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Mooer GTRS P800 Test

Mit der Mooer GTRS P800 E-Gitarre stellt der chinesische Hersteller eine Premiumversion seiner S800 vor, die sich neben dem höheren Verkaufspreis auch durch ihre Hardware sowie Hölzer absetzt. Beide sind mit dem innovativen Intelligent Processor System ausgestattet, das eine wirklich beeindruckende Anzahl an Verstärkern, Effekten und vielen anderen Features bereitstellt.

Mooer GTRS P800 Test

Die GTRS-Serie ist mit reichlich Elektronik ausgestattet, die es dem Instrument erlaubt, ganz ohne weiteres Equipment vollkommen autark Effekte, Verstärker und einiges mehr zu generieren. Im Klartext bedeutet dies, dass zum Aufnehmen oder Performen im Grunde nur die Gitarre benötigt wird – lediglich ein Klinkenkabel sowie ein iOS- oder Android-fähiges Gerät werden zum Einstellen und Abspeichern benötigt. Was das genau bedeutet und wie es klingt, zeigt dieser Test.

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Nachdem wir die S800 ausgiebig getestet haben, stellt sich natürlich die Frage, wo genau die Unterschiede zur deutlich teureren GTRS P800 liegen. Dazu aber später mehr.
Schauen wir uns das im S-Style-Design gefertigte Instrument einmal etwas genauer an:
Geliefert wird die P800 in einer robusten Tasche, in der sich neben den üblichen Einstellwerkzeugen auch ein Tremoloarm, ein USB-C- auf USB 3.0A Kabel und eine Bedienungsanleitung befinden. Letztere ist auch auf der informativen Herstellerwebsite einsehbar.
Das Instrument ist, wie bereits erwähnt, mit dem Mooer GTRS Intelligent Processor ausgestattet, der es um eine gewaltige Funktionalität erweitert. Lackiert ist die Gitarre in der Farbgebung “Mint Green“ und bringt durchschnittliche 3762 Gramm auf die Waage.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Mooer GTRS P800 wird in einem braunen und gepolsterten GigBag geliefert.

Außer dem Mint Green unserer Kandidatin stehen folgende Farbgebungen zur Auswahl:

– Tiffany Blue

– Olympic White

– Flamingo Pink

– Fiesta Red

– Dark Night

– Dark Silver

Starten wir unseren Rundgang um die P800 und beginnen mit dem

Korpus

Wie die S800 besitzt auch die P800 einen Strat-Style Body und ist optisch im Grunde nicht von ihrer günstigeren Schwester zu unterscheiden. Während der Korpus der S800 aus Linde besteht, wird bei der P800 ganz klassisch auf Erle gesetzt. Auch seitens der Tonabnehmer gibt es einen Unterschied zu vermelden, denn hier wurden Noiseless-Singlecoils verbaut. Genauer gesagt handelt es sich dabei um einen GTRS SCN-1N am Hals und einen SCN-1M in der Mittelposition sowie einen GTRS HM-1B Humbucker am Steg, allen gemeinsam sind AlNiCo V Magneten. Die kleine Schwester S800 besitzt dieses Feature nicht, deren Pickup-Bezeichnungen müssen auf das “N“ verzichten. Wie gewohnt lassen sich die Tonabnehmer in dem dreilagigen cremeweißen Schlagbrett in der Höhe justieren und mithilfe eines Fünfweg-Klingenschalters anwählen.

Ein Volume- sowie ein Tone-Poti mit geriffelten weißen Knöpfen dürfen ebenfalls nicht fehlen. Auf den schwarzen Knopf unterhalb des Tone-Reglers werde ich gleich noch näher eingehen.

Fotostrecke: 10 Bilder Die Elektronik sitzt unter einem cremfarbenen Schlagbrett.

Auch seitens des Tremolos kann die P800 einen Unterschied zur S800 aufweisen, denn hier kommt ein schwebend eingestelltes Wilkinson VS 50 II Tremolo zum Einsatz, dessen steckbarer Tremoloarm wie bereits erwähnt im Gigbag zu finden ist.

Die Saiten werden wie gewohnt rückseitig in die Vibratoeinheit eingefädelt und laufen schnurstracks in Richtung Kopfplatte, in unserem Fall ein Satz 009-042. Die Mensur beträgt 648 mm (25,5“), wie man es von Fender-Instrumenten kennt.

Fotostrecke: 4 Bilder Auf der P800 kommt ein schwebend eingestelltes Wilkinson VS 50 II Tremolo zum Einsatz.

Die P800 besitzt wie die gute alte Strat die gleichen Ausfräsungen auf der Vorder- sowie Rückseite, die ein komfortables Bespielen ermöglichen. Zum Fixieren eines Gurtes stehen unterlegte Gurtpins an den üblichen Stellen bereit.

Hals

Der Hals ist aus geröstetem geflammtem Ahorn gefertigt. Dazu wird das Holz erhitzt und verändert bei dem Prozess seine sonst eher helle Farbe. Nach dem als “roasting“ bezeichneten Vorgang zeigt sich das Holz deutlich stabiler, was sich auch im Klang bemerkbar machen soll.

Auf den mit einem C-Profil versehenen Hals ist ein Palisandergriffbrett geleimt, dessen Radius 12“ beträgt. Insgesamt 22 Stainless Steel Medium Jumbo-Bünde sind tadellos in das Griffbrett eingesetzt und an den Kanten abgerundet. Die S800 besitzt im Vergleich dazu Nickel-Silber-Bünde. Weiße Punkteinlagen auf Griffbrett und Halskante helfen beim Manövrieren auf dem Griffbrett.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Hals ist mit vier kräftigen Schrauben und einer Neckplate mit dem Korpus verbunden.

Die Saiten laufen über einen 42 mm breiten Graph Tech TUSQ Sattel und werden spielfrei auf die parallel versetzt angebrachte Kopfplatte geführt, die mit sechs Locking-Mechaniken versehen ist. Im Vergleich zum 41 mm breiten Sattel der S800 fällt dieser also ein klein wenig breiter aus. Um Verstimmungen entgegenzuwirken, wurde ein Stringtree eingeschraubt, der die H- und hohe E-Saite auf das Niveau der Mechanik herunterdrückt und somit den Winkel verringert.

Der Zugang zum Dual Action Trussrod (Halsspannstab) befindet sich am Korpusende des Halses und lässt sich dank einer Aussparung leicht mit einem dünnen Schraubenzieher oder ähnlichem Werkzeug verstellen. Sehr gut, denn so muss man im Bedarfsfall nicht zwangsläufig ein Spezialwerkzeug mit sich führen.

Bis hierhin haben wir es bei der GTRS P800 mit einer hochwertig gefertigten E-Gitarre im S-Style zu tun. Richtig spannend wird es aber jetzt!

Elektronik

Mit der Bezeichnung GTRS Intelligent Processor bedient sich Mooer keineswegs einer hohlen Marketingphrase, wie ich schon beim Test der S800 feststellen konnte. Schaut man sich die untere Zarge genauer an, fällt ein recht großes Stück schwarzes Plastik ins Auge, für das einiges an Holz entfernt werden musste, um das massive Kunststoffgehäuse dahinter zu versenken. Darin befindet sich ein 4000 mA Lithium-Ionen Akku, der eine Laufzeit von bis zu 10 Stunden ermöglicht (15 Stunden Standby). Zum Aufladen steht eine USB-C-Buchse bereit, die obligatorische Klinkenbuchse zum Anschluss an einen Amp darf natürlich auch nicht fehlen. Letztere liefert außerdem ein Kopfhörersignal (!), aus dem ein komplettes Ampsignal inklusive Effekte zu hören ist. Für das erweiterte Bedienen der Amp- sowie Effektsimulationen wird der weiter vorne im Test erwähnte schwarze Regler verwendet, auf den ich im Folgenden näher eingehen werde. Wird der “GTRS Kontrollknopf“ im Uhrzeigersinn gedreht, aktiviert sich der GTRS Intelligent Processor, was wiederum durch das Aufleuchten eines LED-Rings im Kunststoffknopf angezeigt wird. Insgesamt vier Presets lassen sich abspeichern, die durch Antippen des Reglers angewählt und in unterschiedlichen Farben dargestellt werden. Nach rechts gedreht erhöht sich wie üblich die Ausgangslautstärke. Zum Erstellen und Verändern eigener Presets wird die GTRS App benötigt.

GTRS APP

Die kostenlos im App Store für iOS oder Google Play für Android zum Download bereitstehende Applikation ließ sich für den Test problemlos auf einem iPhone 12 installieren. Freigeschaltet wird sie mithilfe eines QR-Code-Scanners, den benötigten QR-Code findet man auf der Kopfplattenrückseite und auf der letzten Seite des beiliegenden Benutzerhandbuchs. Leider fehlt ein Manual, das über die Funktionen der App informiert. Obwohl diese größtenteils selbsterklärend ist, fällt sie doch recht umfangreich aus, sodass manche Funktionen erst nach längerem Suchen zu finden sind. Seitens der Elektronik sind die GTRS P800 sowie die deutlich günstigere S800 aber identisch aufgebaut.

Auch bei unserer Testkandidatin verläuft das Koppeln mit dem Smartphone über Bluetooth wie bei der S800 problemlos.

Die folgenden Bilder zeigen den Start sowie das Preset-Fenster der App.

Fotostrecke: 3 Bilder Bild 1

Mooer hat den GTRS-Instrumenten elf Gitarrensimulationen eingepflanzt:

  • GTRS Original Tone
  • 58 LP
  • Auditorium CE
  • 60 Strat CS
  • 52 Tele
  • J Cougars,
  • JP
  • JP Piezo
  • Sure Classic
  • Casino
  • MD35

Mithilfe der App können allen fünf Positionen des Pickup-Wahlschalters eigene Gitarrenmodelle beziehungsweise der entsprechende Pickup des Gitarrenmodells zugewiesen werden. Möchte man den Tonabnehmer einer Tele in der Bridge-Position und einer Les Paul am Hals platzieren? Die App macht es möglich.

Fotostrecke: 4 Bilder Bild 4 Pickups

Aber auch zahlreiche Amps und Boxen stehen zur Auswahl:

Low Gain:

  • 65 US DLX
  • 65 US TW
  • 59 US Bass
  • US Sonic
  • US Blues CL
  • US Blues OD
  • E 650 CL
  • Powerbell CL
  • Blacknight CL
  • Mark III CL
  • Mark V CL
  • Tri Rec CL
  • Rockverb CL
  • DR Zee Reck
  • Jet 100H CL
  • Jazz 120
  • UK 30 CL
  • UK 30 OD
  • HWT 103
  • PV 5050 CL
  • Regal Tone CL
  • Regal Tone OD1
  • Carol CL
  • Cardiff
  • EV 5050 CL
  • HT Club CL
  • Hugen CL
  • Koche CL

High Gain:

  • J800
  • J900
  • PLX 100
  • E650 DS
  • Powerball DS
  • Blacknight DS
  • Mark III DS
  • Mark V DS
  • Tri Sec DS
  • Rockvrb DS
  • Citrus 30
  • Citrus 50
  • Low 100 CR
  • Slow 100 DS
  • Jet 100H OD
  • PV 5050 DS
  • Regal Tone OD2
  • Carol OD
  • EV 5050 DS
  • HT Club DS
  • Hugen OD
  • Hugen DS
  • Koche DS
Fotostrecke: 2 Bilder Bild 8 Amps

Hier eine Auflistung der zur Verfügung stehenden Boxen:

  • Regal Tone 100
  • US DLX 112
  • Sonic 112
  • Blues 112
  • Mark 112
  • Dr Zee 112
  • Cardiff 112
  • US TW 212
  • Citrus 212
  • Dr Zee
  • 212
  • Jazz 212
  • UK 212
  • Tow Stones 212
  • US Bass 410
  • 1960 412
  • Eagle P412
  • Eagle S412
  • Red 412
  • Citrus 412
  • Slow 412HWT 412
  • PV 5050 412
Fotostrecke: 2 Bilder Bild 10 Cabinets

Boost/OD- und Fuzz/Distortion-Pedale dürfen natürlich auch nicht fehlen.

  • Pure Boost
  • Flex Boost
  • Tube DrR
  • 808
  • Gold Clon
  • D- Drive
  • Jimmy OD
  • Full DR
  • Bebe Pre
  • Beebee+
  • Shred
  • Riet
  • MTL Zone
  • MTL Master
  • Obsessive Dist
Fotostrecke: 2 Bilder Bild 12 Overdrive

Dynamik-Pedale gehören ebenfalls zur Standardbestückung:

  • NG
  • Comp
  • Touch Wah
  • Auto Wah
Fotostrecke: 2 Bilder Bild 14 Dynamics

Ganze 15 Modulationseffekte stehen bereit:

  • Phaser
  • Step Phaser
  • Flanger
  • Jet Flanger
  • Tremolo
  • Stutter
  • Vibrato
  • Pitch Shift
  • Rotary
  • Ana Chorus
  • Tri Chorus
  • Ring
  • Q- Filter
  • Lofi
  • Slow Gear
Fotostrecke: 2 Bilder Bild 16 Modulation

Sowie Delay-Pedale:

  • Digital
  • Analo
  • Real Echo
  • Tape
  • Mod
  • Reverse
Fotostrecke: 2 Bilder Bild 18 Delay

Wo ein Delay ist, kann ein Reverb nicht weit sein, genauer gesagt fünf an der Zahl:

  • Room
  • Hall
  • Plate
  • Spring
  • Mod
Fotostrecke: 2 Bilder Bild 20 Reverb

Möchte man mit Begleitung jammen, ist dies dank des integrierten Drumcomputers möglich. Als Inspirationsquelle für Akkordvoicings steht ebenfalls ein passendes Tool bereit:

Fotostrecke: 2 Bilder Bild 22 Chords

Die vier abspeicherbaren Presets lassen sich auch mit dem gesondert erhältlichen Fußschalter anwählen, der drahtlos mit der App kommuniziert:

Bild 24 Footswitch

Auch ein Mischpult darf nicht fehlen, um beispielsweise bei einem Live-Stream die unterschiedlichen Signale anzupassen.

Bild 25 Mixer

Und last, but not least gibt es auch noch Stimmgerät und Looper:

Fotostrecke: 2 Bilder Bild 26 Looper
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