ANZEIGE

Line 6 DL4 MkII Test

Der Line 6 DL4 MkII Delay Modeler präsentiert sich nach sage und schreibe 23 Jahren als Nachfolger des überaus erfolgreichen DL4 Delay-Pedals. Nach seinem Erscheinen im Jahr 1999 galt das Line 6 DL4 lange Zeit als das ultimative Werkzeug für Delay-Fanatiker.

Line 6 DL4 MkII Test

Und so ist es nicht verwunderlich, dass der Hersteller dem neuen DL4 MkII neben 15 Delay-Kreationen aus der hauseigenen HX-Familie auch die 15 Delay-Modelle des Vorgängers spendiert hat. Selbstverständlich wurde dabei auch gleich die Signalqualität der alten Modelle auf den heutigen Stand der Zeit gebracht.

Neben einem kompakteren Gehäuse hat das neue DL4 MkII Delay aber auch einige zusätzliche Add-ons an Bord, die es noch deutlich flexibler als seinen Vorgänger machen. Welche das sind und wie das Pedal klingt, erläutert der folgende Test im Detail.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Lieferumfang und erster Eindruck

Ins Haus geschneit kommt das Line 6 DL4 MkII in einem Karton, der praktische Spickzettel in diversen Sprachen dabei hat. Auch ohne einen genaueren Blick in das auf der Hersteller-Website erhältliche Handbuch kann der Anwender so direkt loslegen und bekommt einen guten Überblick über die wichtigsten Funktionen und Parameter. Ebenfalls im Karton sind neben dem 9-V-Netzteil außerdem aufklebbare Gummifüßchen für eine bessere Bodenhaftung. Auch wenn beim Line 6 DL4 MkII Delay einige neue Funktionen hinzugekommen sind, dürften Nutzer des Vorgängers sofort sehr vertraut mit dem Aufbau und Bedienkonzept des Pedals sein. Dennoch ist das neue grüne Line-6-Delay deutlich kompakter und misst nun 51 x 235 x 114 mm, bringt dabei aber trotzdem stolze 917 g auf die Waage. Nichtsdestotrotz sollte man dennoch etwas Platz auf dem Pedalboard einplanen, da es zwar nicht so tief wie beispielsweise ein Boss-Standardpedal ist, dafür aber in der Breite mehr Platz wegnimmt als drei normalgroße Einzelpedale. Im Gegenzug hat das Gerät einiges unter der Haube, wie wir gleich noch genauer sehen und hören werden. Die Verarbeitung ist ansonsten tadellos und insgesamt wirkt das Pedal sehr robust und gut gewappnet für den Bühnenalltag.

Fotostrecke: 3 Bilder Das DL4 ist in die Jahre gekommen und wird nun durch das Line 6 DL4 MkII abgelöst.

Stirnseite

Das Line 6 DL4 MkII verfügt über zwei Eingänge und Ausgänge und lässt sich somit problemlos in ein bestehendes Stereo-Setup integrieren. Neu hinzugekommen ist ein Mikrofoneingang für dynamische Mikrofone samt Level-Regler. Ebenfalls neu an Bord ist außerdem eine Midi-Schnittstelle zum Eingeben, Ausgeben und Weiterleiten von Midi-Befehlen. Und auch mit seinem USB-C-Anschluss, der eine zusätzliche Midi-Steuerung und zukünftige Firmware-Updates ermöglicht, sowie einem Micro-SD-Kartensteckplatz ist das Pedal voll auf der Höhe der Zeit. Letzterer erweitert bei Bedarf die Speicherzeit des eingebauten Loopers von maximal 4 Minuten auf mehrere Stunden. Last, but not least gibt es an der Stirnseite noch die Anschlüsse für ein Expression-Pedal und das beiliegende Netzteil zu entdecken. Die Stromaufnahme wird vom Hersteller mit 500 mA angegeben.

Fotostrecke: 5 Bilder Sämtliche Anschlüsse haben sich an der Stirnseite versammelt.

Bedienelemente

Auf der Oberseite wird über einen Wahlschalter eines der 30 Delay-Programme oder der Looper-Modus angewählt. Rechts daneben befindet sich ein kleiner Alt-Taster, der diverse Aufgaben übernimmt. Zuvorderst können hier per Knopfdruck wahlweise die 15 MkII-Delays oder die 15 Legacy-Delays des Vorgängers aktiviert werden. Für einen besseren Überblick ist dabei jeder Programmplatz am Wahlschalter doppelt und zweifarbig beschriftet. Leuchtet die LED des Alt-Tasters grün, befindet man im Legacy-Modus und orientiert sich dementsprechend an den grünen Programmbezeichnungen. Fünf Potis kümmern sich in ihren Primärfunktionen um die Delay-Geschwindigkeit oder die rhythmische Unterteilung eines eingegebenen Tempos (Time/Subdiv), die Anzahl der Wiederholungen (Repeats), zwei auf das jeweilige Delay-Programm zugeschnittene Parameter (Tweak & Tweez) und das Mischverhältnis mit dem unbearbeiteten Signal (Mix). Auch wenn es am Gerät nicht direkt ersichtlich ist, hat das Line 6 DL4 MkII außerdem noch 15 Reverb-Programme an Bord, die mit gedrücktem Alt-Taster über den Wahlschalter angewählt werden können. Abgestimmt und geroutet wird das jeweilige Reverb-Programm über die fünf Potis, indem man ebenfalls den Alt-Taster gedrückt hält.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Bedienelemente sitzen leicht versenkt mittig auf der Oberseite des Pedals.

Fußschalter

Die vier Fußschalter übernehmen je nach Konfiguration mehrere Aufgaben. Direkten Zugriff auf drei Preset-Speicherplätze hat der Anwender dabei über die mit A, B und C betitelten Schalter. Das Delay-Tempo kann außerdem über den Tap-Schalter eingegeben werden, dessen LED im eingegebenen Tempo rot blinkt. Leuchtet die LED-Umrandung eines Speicherplatzes hellgrün, ist das Preset aktiv. Bei deaktiviertem Preset wiederum ist die LED gedimmt. Über die globalen Einstellungen kann der Tap-Fußschalter aber beispielsweise auch so konfiguriert werden, dass per Eingabebefehl auf eine zweite Preset-Bank mit drei weiteren Speicherplätzen umgeschaltet wird. Wem das noch nicht genug ist, der kann per Midi sogar 122 Speicherplätze abrufen.

Fotostrecke: 4 Bilder Den vier Fußschaltern A, B, C und D können unterschiedliche Funktionen zugeordnet werden, so z.B. Record-Start über Schalter A.

Looper

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger hat das Line 6 DL4 MkII Delay gleich zwei Looper-Funktionen im Gepäck. So hält das Gerät über den Wahlschalter den klassischen Looper-Modus bereit, der mit Record/Overdub, Play/Stop, Play Once, und Half Speed/Reverse Freunden der Schleifenaufnahme ein Lächeln ins Gesicht zaubern dürfte. Alternativ kann der Tap-Fußschalter über die globalen Einstellungen aber auch so konfiguriert werden, dass er die Funktion eines einfachen Loopers mit nur einem Fußschalter übernimmt. Der Vorteil ist hier, dass man so weiterhin Zugriff auf die Delays bzw. Reverb-Effekte hat. Weiterhin lässt sich in beiden Modi festlegen, ob die Effekte sich im Signalweg vor oder hinter dem Looper befinden. Beim altbekannten klassischen Looper bietet die neue Version nun außerdem ein simples und rudimentäres Delay, das selbstverständlich aber auch aus dem Signalweg genommen werden kann.

Globale Einstellungen

Um auf die vielen Zusatzoptionen zugreifen zu können, muss das Pedal mit einer Schaltkombination in den Einstellungsmodus versetzt werden. Nach einem genaueren Blick ins Handbuch kann anschließend per Delay-Wahlschalter eine globale Einstellung angewählt werden, die jeweils verschiedene Optionen zur Verfügung stellt. Festlegen lässt sich die gewünschte Option dabei über den Alt-Button, der je nach Anzahl der Möglichkeiten in mehreren Farben über die gewählte Einstellung informiert.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.