Funk-Ikone Dennis Chambers war kürzlich bei drumeo zu Gast und wurde dort auf unbekanntes Terrain geschickt. Nach einmal anhören sollte er den Song Tool-Song „Schism“ spielen. Das Ergebnis dürfte spannend ausfallen, denn schließlich arbeiten Chambers und Tool-Drummer Danny Carey – die beide seit langer Zeit zu den Top-Drummern weltweit zählen – musikalisch auf komplett unterschiedlichen Baustellen.
Dennis Chambers ist eine lebende Legende
Mr. Chambers ist aufgewachsen mit Funk und Soul und zählt in diesem Bereich unter anderem Clyde Stubblefield und Al Jackson Jr. zu seinen maßgeblichen Einflüssen. Im Alter von gerade mal 18 Jahren trat er dem P-Funk-Kollektiv Parliament/Funkadelic unter der Leitung von George Clinton bei, wo er seine Vorliebe für groovelastige Musik voll ausleben konnte. Aber auch Fusion und Jazz ziehen sich wie ein roter Faden durch seine Karriere. Vor allem seine Arbeit mit Gitarrist John Scofield bildet einen markanten Eckpfeiler seiner Karriere, aber auch John McLaughlin, Maceo Parker oder die Brecker Brothers zählen zu seinen Auftraggebern.
Danny Carey ist ebenfalls mit progressiver Musik der 70er Jahre sozialisiert worden
Danny Carey hat und hatte mit Funk und Soul eigentlich wenig am Hut, hörte in seinen Anfangsjahren als Drummer aber viel Jazz bzw. Jazzrock, bei dem seine Idole Billy Cobham, Lenny White oder Tony Williams am Drumset saßen. Über John Bonham und später Neil Peart kam Carey nach und nach mit härterer Musik in Berührung, bis er schließlich bei der der Prog-Metal Band Tool landete, in der er beide Facetten, das Heavy Drumming und die Virtuosität, miteinander verbinden konnte. Auch polyrhythmische Patterns, die an afrikanische Musik erinnern, zählen zu seinen Spezialitäten, werden allerdings meist eingewoben in die typischen Tool’schen Metal-Arrangements.
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Nun stellt sich die spannende Frage, wie Dennis Chambers sich einem ihm kaum vertrauten Genre wie dem Prog-Metal nähert. Im Video spielt er den Tool-Song „Schism“ vom Album „Lateralus“ in voller Länge, direkt nachdem er ihn zum ersten Mal gehört hat, und es ist wirklich hochinteressant, wie Tool klingen würden, wenn nicht Danny Carey, sondern Dennis Chambers an den Drums sitzen würde.