Die besten Bass Riffs in Noten und TABs – Tina Turner: “What’s Love Got To Do With It”

Im Jahr 1984 gelang Tina Turner mit ihrem fünften Soloalbum endlich der ganz große Durchbruch als Solokünstlerin. Mit neuem Management, neuem Plattenvertrag und neuem Produzenten-Team im Rücken entstand die Platte „Private Dancer“, welche bis heute als Meilenstein gilt. Verdienter Lohn war nicht nur ein umwerfender kommerzieller Erfolg, sondern auch 1985 der Grammy für „Record Of The Year“. Weitere Grammys gab es für den Song „What’s Love Got To Do With It“, welche die Trophäe für „Song Of The Year“ und „Best Pop Vocal Performance, Female“ einheimste. „What’s Love Got To Do With It“ war die zweite Single aus dem Album und schaffte es in mehreren Ländern an die Spitze der Charts. Gleichzeitig war es Tina Turners erster Nummer-1-Hit als Solistin. Leider gibt es keine Credits bezüglich der Bassline oder gar des Bassisten. Auf dem Platten-Cover sind nur drei Keyboarder erwähnt – gut möglich also, dass der Bass programmiert wurde. Das soll unser aber nicht stören, denn nicht nur der Song, sondern auch die Bassline zu „What’s Love Got To Do With It“ ist in vielerlei Hinsicht ein kleines Meisterwerk, von dem man sich viel abgucken kann!

Bass-Workshop: "What's Love Got To Do WIth It?" (Tina Turner)
Inhalte
  1. „What’s Love Got To Do With It“ – Video
  2. „What’s Love Got To Do With It“ – Rhythmik
  3. „What’s Love Got To Do With It“ – Tonmaterial
  4. „What’s Love Got To Do With It“ – Basssound
  5. „What’s Love Got To Do With It“ – Transkription

„What’s Love Got To Do With It“ – Video

Hier zunächst wie immer das Video zum Song:

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„What’s Love Got To Do With It“ – Rhythmik

„What’s Love Got To Do With It“ ist ein Paradebeispiel für die Macht der Tonlängen! Der Vers wird durch einen klassischen „Amsterdam“-Groove (Zählzeiten 1, 2+, 3) bestimmt. Die Viertelnoten auf der 1 und der 3 klingen dabei wirklich exakt bis zur nächsten Zählzeit, kein bisschen länger oder kürzer. Dadurch definieren sie exakt den Backbeat, also die 2 und die 4, ohne diesen zu spielen. Das erfordert eine ziemliche Disziplin!

Die Achtel auf der 2+ wird kurz gespielt, was zusätzlich einen schönen Bounce erzeugt. Erst die letzte Note vor dem Chorus klingt aus, um elegant auf diesen überzuleiten. Statt eines aufdringlichen Fills übernimmt diesen Job eine simpel Halbe Note.

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Eigentlich besteht der Chorus aus einer zweitaktigen Phrase, die viermal wiederholt wird. Allerdings wird durch minimale rhythmische Veränderungen so geschickt variiert, dass hier zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommt. Dies beginnt schon damit, dass die 1 jeder zweitaktigen Phrase ausgelassen wird. Für einen Chorus ist das schon eine ungewöhnliche Entscheidung – und gleichzeitig eine geniale Überraschung!

Dann werden in Takt 3 im Vergleich zu Takt 1 einfach zwei Achtelnoten statt einer Viertel gespielt, was bereits ausreicht, um für Abwechslung zu sorgen. Auch Takt 2 und 4 unterscheiden sich leicht: Hier wird als Überraschung plötzlich die schwere Zählzeit 3 freigelassen und dafür ein kleines Fill eingestreut.

Alle Viertelnoten werden im Gegensatz zum Vers nun staccato, also kurz gespielt. Das Ergebnis ist ein pulsorientiertes Feeling, welches einen Gegenpart zum „Amsterdam“-Groove der Strophe bildet. Insgesamt kann man sagen, dass hier auf geniale Weise mit ganz wenig rhythmischen Mitteln das Maximum erreicht wird!

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„What’s Love Got To Do With It“ – Tonmaterial

Auf der tonalen Seite sieht es ähnlich aus; Mit einfachen Werkzeugen wird eine große Wirkung erzielt. Der Song steht in der ersten Hälfte in der Tonart Ab-Moll. Während des Verses wird sich auf den Grundton beschränkt. Im Chorus dagegen wird geschickt die Ab-Moll-Tonleiter mit den Tönen Ab, Bb, B, Db, Eb, Fb, Gb genutzt, um für melodischen Kontrast zum Vers zu sorgen. In der zweiten Hälfte des Songs geht es einen Ganzton höher nach Bb-Moll. Das Prinzip bleibt das gleiche, die Töne lauten aber jetzt Bb, C, Db, Eb, F, Gb, Ab.

Unvergessen: Szene aus dem Video zu "We Don't Need Another Hero". (Bildquelle: Szene aus dem Video zu "We Don't Need Another Hero".)
Unvergessen: Szene aus dem Video zu “We Don’t Need Another Hero”. (Bildquelle: Szene aus dem Video zu “We Don’t Need Another Hero”.)

„What’s Love Got To Do With It“ – Basssound

Wie bereits gesagt, lassen sich keine Angaben zum Bassisten und demnach auch nicht zum verwendeten Equipment finden. Der Basssound ist ziemlich trocken und dunkel; wenig Höhen oder Attack sind zu vernehmen. Ich würde daher auf einen Synthie- bzw. Keyboard-Bass tippen. Zurechtkommen sollte man aber eigentlich auch mit jedem E-Bass.

Idealerweise spielt man die Bassline (vor allem im Chorus) mit der Palm Mute Technik, indem man mit dem Daumen zupft und mit dem Handballen die Saiten dämpft. Dies sorgt für einen schön trockenen und dunklen Sound. Alternativ kann man natürlich auch mit den Fingern anschlagen und mit der Anschlagshand die Saiten dämpfen.

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„What’s Love Got To Do With It“ – Transkription

Hier findet ihr die Noten, TABs und das von mir eingespielte Klangbeispiel.

Audio Samples
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„What’s Love Got To Do With It“ – Bassline – WAV

Bis zum nächsten Mal, euer Thomas Meinlschmidt

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