Traversen und Truss-Systeme für kleine Räume

Ein Traverse macht immer einen optisch ansprechenden Eindruck. Sei das auf der Bühne, beim Laden- und Messebau oder einfach zu Hause. Zudem überzeugt die Konstruktion durch die Funktionalität, eben die Möglichkeit unterschiedlichste Dinge von Lichtern bis zu Deko-Artikeln daran zu montieren. Was für den Bühnenbau in großem Umfang mit hohen Sicherheitsvorschriften gilt, kann man sich in weitaus kompakteren Dimensionen und mit geringeren Vorschriften auch direkt nach Hause oder beispielsweise ins Ladengeschäft holen. Dabei sollte man sich den speziellen Unterschieden bewusst sein. Hier ein paar Tipps zur Truss für kleine Räume

Traversen für kleine Räume
(Bild: Shutterstock / Von: LemPro Capture Life)

Anforderungen an eine Truss bei Laien kaum bekannt

Bei großen Konzerten sind wir es gewohnt, dass die technischen Komponenten wie Scheinwerfer, Lichteffekte, Moving Heads und auch die PA-Boxen – meist als Line-Arrays – an der Truss geriggt, also an den modular aufgebauten Traversen montiert werden. Laien im Traversen-Bau und Rigging könnten glauben, man würde einfach ein paar Elemente zusammenstecken, anschließend die Truss motorisiert nach oben kurbeln und schon sei alles in trockenen Tüchern. Ganz so einfach ist es in der professionellen Veranstaltungstechnik allerdings nicht. Vielmehr muss man als Errichter die möglichen Risiken genau kennen.

Vorschriften bei professionellen Bühnenbauten beachten

Zumal wir beim Rigging demnach von geflogenen Lasten sprechen, müssen insbesondere im öffentlichen Bereich zwingend die entsprechenden Normen und DIN-Vorschriften für Anschlagmittel im Veranstaltungssektor beachtet werden. Das betrifft insbesondere die Belastungsgrenzen, Statik und Tragfähigkeit. Zugleich definiert werden dabei die Anschlagmittel und Verbinder.

Nicht nur aus haftungsrechtlichen Gründen wird es spätestens an dem Punkt heikel, wenn die Komponenten über Personen geflogen werden, was ein Thema für absolute Spezialisten mit nachgewiesener Expertise ist. Bei Events im öffentlichen Bereich muss zunächst eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt und schriftlich dokumentiert werden. Erst mit den errechneten Gewichten und der Statik kann die Truss vorschriftsgemäß konzipiert werden.

Unterschiedliche Bauarten von 1- bis 4-Punkt-Traverse

Leicht nachvollziehbar ist, dass es jeweils zweckorientiert unterschiedliche Bauarten von Traversen gibt. Dabei geht es zunächst um die Anzahl der Rohre, die bei Traversen als Gurtrohre bezeichnet werden. Die Gurtrohre sind wiederum durch sogenannte Diagonal-Bracings miteinander verbunden.

Von der Anzahl der Gurtrohre abgeleitet wird wiederum die Benennung als 1-, 2-, 3- oder 4-Punkt-Traverse. Das zumindest sind die hauptsächlich Gebräuchlichen, wobei die 4-Punkt-Traversen als die Klassiker in der professionellen Veranstaltungstechnik schlechthin verstanden werden.

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Entscheidend für die Gesamtkonstruktion sind die Lasten

Verstehen müssen wir in diesem Zusammenhang, dass die eine Traversenart die andere keinesfalls ausschließen muss. Stattdessen werden mit den teils immens umfangreichen Konstruktionen komplexe Systeme errichtet. So können beispielsweise Schwerlasttraversen neben dem Riggen besonders hoher Lasten auch dazu dienen, weitere Traversen aufzunehmen. Eine Aufgabe, für die in der Regel 4-Punkt-Traversen zum Einsatz kommen.

Dekorative Truss für kleine Räume

Dass die Truss für kleine Räume optisch und funktional nahezu die gleichen Vorzüge bietet wie bei den Mega-Traversen, liegt auf der Hand. Eine Truss für kleine Räume muss selbstverständlich stabil und solide konstruiert sein, unterliegt aber insbesondere deshalb nicht in gleicher Weise den Vorschriften an das Riggen in der Veranstaltungstechnik, zumal weitaus geringere Lasten gehängt werden. Die Rede ist dabei von sogenannten Deko-Truss-Elementen, die sowohl als Design-Elemente als auch für die Aufnahme von eben geringen angehängten Lasten konzipiert sind.

Deko-Truss-Systeme nicht für professionellen Bühnenbau nutzbar

Klar sein sollte bei einer solchen Truss für kleine Räume: Diese Traversensysteme sind ausschließlich als Dekorationssysteme konzipiert, überzeugend durch kompakte Maße, geringen Lageraufwand und vergleichsweise simplen Transport.

Gerade innenarchitektonisch können unterschiedlichste Locations von privaten Häusern über den Laden- und Messebau bis zu Einrichtungen in Diskotheken, Theatern oder der Gastronomie und Hotellerie eindrucksvoll bereichert werden. Für den Einsatz auf großen Bühnen, bei denen aufgrund der angehängten Lasten weitaus höhere Vorschriften beachtet werden müssen, sind Deko-Traversen weder geeignet, noch erlaubt. Deko-Traversensysteme dürfen nicht mit anderen Systemen kombiniert werden.

Verbinder-Art bei Deko-Truss für kleine Räume meist unkomplizierter

Im Gegensatz zu Standard- oder Schwerlast-Traversen werden Deko-Traversen oftmals über M8- oder M10-Schrauben/Muttern miteinander verbunden, woraufhin sich phantasievolle Raumgebilde erstellen lassen. Einer der Vorteile ist, dass bei Verlust der Verbinder unkompliziert Ersatz beschafft werden kann. Im Zuhause, etwa in der Kellerbar, wird das selten bis gar nicht passieren, im mobilen Einsatz wie auf dem Messestand oder bei kleineren Bühnen ist die Wahrscheinlichkeit durchaus vorhanden. Schrauben und Muttern verschwinden bei Transport und Demontage gerne mal auf geheimnisvoll mystische Weise wie die Plektren von Gitarristen.

Bei anderen Modellen wiederum werden konische Schnellverbinder genutzt. Bereits an der Tatsache erkennt man, dass hier neben der Funktionalität und Optik eher der schnelle Auf- und Abbau im Fokus steht. Indes beim Bühnenbau die absolute Sicherheit über sämtliche Bauteile, Anschlagmittel, Motoren hinweg in allen Belangen und ohne Abstriche oberste Priorität besitzt, geht es bei Deko-Truss-Systemen auch um die für Laien machbare Mobilität. Einfacher aufzubauen als die Produkte eines schwedischen Möbelhauses.

3-Punkt-Traverse mit konischen Schnellverbindern

Eine kompakte 3-Punkt-Traverse mit einer Länge von 1,5 m ist die Global Truss F23150. Die Gurtrohre haben einen Durchmesser von 35 mm, bei den Diagonal Bracings beträgt der Durchmesser 8 mm. Im Lieferumfang befindet sich ein konischer Verbindersatz, wobei es sich um Schnellverbinder handelt. Die Traverse ist vom TÜV Nord geprüft. Gut nutzen lässt sie sich beispielsweise von mobilen DJs bei kleineren Veranstaltern, zumal die Traverse weniger aufdringlich und klobig als vergleichbare Systeme wirkt. Mit mehreren F23-Teilen kann man gut eine Truss für kleine Räume mit einer Länge von 3 bis 4,5 m aufbauen.

Global Truss F23150
Global Truss F23150

Beliebte Deko-Traverse für Ladenbau und Co. ohne Prüfzertifikat

Besonders beliebt als Truss für kleine Räume ist die Stageworx Deco Truss 150 cm black. Lediglich einer der Gründe ist das außerordentlich gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Hinzu kommt das ansprechend schlanke Design, wodurch die Deko-Traverse sich für unterschiedlichste Anwendungen im Dekorationsbereich empfehlen will. Gut vorstellbar ist beispielsweise die Dekoration im Blumengeschäft, im Friseursalon, Nagelstudio und ähnlichen Bereichen. Die Deko-Truss ist 1,5 m lang und wird inklusive Verbinder-Set geliefert. Laut Hersteller erlaubt sie eine max. verteilte Streckenlast von 100 kg. Dabei allerdings wichtig zu beachten: Die Traverse verfügt über kein Prüfzertifikat und darf insofern nicht für den Bühnenbau und andere professionelle Anwendungen genutzt werden.

Stageworx Deco Truss 150 cm black
Stageworx Deco Truss 150 cm black

4-Punkt-Deko-Traverse aus Aluminium

Beispielsweise für die Einrichtung eines Kosmetik-Studios, als Truss für kleine Räume, in denen Unterricht abgehalten werden soll und viele weitere Anwendungen vom Ladenbau bis zur Dekoration von Clubs und Bars eignet sich die Stageworx DT24B-200 Deco Truss. Die Hauptrohre der 4-Punkt-Deko-Traverse haben ebenfalls einen Durchmesser von 35 mm bei einer Wandstärke von 1,5 mm. Ebenso erfolgt die Verbindung über das im Lieferumfang enthaltene konische Verbinder-Set. Die Traverse eignet sich mit ihrer Länge von 200 cm und dem Gewicht von 6,3 kg als Truss für kleine Räume. Mit ihrer schwarzen Oberfläche ordnet sie sich dem vorhandenen Interieur harmonisch unter.

Stageworx DT24B-200 Deco Truss
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Deko-Traversen über Eck miteinander verbinden

Üblicherweise werden die Truss-Elemente über Eck miteinander verbunden. Und selbstverständlich gibt es dafür auch die entsprechenden Konstruktionsteile. So etwa die Stageworx DT24B-C21 Deco Truss Corner. Die Rohrdurchmesser von Hauptrohr und Bracings sind natürlich identisch mit denen der Main-Truss, auch die Art der Verbindung über konische Schnellverbinder. Auf diese Weise wird unkompliziert eine Truss-Konstruktion mit 90-Grad-Winkel erreicht.

Stageworx DT24B-C21 Deco Truss Corner.
Stageworx DT24B-C21 Deco Truss Corner.

Sicher und ohne Beschädigung auf dem Boden platziert

Fehlt noch die Bodenplatten, damit die aufrechtstehenden Seitenteile der Truss für kleine Räume auf den Boden gestellt werden können, ohne diesen zu beschädigen. Extra ausgerichtet auf das Stageworx Deko Truss DT24 System ist die Stageworx DT24B-BP Deco Truss Base Plate. Für die Montage sind 4 Halbkonusse integriert; für die Befestigung werden Bolzen und R-Clips mitgeliefert. Ideal nutzen lässt sich das System mit Bodenplatte im Ladenbau oder für die Dekoration von Clubs, Bars und weiteren Locations.

Kreative Anwendungen mit viel Luft nach oben

Tatsächlich ist es beinahe kurios, welche vielfältigen Anwendungen sich mit einer Truss für kleine Räume realisieren lassen. So platzieren etliche Musiker oder Techniker eine Traverse in ihrem Musik- oder Gaming-Zimmer, schon ist das musikalisch-technische Flair gesichert. Im Einzelhandel sind die Traversen auch stehend äußerst beliebt, zumal sie eben nicht blickdicht sind und somit als Raumelement die Blicke auf die restliche Warenpräsentation freilassen. In der Gastronomie und Hotellerie gelten die Traversen als ästhetisch-funktionale Lösung. DJs und mobile Entertainer basteln sich damit gerne eine Konstruktion, an der sie den Molton mit ihrem Namen oder Logo aufhängen.  In Fotostudios ist die Truss die ideale Möglichkeit, die Beleuchtung zu platzieren. Die denkbaren Nutzungsmöglichkeiten scheinen schlicht endlos und zwar mit weiterhin viel Luft nach oben.

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