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Die besten TB-303 Bass Line Clones

Acid und kein Ende: 303-Sounds sind so aktuell wie noch nie. Aber ist es immer eine Roland TB-303, die da zwitschert? Mittlerweile gibt es weitere und immer bessere Nachbauten, die toll klingen. Welcher aber ist der beste TB-303 Clone? Welcher klingt dem Original am ähnlichsten und welcher übertrifft die Möglichkeiten der legendären Silberbox von 1982 am kreativsten?

Die besten TB-303 Clones
Die besten TB-303 Clones
Inhalte
  1. Das Original
  2. Roland TB-303 Bass Line
  3. Frühe Clones und Repliken der TB-303
  4. MAM MB33
  5. Din Sync RE-303 „Space Cadet“
  6. Cyclone Analogic TT-303 Bass Bot Vs.1
  7. Cyclone Analogic TT-303 Bass Bot Vs.2
  8. Acidlab Bassline 3
  9. x0xb0x
  10. Abstract Machines Avalon Bassline
  11. Future Retro 777
  12. Future Retro Revolution
  13. Roland AIRA TB-3
  14. Roland TB-03
  15. Audio Realism ABL Bassline
  16. Behringer TD-3
  17. Behringer TD-3-MO
  18. Erica Synths Bassline DB-01
  19. Weitere Videos zum Finale
  20. Statements von Ramon Zenker, Emmanuel Top. Josh Wink, Dr. Walker, Mark EG, Florian Meindl und Mijk van Dijk zum Thema 303 Clones
  21. Ramon Zenker (Hardfloor)
  22. Emmanuel Top
  23. Josh Wink
  24. Robert Babicz
  25. Dr. Walker (Air Liquide/ djungle fever)
  26. Mark EG
  27. Florian Meindl
  28. Schlusswort
  29. Weitere interessante Themen


In diesem Artikel stelle ich die besten 303-Clones vor und beschreibe ihre Stärken und ihre Schwächen. Und weil der 303-Sound auch irgendwie Geschmackssache ist, habe ich mir prominente Hilfe geholt: Angesagte Meister der 303, wie Ramon Zenker (Hardfloor), Emmanuel Top, Josh Wink, Dr. Walker, Mark EG und Florian Meindl erzählen, wie und womit sie ihren Acid-Sound produzieren.
Die Frage, welcher Clone nun der „Beste“ ist, werden wir auch hier sicherlich nicht abschließend klären können. Am Ende aber sehen wir, welche Clones existieren, was (noch) verfügbar ist, und welche Lösungen euren Ansprüchen und eurem Budget am ehesten entsprechen.

Das Original

Roland TB-303 Bass Line


Beginnen wir mit der originalen TB-303. 1982 brachte Roland mit der TR-606 eine Billigvariante der TR-808-Drummaschine in den Markt und stellte ihr noch einen Bass-Kompagnon zu Seite, die TB-303. Roland’s Chefentwickler Tadao Kikumoto wollte Gitarristen und Organisten einen simplen monophonen Synthesizer mit Sequenzer zur Begleitung an die Hand geben, ein Vorhaben, das grandios scheiterte.

Für komplexe Bassfiguren war die Roland TB-303 Bass Line viel zu verzwickt zu programmieren. Als ein Jahr später Sequential Circuits und Roland selbst während der NAMM-Show die MIDI-Schnittstelle vorstellten und Yamaha mit dem DX7 gar einen erschwinglichen digitalen polyphonen Synthesizer ins Rennen schickte, begann eine neue Zeitrechnung und die 303 erschien schon kurz nach ihrem Erscheinen bereits völlig veraltet. Schon damals war sie, alleine die Soundarchitektur betrachtet, ein sehr limitierter Synthesizer: Ein monophoner Oszillator mit Rechteck oder Sägezahn, ein resonanzfähiges 18 dB/Oktav-Filter, nur ein Decay-Regler für die komplette Hüllkurve und ein merkwürdiger Step-Sequenzer, alles verpackt in einem billigen Plastikgehäuse. 1984 wurde die Produktion dann eingestellt: Ein Flop!

Die originale TB-303 in all ihrer Pracht. (Foto: Wikicommons by Steve Sims [CC0], https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Roland_TB-303_Panel.jpg)
Die originale TB-303 in all ihrer Pracht. (Foto: Wikicommons by Steve Sims [CC0], https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Roland_TB-303_Panel.jpg)

Aber auch Bass-Synthesizer verdienen eine zweite Chance: 1987 entdeckten DJ Pierre und das Trio Phuture aus Chicago die Silberbox und produzierten die EP „Acid Tracks“, die zum Vorbild und Namensgeber eines völlig neuen Musikstils wurde, der seitdem als Acid House und Acid Techno aus dem Bereich der elektronischen Musik nicht mehr wegzudenken ist. Das Interesse am Acid-Sound ist groß und damit an der TB-303. 

Mit dieser 303 produzierte Adonis einige seiner legendären Tracks wie z. B. „Acid Poke“. (Foto: Wikicommons by Third City / https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Adonis303_2.jpg)
Mit dieser 303 produzierte Adonis einige seiner legendären Tracks wie z. B. „Acid Poke“. (Foto: Wikicommons by Third City / https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Adonis303_2.jpg)

Video: Acid Trax (Original 12″ Club Mix) – Phuture

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In zwei Produktionsjahren wurden lediglich etwa 10.000 Stück hergestellt und demzufolge sind originale 303 ausgesprochen rar und teuer: Auf ebay werden gut erhaltene Geräte ab 2.500 € aufwärts gehandelt!
Aus diesem Grund entstehen immer neue und immer bessere Clones, die nebenbei auch einige der Unzulänglichkeiten der Original 303 beheben. So kann die TB-303 z. B. nicht live programmiert werden, sondern muss im Write-Modus erst gestoppt und in den Play-Modus geschaltet werden, wenn man ins nächste Pattern wechseln möchte. Auch kann sie unmodifiziert nicht per MIDI angesteuert werden. Andere Clones erweitern die Möglichkeiten der 303 mit zusätzlichen Oszillatoren, Effekten, Hüllkurvenund Eingriffen in die simple Synthesizer-Architektur.

Auch auf der aktuellen Ausstellung zu 30 Jahren Loveparade, kuratiert von Dr. Motte, im Rahmen der Nineties Berlin Ausstellung, ist die 303 natürlich als Ausstellungsstück vertreten. (Foto: Mijk van Dijk)
Auch auf der aktuellen Ausstellung zu 30 Jahren Loveparade, kuratiert von Dr. Motte, im Rahmen der Nineties Berlin Ausstellung, ist die 303 natürlich als Ausstellungsstück vertreten. (Foto: Mijk van Dijk)

Testing patterns on Liam Howlett’s TB-303 The Prodigy

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Wie klingt die TB-303 eigentlich in der Devilfish-Modifikation? 

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Beurteilung: 5 / 5

Die Roland TB-303 Bass Line ist das Original, die Mutter aller Nachkömmlinge, die es ihr gleichtun wollen. Ihr zugrunde liegt eine besondere Aura, die sie so berühmt gemacht hat und am Ende entscheidet nicht die Quantität der Features, sondern einzig und allein die Qualität des Sounds.

PLUSMINUS
Das Original ist das Original!Sequenzer nicht live programmierbar
Hat einen kompletten Musikstil geprägtProduktion eingestellt, nur noch gebraucht erhältlich
Auf hunderttausenden Titeln zu hörenGebrauchte Geräte oft in schlechtem Zustand
Einzigartige Tonerzeugung und Sequenzer-KombiAstronomische Preise
PREISVERFÜGBARKEIT
In gutem Zustand ab 2.500 € aufwärtsNicht mehr in Produktion, nur noch auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich

Machen wir uns nun auf die Reise ins 303-Land und klopfen die einzelnen Kandidaten auf ihre Acid-Tauglichkeit ab.

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Profilbild von Thorsten Boesing

Thorsten Boesing sagt:

#1 - 26.07.2019 um 09:57 Uhr

0

toller bericht, leider fehlt hier eines der wichtigsten clones, die ML 303, diese gab es in 6 Versionen und war lange zeit sehr relevant :-) den noch danke für den tollen bericht !!!!

    Profilbild von Mijk van Dijk

    Mijk van Dijk sagt:

    #1.1 - 27.07.2019 um 10:06 Uhr

    0

    Danke für den Hinweis. Tatsächlich wollte ich mich auf jene Clones beschränken, die ich auch wirklich gehört und gespielt habe und die auch erhältlich sind (bzw. es bis vor kurzem noch waren).
    Hier zwei Links zur Acidcode ML-303> http://www.acidcode.de
    Handbuch> https://www.sequencer.de/fi...

    Antwort auf #1 von Thorsten Boesing

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LoganSix sagt:

#2 - 15.12.2021 um 10:28 Uhr

0

Ich hatte eine TB-303 mit Midi. Im Blindvergleich mit ABL und d16 Phoscyon konnte ich die d16 nicht von der echten 303 unterscheiden. Ausserdem ist die Phoscyon flexibler als die ABL-Version. Daher wundert es mich, dass die 303 von d16 hier nicht aufgelistet wurde.

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Frederick H. sagt:

#3 - 11.06.2023 um 15:42 Uhr

0

Warum wird hier das Märchen verbreitet, dass die „Garantie“ verfällt, wenn man das Gerät öffnet? Die 24-monatige Gewährleistungspflicht des Herstellers ist davon erstmal nicht betroffen, nur der Nachweis, dass das Problem schon vorhanden war, kann sich im Einzelfall schwierig gestalten. Das Verstellen eines zur Kalibration vorgesehenen Potis ist dabei aber unkritisch. Ich finde auch, dass der Umgang das Firma Behringer mit dem Erfinder des Devilfish echt das Letzte ist, die wollten ihn mit wenigen tausend Euro pauschal bezahlen. Das ist - wie von Behringer gewohnt - schlechter Stil, und auch komplett unnötig, man hätte hier auch fair sein können, ohne den Profit der Firma nennenswert zu belasten.

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