Mit der Guild Surfliner haben wir heute eine Solidbody-E-Gitarre im Offset-Gewand zu Gast, die von den frühen Modellen des Herstellers beeinflusst ist. Auch wenn man mit der Marke Guild vor allen Dingen Akustikgitarren und Archtops in Verbindung bringt, stellte der Hersteller bereits in den 60er-Jahren Solidbody-E-Gitarren her. Die vorliegende Surfliner zeichnet sich durch ein recht schlichtes Design und eine HSS-Tonabnehmerbestückung aus. Besonders auffällig und keineswegs alltäglich sind dabei außerdem drei Schalter, mit denen die Tonabnehmer einzeln aktiviert werden.
Ab 1995 gehörte Guild zur Fender-Familie und seit 2014 ist der Hersteller Teil der Córdoba Music Group. Gefertigt wird die Surfliner in Indonesien, was den moderaten Preis von momentan knapp 450 Euro erklärt. Im folgenden Test werden wir die Offset-E-Gitarre für euch auf Herz und Nieren prüfen.
Lieferumfang/erster Eindruck
Ins Haus geschneit kommt die Guild Surfliner in einem Karton ohne Tasche oder Koffer. Dennoch kann laut Hersteller-Website ein passendes Case bei Bedarf separat erworben werden. Im Karton befindet sich neben dem Instrument ein Stoffsäckchen, das eine Infobroschüre des Herstellers, zwei Plektren und das benötigte Werkzeug zum Nachstellen der Halsneigung bereithält. Wie schon einleitend erwähnt, macht die Gitarre insgesamt einen recht schlichten Eindruck, wirkt solide verarbeitet und bringt angenehme 3190 g auf die Waage.
Korpus/Elektronik
Der transparent hochglanzlackierte Korpus im Offset-Design ist aus Pappel gefertigt, uns liegt das Modell in der Farbgebung „Sunset Orange“ vor. Alternativ ist die Surfliner aber auch noch in den Farben „White Sage“ und „Catalina Blue“ erhältlich. Durch die transparente Lackierung tritt die Holzmaserung sichtbar zum Vorschein und wie sich dabei zeigt, setzt sich der Korpus aus mehreren Teilen zusammen, was bei Solidbody-E-Gitarren keineswegs unüblich ist. Die Saiten laufen durch den Korpus über eine Tune-O-Matic-Bridge in Richtung Hals. Auch wenn man die Namensgebung und die damit verbundene Musikrichtung mit einem Tremolosystem und einem Singlecoil am Steg in Verbindung bringen würde, hat man auf beides verzichtet.
Denn für die Klangformung stehen zwei DeArmond Aerosonic Singlecoils in der Hals- und Mittelposition bereit, die auf Alnico-V-Magneten setzen, und am Steg wartet ein Guild LB-1 Humbucker auf seinen Einsatz, der sich an den Doppelspulern des Herstellers aus den 60er-Jahren orientiert. Mehr zum Klang der Pickups gibts gleich in der Praxis. Durchaus ungewöhnlich sind die drei On/Off-Schalter oberhalb der Tonabnehmer, mit denen jeder einzelne Pickup verwaltet wird. Daraus ergeben sich im Gegensatz zu einer klassischen Strat nicht nur fünf, sondern ganze sieben unterschiedliche Einstellungen, bei denen auch der Hals- und Steg-Tonabnehmer sowie alle drei Pickups gleichzeitig aktiviert werden können. Zusätzlich justiert wird die jeweilige Einstellung ansonsten ganz simpel über ein Master-Volume- und Master-Tone-Poti.
Hals
Sowohl der geschraubte und matt lackierte Hals als auch das Griffbrett sind aus Ahorn gefertigt und wirken recht unbehandelt und natürlich. Die 23 Narrow-Jumbo-Bünde wurden an den Kanten sauber gearbeitet, hätten abschließend aber noch etwas sorgsamer poliert werden können. Ansonsten orientiert sich diese Offset ganz klar an den Fender-Vorbildern und kommt mit der typischen Mensur von 25 1/2″ (648 mm) und einem Sattel, der 1 11/16″ (43 mm) misst. An der Kopfplatte verrichten außerdem in Reihe angeordnete hauseigene Vintage-Style Inline-Nickel-Tuner ihren Dienst.
Karl sagt:
#1 - 06.08.2022 um 00:08 Uhr
"Solide Verarbeitung"? Die E und A-Seite laufen nicht einmal ansatzweise mittig über den Pole Pieces der Tonabnehmer. Druckt doch einfach gleich einen Werbetext von Thomann ab. Geht morgen an den Presserat.