Mit dem KMA Audio Machines Wurm 2 bringt die Berliner Pedalschmiede einen Nachfolger des bislang erhältlichen Wurm Distortion-Pedals auf den Markt, um das sich unser heutiger Test dreht. Laut Hersteller wurde die Elektronik überarbeitet und auch ein beim Vorgänger im Inneren verborgener Schalter steht nun an der Außenseite parat.
Seit fast 10 Jahren werden unter dem Namen KMA in Berlin Pedale auf hohem Niveau per Hand gefertigt, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Kein Wunder, denn neben der hochwertigen Verarbeitung und dem eigenständigen Design können sie auch klanglich punkten.
Davon konnten wir uns schon beim Wurm-Distortion überzeugen, der bereits Gast in unserem Testlabor war. Der entsprechende Test lässt sich hier nachlesen.
Der Wurm 2 Distortion kommt in ein schwarzes Stoffsäckchen gehüllt und sicher verpackt zum Test. Schon optisch setzt er sich vom schwarz-weiß lackierten Vorgänger ab, jetzt dominieren Orange und Schwarz, was man auch als Hommage an den Boss HM-2 sehen kann, dem klanglichen Vorbild des Wurm 2.
Daraus machen die Berliner gar keinen Hehl, denn wie einige andere Pedalhersteller outet sich auch KMA als bekennender Fan des japanischen Klassikers, der zwischen 1983 und 1991 gefertigt wurde und mit seinem “Buzzsaw“-Sound stilprägend war. Gerade Bands aus dem Death-Metal-Genre haben sich den Sound zu eigen gemacht und so eine eigene klangliche Note gesetzt. Die beiliegende Bedienungsanleitung steht auch auf der Herstellerwebsite zur Verfügung.
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Wie sein Vorgänger kommt der Wurm 2 in einem soliden Metallgehäuse, allerdings mit Abmessungen von 125 x 66 x 58 mm (T x B x H) und fällt damit etwas kompakter aus. Mit einem Gewicht von 264 Gramm vermittelt das Pedal zudem ein solides, wertiges Gefühl.
Neben den optischen hat KMA auch bauliche Veränderungen vorgenommen. So sind die Ein- und Ausgangsbuchsen jetzt nicht mehr an den Gehäuseseiten, sondern an der Front zu finden, auch der Netzteilanschluss, der wie gewohnt die standardisierten 9-Volt-Gleichspannung in das Gerät führt.
Wird das Pedal aktiviert, leuchten wie bei KMA-Pedalen üblich eine Reihe von LEDs, die Teil des Gesamtkunstwerks auf der Oberfläche sind und den Distortion von den meist eher nüchternen Designs der Mitbewerber absetzt. Und besagte Oberfläche wollen wir uns einmal etwas genauer anschauen.
Hier befinden sich eine ganze Reihe von Reglern, angefangen bei Volume und Terror, die Lautstärke und Zerrintensität steuern. Es folgen vier Potis, die zusammen die EQ-Sektion stellen, genauer gesagt handelt es sich um Lows, L-Mids, H-Mids und Highs. Schraubt man das Pedal auf, kommen vier kleine Trimmpotis zum Vorschein, die sich mithilfe eines Schraubenziehers verstellen lassen und die jeweilige Centerfrequenz des Potis verschieben. Die folgende Grafik zeigt deren Wirkungsbereich.
Zusätzlich zu den Trimmpotis findet sich dort ein Schalter mit der Bezeichnung Input Filter. Dieser aktiviert einen High-Cut am Distortion-Eingang, der das Oszillationsrisiko verringert, sollten Gain, Master und alle EQs auf Maximum gedreht werden.
Das Wurm-Pedal besitzt neben der HM-2 Klangnachbildung auch eine KMA-eigene Klangregelung, die beide bislang im Inneren des Pedals mithilfe von DIP-Schaltern angewählt werden konnten. Bei der aktuellen Ausgabe hat sich KMA dazu entschlossen, diese Umschaltmöglichkeit von außen zugänglich zu machen. Unter dem Namen EQ-Style lässt sich somit ohne Aufschrauben des Pedals zwischen HM-II-Mode, KMA-Mode und Both wählen, einer Mischung aus beiden – sehr gut!
Aber was genau unterscheidet die beiden Schaltungen?
Im HM-II-Mode justiert der High-Mid-Regler eine fixe Centerfrequenz.
Im KMA-Mode lässt sich die Centerfrequenz verändern, darüber hinaus wurde das Band etwas weniger harsch und ausgewogener im Klang gestaltet.
Im Both-Mode werden beide EQ-Styles kombiniert.
Das Pedal besitzt einen True-Bypass und leitet somit das einkommende Signal im deaktivierten Zustand direkt an den Ausgang weiter.
Seitens der Verarbeitung gibt es an dem in Berlin gefertigten Pedal nichts zu beanstanden, womit wir auch schon im Praxisteil angelangt wären.