Mit „Travelling Without Moving“ veröffentlichten Jamiroquai 1996 ihr drittes und bislang erfolgreichstes Album. Mit ihrer Melange aus Acid-Jazz, Funk und Soul etablierten die jungen Briten ihre ganz eigene Nische im Bereich der alternativen Popmusik, die damals noch stark von Rockgitarrenklängen bestimmt war. In diesem Workshop zeigen wir euch die Drumparts zum Superhit „Virtual Insanity“.
Seit 1994 sitzt Derrick McKenzie bei Jamiroquai am Schlagzeug. Mit seinem präzisen Funk-Drumming trägt er maßgeblich zum Sound der Band bei. Sein Stil geht auf Drummer wie Billy Cobham und Harvey Mason zurück:
„Billy Cobham was one of my favorites when I was younger. I actually watched him play with the Mahavishnu Orchestra at one of those Old Grey Whistle Test programs back in the day and he played open handed. (…) What really got to me though was how easily he played his chops; so technique-wise I think I adapted a lot of his style and still have that in me. It was him, followed by Harvey Mason who’s another one of my main influences.“ (Derrick McKenzie, Interview 2018, http://mikedolbear.com/)
Die drei aufeinanderfolgenden Schläge bilden nebenbei ein gutes Bassdrum-Workout
Der Song „Virtual Insanity“ ist ein gutes Beispiel dafür, wie Derrick seine Rolle bei Jamiroquai definiert. Statt mit wilden Fill-ins auf sich aufmerksam zu machen, konzentriert er sich lieber auf den Job des Timekeepers:
„My drumming has been like that from day one. It’s never been about long fills; unless the music especially requires it. Outside of that keep it kick, snare, hats, short fills, straight in, straight out, batter the beat.“ (Derrick McKenzie, Interview 2018, http://mikedolbear.com/)
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Jamiroquai – „Virtual Insanity“:
Die „Virtual Insanity“ Grooves
Bei gemütlichen 91 BPM groovt sich „Virtual Insanity“ zunächst für wenige Takte ein, bis Frontman Jay Kay den Vers-Part einleitet. Nach einem kurzen Fill-in geht Derrick in den Vers-Beat über, der mit einem Achtelpuls auf der Hi-Hat und einem kompakten Backbeat eine solide Basis legt. Die Bassdrum sorgt dabei für den Funk-Faktor und bedient das geshuffelte Sechzehntel-Feel. Die drei aufeinanderfolgenden Schläge bilden nebenbei ein gutes Workout für den Bassdrum-Fuß.
Zum Chorus entspannt sich die Bassdrum ein wenig und bedient nun vorrangig das Achtelraster. Das geshuffelte Sechzehntel-Feel wird jetzt vor allem von einem Schellenkranz klargemacht, der zusammen mit Clap-Sounds auf „2“ und „4“ dem Drumpart im Chorus etwas mehr Größe gibt. Ergänzend dazu spielt auch der Bass eine entscheidende Rolle, indem er Derricks Drumbeat mit einem bewegten Slap-Riff umspielt. An dieser Stelle geht ein großer Dank an Felix Hoffmann, der die Bassspur für das folgende Soundfile beigesteuert hat.
In diesem Video erklärt Derrick höchstpersönlich den Beat zu „Virtual Insanity“:
Ich wünsche euch viel Spaß beim Anhören und Nachspielen der Soundfiles. Bis zum nächsten Mal!
Jonas