Weiße Fabrikräume, Bässe von Strandberg, Bassisten, die wie DJs auf ihre Technik starren und brachial metallisches Bassgeklicker. Zeit für eine neue „Kreation“ der finnischen Pedalschmiede. Ob ihr sie liebt oder hasst, eins ist gewiss: Am neuen Darkglass X Ultra kommt ihr so schnell nicht vorbei.
Darkglass
Ich muss zugeben, dass ich mit der Firma ein wenig im Zwiespalt bin. Auf der einen Seite haben sie in den vergangenen Jahren wirkliche Innovation im Basssektor gezeigt und Maßstäbe gesetzt. Auf der anderen Seite ist es ärgerlich zu sehen, mit welcher Strategie der Markt angegangen wird.
Für gewöhnlich kommt zunächst ein kleiner Zerrer raus. 6 Monate später gibt es die dickere Deluxe-Version, danach kommt Version Ultra auf den Markt. So manch armer Bassist wurde auf diese Weise gleich dreimal zur Kasse gebeten. Insofern war es nur eine Frage der Zeit, bis ein neues X-Modell erscheinen würde und wir können uns mit diesem X Ultra glücklich schätzen, da die Deluxe-Phase gleich übersprungen wurde.
Darkglass X Ultra
Okay okay, jetzt aber zum neuen Gerät! Die Grundbausteine des X7 sind geblieben: Die Bässe clean und deftig komprimiert, die Höhen ordentlich verzerrt. Das ist die Basis eines amtlichen Metal-Bass-Sounds. Der LPF und HPF sorgen für große klangliche Möglichkeiten.
Was ist neu?
Zum EQ sind 2 Frequenzen hinzugekommen: Low Shelf, 250 Hz, 500 Hz, 1,5 kHz, 3 kHz und High-Shelf. (Leider nicht 800 Hz.) Der Distortion ist nun schaltbar und deaktiviert neben der Verzerrung auch gleich das LPF. Dadurch erhaltet ihr ein cleanes Fullrange-Signal mit EQ und Kompression. Sehr gut! Apropos Kompressor: Wird der Bypass 3 Sekunden gedrückt gehalten, wechselt die Farbe der LEDs zu blau und die Kompression knetet neben dem Low-End auch den gesamten Signalweg. Das klingt schon ganz schön lecker!
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Cab Sim & AUX In
Es fehlt der parallele Output des X7, dafür bekommt ihr jedoch einen XLR-Output mitsamt zuschaltbarer Cab-Sim. Ich gehe nicht mehr ohne Impulse-Response aus dem Haus und finde das große Klasse! Hoffentlich ist dieser Balanced-Out nicht so noisy wie beim AOU. Zum bekannten Kopfhörerausgang hat sich nun endlich auch ein AUX-Eingang gesellt. Hallelujah!
Preis
Das Übel war abzusehen: Der Darkglass X Ultra kostet 439 Euro. Uff, das muss man erstmal sacken lassen. Ja, es ist sehr viel Kohle. Doch mit dem LPF, HPF, 6-Band EQ, Compression und den Cab-Sims ist es ein extrem flexibles Pedal. Am Ende bleibt die Frage: X Ultra oder Alpha Omega Ultra? Wie würdet ihr entscheiden?
Weitere Informationen
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