-Kontext einsetzen.
Anders als die meisten anderen Bundles in unserer Liste ist die V-Collection ein reines Instrumenten-Bundle. Effekte gibt es bei Arturia separat und in der FX Collection 2. Mit Pigments und EFX Fragments hat Arturia außerdem zwei Plugins im Programm, die auf heutige Sounds und Workflows ausgerichtet sind, in der V-Collection allerdings aktuell nicht enthalten sind. Rund alle zwei Jahre erneuert Arturia seine V-Collection mit zwei bis drei weiteren Synthesizer-Klassikern.
Ferner bietet der Hersteller eine Reihe von eigenen MIDI-Controllern wie das Keystep an, die – ähnlich wie die Komplete Controller von Native Instruments – mit Analog Lab und den Plugins der V-Collection verknüpft sind. Durch die NKS-Unterstützung kann man also alle Arturia-Plug-ins auch sofort mit den NI Controllern ansteuern.
Features Arturia V-Collection 8:
- Anzahl Software Instrumente: 32
- Presets: Über 14.000
- Speicherplatz: 32 GB
- BundlePreis: 599,– EUR
- Gesamtpreis der Einzelkomponenten: 5218,– EUR
U-He Everything Bundle
Die ziel-orientierten Software-Synthesizer und Plugin-Effekte von u-he gehören zu den besten und beliebtesten der Branche. Ob nun Diva und Repro-1 für Analog-Synth-Fans, Zebra 2 im Filmmusikbereich oder Hive 2 unter EDM-Produzenten. Die Fangemeinde ist riesig!
Die sehr gute Klangqualität, der tolle Variantenreichtum der Presets sowie die stetige Produktpflege mit Updates und neue Features – mit den Plugins von u-he kann man lange Spass haben, da sie zeitlos und mit neueren Systemen immer kompatibel sind.
Für Zebra 2, Diva, Repro-1 und Hive 2 gibt es auch eine riesige Anzahl an zusätzlichen Preset-Packs, u.a. von u-he selbst, aber auch bei einer Vielzahl von Drittanbietern. Hier gibt es vor alle Anbieter, deren Sounds für diese Synths nahezu alle Genres in Film und Musik abdecken. Ferner sind Repro-1 und Repro-5 für alle Fans von LoFi-Sounds eine echte Empfehlung.
Bazille und Ace wiederum sind für Anhänger von Modular-Synths empfehlenswert. Hier darf also gern virtuell verkabelt werden! Auf der Seite der Effekte sind besonders der Spring-Reverb Twangström, der Kompressor-Riese Presswerk, sowie die sehr realistische Bandmaschinen-Emulation Satin zu nennen.
Im Vergleich zur Konkurrenz gibt es in der feinen U-He-Welt keine dezidierte Controller, allerdings nutzen sie den NKS-Standard und sind somit auch gut mit NI Komplete Kontrol steuerbar. Sampling-Instrumente gab es bisher nicht im u-he Universum, so bleibt das Bundle Speicherplatz-mäßig auc ziemlich schlank!
Features u-he Everything Bundle:
- Anzahl Software Instrumente und Effekte: 13
- Presets: ca. 11.000 (ohne Freeware-Plugins)
- Speicherplatz: 800 MB
- Bundle-Preis: 1380,– EUR
- Gesamtpreis der Einzelkomponenten: 1627,– EUR
IK Multimedia Total Max 3.5
IK Multimedia ist vor allem für die Amp-Simulation Amplitube 5 und auch die Mastering-Plugins der T-Racks-Reihe bekannt. Im Instrumentenbereich haben die Italiener mit SampleTank 4 eine dicke Kontakt-Alternative am Start. Die dazugehörige Synth-Sammlung Syntronik ist dabie klanglich durchaus mit den virtuellen Vintage-Synths von Arturias V-Collection zu vergleichen, allerdings sind die Analog-Synths hier eben gesampelt und nicht emuliert.
Neben SampleTank 4 und Syntronik 2 sind die Mellotron-Emulation SampleTron 2, die Physical-Modelling-Instrumente Modo Drum und Modo Bass, die virtuelle Rockorgel Hammond B-3X und das Orchester Miroslav Philharmonik 2 dabei. Alle bieten für ihren Bereich ein breites Klangsprektrum und einen gut funktionierenden Workflow, lassen sich aber nicht besonders tief editieren.
Neben Amplitube 5 Max als Amp-Simulation und den populären Mixing-Tools T-Racks 5 Max sind dazu mit mit der Lurssen Mastering Console für professionelles In-The-Box-Mastering weitere Effekte im Bundle. Auch ARC System 3 ist dabei, ein Lautsprecher/Raum-Korrektursoftware ähnlich SoundID Reference von Sonarworks.
Features IKM Total Max 3.5:
- Anzahl Software Instrumente und Effekte: 143
- Presets: 15.500
- Speicherplatz: 470 GB
- Bundle-Preis: 699,99 EUR
- Gesamtpreis der Einzelkomponenten: 12.672,78 EUR
Sugar Bytes Sugar Bundle
Die Instrumente und Effekte von Sugar Bytes aus Berlin sind vieles, aber nicht gewöhnlich. Ihr Soft Synth Aparillo ist beispielsweise grundsätzlich ein FM-Synthesizer, dieser selbst betitelte „Texture Synthesizer“ hat aber vom Workflow und der Oberfläche wenig mit bekannten Vertretern wie F’em von Tracktion oder FM8 von Native Instruments gemeinsam.
Selbiges gilt auch für die Drum-Sound-Wundertüte Drum Computer, einem der besten Drum-Machine-VSTs. Unendliche Sound-Variationen, Modulation bis ins Detail, ein Sequencer, der alles anders macht. Diese Eigenheit zieht sich als roter Faden durch alle anderen Plugins im Bundle.
Vom Formant-Filter, der den virtuellen Analog-Synth Unique fast sprechen lässt, über die gigantische Zahl an Modulationskurven im Modular-Synth Factory bis zum Synthesizer-Plugin Obscurium, das neben eigener, generativer Klangerzeugung auch noch andere Plug-ins hosten kann, ist bei Sugar Bytes wenig normal.
Auf der Sampling-Seite ist mit Guitarist ein Gitarren-Sampler mit besonderem, auf die Spielweise von Gitarristen ausgerichtetem Sequencer im Bundle. Dazu können in Egoist eigene Loops und Songs automatisch neu zusammengesetzt, zerschnitten und abgespielt werden – ein Instant-Remix-Werkzeug.
Auf der Seite der Effekte stehen unter anderem Multi-Effekt-Klassiker wie Effectrix, Turnado und WOW 2. Außerdem liefern die Plugins Nest, Thesys und Consequence endlose MIDI-Sequencen und Arpeggios, mit denen andere VSTs getriggert werden können. Auch gibt es für Mobil-Producer von einigen Sugar-Bytes-Plugins wie Aparillo oder Drum Computer noch iOS-Versionen.
Features Sugar Bundle:
- Anzahl Software Instrumente und Effekte: 16
- Presets: ca. 5500
- Speicherplatz: ca. 2 GB
- Bundle-Preis: 499,– EUR
- Gesamtpreis der Einzelkomponenten: 1764,– EUR
Output Bundle
Output ist vor allem für seine außergewöhnlichen Kontakt-Libraries bekannt. Signal und Exhale sorgten bei ihrem Erscheinen, vor allem in Bezug auf die Bandbreite und Qualität der Sounds sowie den Workflow, für Furore. Auch das Bass-Instrument Substance, die Streicher-Library Analog Strings und die Holz- und Blechblas-Sammlung Analog Brass and Winds bringen eine Fülle an kreativen Sounds und Presets mit, wie es sie selten im Kontakt-Library-Universum gibt.
Signal liefert pumpende und mäanderende Sounds, die jede Verfolgungsjagd untermalen. Bei Exhale zeigt Output, wie kreativ man Vocal-Loops und -Samples verarbeiten kann. Dazu zelebrieren Rev und Rev Loops auf kreative Weise das Rückwärtsabspielen von Loops und Samples. Allein mit diesen Sound-Libraries hat das Output-Bundle schon eine Welt an Sounds zu bieten, die von kleinen Loops für Trap und Hip-Hop bis zu Klangwelten für Games, TV oder Film viel abdeckt.
Zudem sind drei Audio-Effekte im Bundle, die für Sounddesign-Zwecke besonders gut geeignet sind. Movement ist eine Mischung aus Gating-Effekt, der eintreffendes Audio-Material rhythmisch zerschneidet, und Multi-Effekt mit Filtern, Verzerrung und Delays.
Portal ist ein Granular-Effekt, der jeden Loop und jede Melodie granular funkeln und zwitschern lässt. Und Thermal liefert eine breite Palette an Verzerrungsgeschmäckern inklusive komplexer Modulationsmöglichkeiten. Im Bundle leider nicht enthalten ist das Loop-Chopping-Plugin mit Abo-Service Arcade 2.0.
Features Output Bundle:
- Anzahl Software Instrumente und Effekte: 10
- Presets: ca. 6000
- Speicherplatz: 88 GB
- Bundle-Preis: 849,– EUR
- Gesamtpreis der Einzelkomponenten: 2510,– EUR
UVI Vintage Vault 4
Bei UVI ist man mit der Vintage Vault einen ähnlichen Weg gegangen wie IK Multimedia mit Syntronik 2 im Bundle Total Max 3.5: Vintage-Synthesizer-Legenden sampeln. In der Version 4 von UVI Vintage Vault sind 36 Packs mit insgesamt 255 Instrumenten enthalten. So bleiben beispielsweise bei 111 verschiedenen bekannten Drum Machines im Paket Beat Anthology 2 kaum Drum-Machine-Wünsche offen. Alle Sounds werden entweder über den kostenlosen Sampler UVI Workstation oder den zusätzlich erhältlichen Synth-Sampling-Granular-Hybrid und Kontakt-Konkurrenten Falcon abgespielt.
Bei den Zahlen haben es die Franzosen sehr genau genommen. So sind laut UVI nicht weniger als 833.947 Samples und 14.407 Presets im Bundle. Damit sind auch die über 280 Gigabyte Installationsgröße zu erklären. Bei den Synths sind Klassiker wie Moog Minimoog und Memorymoog, das Sample-Urgestein Fairlight II und die Neunziger-Trance-Legenden Roland D50 und Korg M1 dabei. Auf der Seite der Drum Machines sind neben Klassikern wie 808, 909 und LinnDrum auch selten gesampelte Instrumente wie Arturia DrumBrute oder Emu Drumulator dabei.
Die UVI Workstation als Hub für alle Instrumente aus Vintage Vaut 4 ist ein Multi-Instrument und kann jedem darin geladenen Sample-Instrument einen eigenen Ausgang zuordnen. So kann man dann in der DAW beispielsweise den Minimoog im Synth-Layer mit anderen Effekten verändern als den dazu geladenen D-50 oder den Jupiter-8. In Vintage Vault 4 sind neben 32 Drum Machines auch acht neue Vintage-Synthesizer dabei.
Features UVI Vintage Vault:
- Anzahl Software Instrumente: 255
- Presets: Über 14.000
- Speicherplatz: 281 GB
- Bundle-Preis: 599,– EUR
- Gesamtpreis der Einzelkomponenten: 3934,– EUR
Steinberg Absolute 5
Cubase, Nuendo, Wavelab, Dorico – allein auf der Ebene der DAWs und Notenverarbeitung ist Steinberg ein echtes Schwergewicht in der Musikproduktion. Als einer der wenigen DAW-Hersteller bietet man mit „Steinberg Absolute 5“ seine gesammelten Instrumente auch als Bundle an. Ableton, Logic, Bitwig – hergeschaut!
Zentrales Instrument ist der Sampler HALion, mittlerweile in Version 6 erschienen. Die meisten der laut Hersteller insgesamt 7500 Presets sind hier in Kategorien wie Synth, World, Orchester oder Percussion vertreten. Im separaten Instrument HALion Sonic gibt es dazu noch einmal weitere, gesampelte Synthesizer aller Couleur.
Mit Retrologue 2 ist außerdem ein „echter“, virtueller Analog-Synthesizer (ganz ohne Samples) dabei, der klanglich mit der Konkurrenz von u-He oder NI durchaus mithalten kann. Wer es groovig mag, der bekommt mit Groove Agent 5 im Bundle einen der vielseitigsten und am besten klingenden Drum-Sampler mit Sounds und MIDI-Pattern für Jazz (!), Rock, Funk, Minimal, Trap und viele andere Genres. Mit dem eingebauten Pattern-Generator können ähnlich wie in Logics Drummer endlose Groove-Variationen erzeugt werden. Für HALion und Groove Agent sind außerdem noch einige Erweiterungen für vor allem elektronische Sounds im Bundle dabei.
Besonders fortschrittlich klingen die beiden Instrumente Padshop 2 und Backbone. Ersterer gilt als einer der komplexesten Granular-Synths auf dem Markt und bietet viele Modulations- und Sounddesign-Möglichkeiten. Backbone schlägt in eine ähnliche Kerbe wie Drum Computer von Sugar Bytes: Unendlich viele Sample-Variationen, Sample-Import inklusive automatischer Aufsplittung in tonalen und Geräuschanteil, bis zu acht Sample-Layer – perfekt für den individuellen Drum Sound. Effekte gibt es in Steinberg Absolute 5 nicht.
Features Absolute 5
- Anzahl Software Instrumente und Effekte: 28
- Presets: 7500
- Speicherplatz: 130 GB
- Bundle-Preis: 499,– EUR
- Gesamtpreis der Einzelkomponenten: 2007,87 EUR
Korg Collection 3
Korg ist neben Roland einer von zwei großen Synthesizer-Marken, deren Legendenstatus in der elektronischen Musik unbestritten ist. Dazu ist die Firma aber auch mit neueren Produkten wie dem Minilouge XD oder dem FM-Monster Opsix weiter ganz vorne dabei in der Hardware-Synthesizer-Welt. Mit Gadget 2 hat man außerdem eine sehr mächtige mobile DAW für iOS-Devices im Programm. Mit der Korg Collection 3 hat der japanische Hersteller viele der Plugin-Versionen seiner alten Synthesizer wie dem MS-20 oder dem M1-in einem Bundle vereint.
Ähnlich wie bei Roland muss man auch bei Korg bei dem Implementieren von neueren technologischen Entwicklungen wie MPE, VST3 oder der Portierung auf native Apple-M1-Unterstützung generell etwas Geduld haben. Man wird aber eben auch hier mit genau den Sounds für das Warten belohnt, die einen Großteil des Techno und Trance der späten Achtziger und frühen Neunziger geprägt haben. Der schmutzige MS-20 spielte dabei besonders bei experimentelleren Künstlern eine große Rolle. Das etwas künstlich klingende Piano aus dem M1 hat wiederum viele House-Tracks der Neunziger “vergoldet”.
Auch seine Workstation Triton hat Korg in der Collection mit dem gleichnamigen Plugin emuliert. Triton war eine der wichtigsten Hardware-Workstations im Hip-Hop der späten Neunziger. So waren die Triton-Sounds fast schon das akustische Markenzeichen von Pharell Williams‘ Neptunes. Viele Sounds aus Produktionen des Duos findet man in den Triton-Presets wieder. Die kürzlich erschienen Plugin-Versionen von Wavestate und Opsix sind in Version 3 des Bundles bisher nicht enthalten. In Version 4 ist das aber zu erwarten.
- Anzahl Software Instrumente: 11
- Presets: ca. 10.000
- Speicherplatz: 8 GB
- Bundle-Preis: 399,– USD (ca. 370 EUR)
- Gesamtpreis der Einzelkomponenten: 1296,93 USD (ca. 1200 EUR)
Roland Cloud
Neben Moog und Korg hat kaum ein anderer Hersteller die elektronische Musik so geprägt wie Roland. Und so ist es nur konsequent, dass es fast alle Roland-Schätze auch vom Hersteller als Software-Instrument in der Roland Cloud gibt. Als einziger Anbieter unserer Liste bietet Roland allerdings keine direkte Kaufoption seiner drei Bundle-Größen „Core“, „Pro“ und „Ultimate“ an. Nach Abschluss eines der Abos können aber sogenannte „Lifetime“-Lizenzen für die meisten Plugins erworben werden. Nach Ablauf des Abos können diese dann unbegrenzt weiter genutzt werden.
Wer alle Roland-Legenden wie TR-808, TR-909, D-50, SH-101 oder Juno-106 nutzen möchte, braucht das größte Abo „Ultimate“. Dazu ist in allen Abo-Paketen Zenology enthalten, in „Ultimate“ sogar die Pro-Version. Der Software-Synthesizer basiert auf Rolands Zen-Core-Architektur, die auch in heutiger Hardware wie dem Roland Fantom oder dem Jupiter Xm steckt. Jedes Preset, das man in Zenology auswählt und spielt, ist mit wenigen Klicks auf ebendiese Hardware übertragbar und kann dort dann weitergespielt werden.
Die Menge an zusätzlichen Sample Packs, Presets und Erweiterungen im Roland-Cloud-Universum ist riesig. Plugins für akustische Instrumente wie DrumStudio für akustische Schlagzeug-Sounds und TeraPiano für Klavier sind zusätzlich dabei wie auch System-1, System-8 und System-100 aus der AIRA-Serie. Zudem können Backing-Tracks und Songs zum Jammen im Bereich „Jam Tracks“ aus vielen Genres geladen werden. Dazu gibt es beim Plugin Zenology FX noch über neunzig Audio-Effekte wie Phaser, Flanger, Delay, Reverb und mehr.
- Anzahl Software Instrumente und Effekte: 55
- Presets: ca. 13.000 (plus Soundpacks)
- Speicherplatz: 22 GB
- Bundle-Preis: 199,– USD pro Jahr oder 19,99 USD monatlich
- Gesamtpreis der Einzelkomponenten: ca. 4000,– EUR
Über den Tellerrand geschaut: Reason Rack, FL Studio VST und mehr
Wem unsere zehn Bundles nicht reichen oder wer weiter stöbern möchte, findet vielleicht mit den folgenden Bundles gute Alternativen oder Erweiterungen. So kann, wer Fan von Reason ist, „Reason Rack“ als Plugin nutzen und Klassiker wie Thor, den FM-Synth Algoritm, den Drum-Sampler Kong oder den Loop-Chopper Dr. Octo Rex in der eigenen DAW nutzen. Dafür muss allerdings entweder ein „Reason+“-Abo abgeschlossen oder Reason 12 in der Vollversion gekauft werden. Enthalten sind dann insgesamt 75 Instrumente und Effekte. Separat ist Reason Rack nicht mehr erhältlich.
Auch die Instrumente und Effekte aus FL Studio können in anderen DAWs genutzt werden – indirekt, wie bei Reason. So kann man FL Studio als Plugin in der eigenen DAW laden und darin dann die in FL je nach gekaufter Version verfügbaren Instrumente und Effekte nutzen. In den Mixing- oder Sounddesign-Bundles von Softube, iZotope, Waves, Plugin Alliance und Cableguys sind teils eins, teils sogar mehrere Software-Instrumente mit dabei. Der jeweilige Schwerpunkt liegt bei diesen Paketen zwar im Effektbereich, aber bei allen kann der Blick in die Instrumentenkategorie lohnen.
Fazit
Was ist das beste Instrument-Bundle? Jedes der hier vorgestellten Produkte hat unterschiedliche Schwerpunkte, was die Sounds betrifft, daher ist ein abschließendes Urteil schwer möglich. Manche Bundles sind reine Instrumenten-Pakete, andere haben dazu die Effekte des Herstellers dabei. Wer vor der Entscheidung steht, sollte sich, wo es möglich ist, Demo-Versionen zum Ausprobieren laden. Denn am Ende steht und fällt die Qualität eines Bundles neben der Sound-Auswahl mit dem Workflow der Plugins. Was die Vielfalt der Bundle-Presets betrifft, kommt es auf das eigene Genre an. Produziert man in elektronischen Genres wie Techno, Trap/Dill oder Deep House, bieten alle Pakete eine breite Palette an Sounds an. Soll es Filmmusik, Rock oder Metal, Funk oder Jazz sein, lohnt eine genauere Analyse der mitgelieferten Packs.