Die Harley Benton EAX-500TL Westerngitarre mit Cutaway steht für einen coolen Look, eine superbe Bespielbarkeit und hundertprozentige Bühnentauglichkeit. Wer diese Kombination zu einem richtig guten Kurs sucht, der findet sie in dieser Gitarre. Thomanns Hausmarke zeigt, wie man es fast perfekt machen kann.
Wer sich im Gitarrenmarkt etwas auskennt, dem wird die Modellbezeichnung EAX-500TL vage bekannt vorkommen. Richtig – so ähnlich benennt auch ein japanischer Hersteller seine Bühnenakustiks, nämlich APX, gefolgt von einer dreistelligen Zahl. Ich finde das insofern interessant, weil diese Vorbilder (nennen wir sie ruhig mal so) auch nicht die Welt kosten. Die Harley Benton ist allerdings mit 119 Euro nochmals rund die Hälfte billiger.
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Die Harley Benton EAX-500TL gehört in die Liga der vollgesperrten Gitarren – was ich angesichts der Preisklasse und des Einsatzgebietes völlig ok finde. Es bedeutet übrigens, dass der Korpus aus gesperrten Hölzern gefertigt ist. Die genannte Holzart gibt in diesem Fall lediglich das sogenannte Sichtfurnier an, also das, was man von außen sieht. Der klangliche Einfluss der unterschiedlichen Hölzer ist dabei eher gering, aber weil man es so gewohnt ist, werden Decken dennoch mit Fichte und Korpusse beispielsweise mit Mahagoni oder Palisander belegt. Auch wenn man davon, wie hier, nichts zu sehen bekommt.
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Die Korpusform wird mit “Thinline Grand Auditorium mit Cutaway” angegeben. “Thinline” finde ich bei einer Korpusdicke, die gerade mal einen Zentimeter kleiner ist als bei einer Dreadnought, allerdings etwas weit hergeholt. Die Decke besteht aus Fichte, Boden und Zargen aus Linde. Nachdem das Instrument komplett in Schwarz lackiert ist, sieht man davon natürlich nichts. Diese Lackierung ist bei meinem Testinstrument übrigens super gemacht – Hochachtung!
Unter der Decke sorgt ein normales X-Bracing für ordentlich Stabilität. Es ist nicht “scalloped” ausgeführt, was die Dynamik einschränken wird. Aber auf der Bühne ist das kein Nachteil, im Gegenteil! Etwas roh fühlen sich die Leisten dann doch an, was uns aber angesichts des Preises völlig egal ist – klanglich bemerkbar macht es sich nicht, und unsichtbar sind sie zudem.
Die Ränder sind mit einem braun-cremefarbenen Kunststoffbinding versehen, das die anschauliche Bezeichnung “Kaffee/Creme” trägt und tatsächlich richtig schick aussieht. Zudem ist es sehr stark abgerundet, was der Bequemlichkeit ungemein zugute kommt – hier drückt sich keine scharfe Kante in den rechten Unterarm. Das Schallloch ist mit zwei sehr dezenten, abalonefarbenen Ringen umgeben.
Für den Hals benutzt der Hersteller die mahagoniähnliche Holzart Sapele, die allerdings auch hier unter der perfekt aufgetragenen schwarzen Hochglanzlackierung verschwindet. Dieser Hals scheint übrigens eingeschraubt zu sein; zumindest ist durch das Schallloch eine entsprechende Schraube im Oberblock zu sehen. Die Kopfplatte ist schwarz und auch mit schwarzen Mechaniken bestückt.
Das Griffbrett sowie der Steg bestehen aus sogenanntem Blackwood. Dabei handelt es sich um ein speziell behandeltes Kiefernholz, das dadurch in Farbe und mechanischen Eigenschaften Palisander ähnelt. Es ist wie der Korpus auch mit einem braunen “Kaffee”-Binding eingefasst, allerdings fehlt hier die “Creme”.
Das Griffbrett besitzt 20 Bünde von mittleren Abmessungen – guter Standard. Sie sind sauber eingelegt; hier scheppert und schnarrt nichts. Dots im Griffbrett sowie in der Kante markieren die Lagen. Die Mensur liegt bei 64,8 cm, also 25.5″.
Der Steg ist nicht nur aufgeleimt, sondern auch noch mit zwei Schrauben gesichert. Das wundert mich etwas, denn bei einer solchen Konstruktion mit Bridge-Pins wirken kaum Kräfte auf den Steg ein. Wie auch immer: Es ist so gut gemacht, dass man es nur sieht, wenn man weiß, dass es da ist.
Unter der kompensierten Stegeinlage befindet sich der Tonabnehmer. Er stammt von Fishman und ist mit dem Fishman Presys-Preamp verkabelt. Dieser bietet einen Volume-Regler sowie eine zweibandige Klangregelung; dazu kommt ein Phasenschalter gegen Feedback sowie ein Stimmgerät. Hier muss man aufpassen, dass man es nach dem Stimmen wieder abschaltet, sonst lutscht es die Batterie leer. Das gilt insbesondere, wenn man “unplugged” spielt, denn “plugged” wird der Ausgang gemutet. Und das sollte man dann schon merken.