Video-Workshop: E-Drums mit VST-Instrumenten spielen – Ein E-Drumset mit einem Computer zu verbinden, um die VST-Sounds des Toontrack EZdrummer 3 zu nutzen, sorgt in den meisten Fällen für ein gewaltiges Update in Sachen Klang und Flexibilität. Wie man das anstellt, erfährst du in diesem bonedo-Workshop.
Auch im Jahr 2022 können die wenigsten E-Drums mit dem klanglichen Realismus mithalten, der für virtuelle Drumstudios seit vielen Jahren selbstverständlich ist. Der Toontrack EZdrummer ist die erfolgreichste Software dieser Art – und auch wenn es um den speziellen Anwendungsfall geht. Die Drumsounds aus dem Rechner über E-Drums zu spielen, zählt er neben dem umfangreicheren Superior Drummer 3 zu den absoluten Standards. In Version 3 bietet der EZdrummer zudem deutlich erweiterte Möglichkeiten, um das Zusammenspiel mit der Hardware zu optimieren.
In unserem Workshop erfährst du am Beispiel des Millenium MPS-850 alles, was du zu diesem Thema wissen musst. Dabei stehen vor allem die richtigen Einstellungen in der Software im Fokus.
Seht hier unser Tutorial-Video inklusive Klangvergleich zwischen internen Modulsounds und der EZdrummer Library:
Einrichtung von Hardware und Software
Um den EZdrummer 3 über ein E-Drumset zu spielen, benötigst du einen halbwegs aktuellen Rechner (Mac oder PC) und ein Audiointerface. Der klassische Weg zur Verbindung läuft über ein MIDI-Kabel (zwischen Soundmodul und Audio/MIDI-Interface). Da die meisten aktuellen E-Drums MIDI über USB bieten, lässt sich aber auch ein einfaches USB-Kabel (zwischen Soundmodul und Rechner) verwenden.
Wenn ein E-Drum-Set ein internes Audiointerface bietet, dann kann diese USB-Verbindung nicht nur dazu genutzt werden, um MIDI-Daten an den Rechner zu senden, sondern auch um den Audioausgang des EZdrummer direkt zurück ans E-Drumset zu leiten. Die gesamte Kommunikation läuft dann also über ein einziges Kabel. Anmerkung am Rande: In diesem Sonderfall muss bei den meisten Soundmodulen eine Einstellung namens „Local Control“ deaktiviert werden, da sonst die Sounds des EZdrummer und des Moduls gleichzeitig erklingen würden.
Nachdem die Hardware verbunden ist, muss in den Audio- und MIDI-Einstellungen des EZdrummer 3 der passende Treiber gewählt und der entsprechende MIDI-Eingang aktiviert werden. Die Buffer-Size des Treibers sollte möglichst gering eingestellt werden, um die Latenz zu minimieren. Sollten dabei Knackser oder Dropouts auftreten, dann muss entweder die Latenz wieder erhöht oder der Rechner optimiert werden. Schon alleine das Schließen von Anwendungen im Hintergrund kann hier einen großen Unterschied machen. Wird der EZdrummer 3 als Plugin in einer DAW verwendet, dann lassen sich die entsprechenden Einstellungen in der Host-Software umsetzen.
Das Mapping
Wenn man den EZdrummer über E-Drums spielen will, dann sollte man sicherstellen, dass Hardware und Software die gleiche Sprache sprechen. Wenn ein Tompad angeschlagen wird, dann soll auch wirklich ein Tom und nicht etwa ein Becken abgespielt werden. Dies regelt sich beim EZdrummer 3 durch die Wahl des passenden Presets in den E-Drum-Einstellungen vollständig von selbst.
Wenn das grundsätzliche Mapping angepasst werden soll, dann lässt sich das ganz einfach über MIDI-Learn umsetzen. Im Video weise ich der Rim-Zone der Snare statt eines Rimshots die Sidestick-Artikulation zu. Die Möglichkeiten sind vielfältig.
Weitere Möglichkeiten zur Detailanpassung
Neben den grundlegenden Einstellungen und dem Mapping bietet der EZdrummer 3 einige zusätzliche Optionen, über die das Triggerverhalten optimiert bzw. personalisiert werden kann. Neben je einer Velocitykurve pro Instrument finden sich auch einige Möglichkeiten zum Anpassen der Hi-Hats. Die Frage der richtigen Einstellungen hängt in diesem Bereich vor allem mit den persönlichen Vorlieben und dem eigenen Spielstil zusammen. Es darf also ausgiebig experimentiert werden.
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Mario Paler sagt:
#1 - 13.07.2022 um 15:57 Uhr
Ich spiele seit 10 Jahren Schlagzeug, bisher ausschließlich akustisch. Nach dem ich diesen Artikel las kaufte ich mir spontan das erwähnte E-Drumkit beim großen T und was soll ich sagen: Ich bereue nichts! Mit SD3 rockt das Setup schon ordentlich! Ein paar Tipps für Euch: - kauft ordentliche Drumsticks, die so leicht wie möglich sein sollten (z.B. Pro Mark SD330W Todd Sucherman) - kauft neue doppellagige Meshheads (z.B. Millenium QuiHead 8" & 10" Black Mesh Head) - Kunststoffbeater verwenden und ggf. kaufen - die e-HiHat ist das schwächste Glied in der Kette, daher bitte nicht zu viel erwarten - auf die Bühne möchte ich mit dem Setup sicherlich nicht, doch es ist einfach super angenehm nicht immer in den Proberaum zu müssen, um zu üben... Danke für diesen tollen Artikel, Alexander Berger!
Alexander Berger sagt:
#1.1 - 14.07.2022 um 17:20 Uhr
Hi Mario, danke für dein Feedback! Klar, mit dem Superior Drummer legst du in Hinblick auf Realismus und Flexibilität nochmal eine ordentliche Schippe drauf. Freut mich, dass du mit deinem Setup glücklich bist :)
Antwort auf #1 von Mario Paler
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