Der „Sound“ von Instrumentenkabeln für E-Bass – für viele Bassleute ein ewiges Reizthema! Tatsächlich lohnt es sich durchaus, mit verschiedenen Kabeln zu experimentieren. Gerade wenn man einen hochwertigen Bass an einen ebenso hochwertigen Verstärker anschließt, sollte der Signalleiter nicht qualitativ hinterherhinken. Im Kabel-Dschungel verliert man allerdings leider schnell die Übersicht, werden hier doch mitunter viele Versprechungen gemacht und horrende Preise aufgerufen. Wer auf der Suche nach „einfach guten“ Kabeln ohne Voodoo-Marketing ist und für ein Kabel nicht den Preis eines kompeltten Einsteigerinstruments ausgeben möchte, wird bei der deutschen Firma Cordial fündig. Wir haben eine Auswahl an Instrumentenkabeln für E-Bass aus ihrem Sortiment unter die Lupe genommen.
- Cordial – die Company
- Welche Unterschiede bei Kabeln für E-Bass gibt es?
- Vergleich Cordial Bass-Kabel
- Cordial CCFI 3 PP
- Cordial CXI 3 PP-Sky-Silent
- Cordial CXI 3 PR-Edition 25-Silent
- Cordial Blacklight Edition 3 PP-G-Silent
- Cordial CSI 3 PP-Metal-Silent
- Cordial CSI 3 PP Andrew Gouché
- Cordial-Kabel für E-Bass – Fazit
Cordial – die Company
Die Firma Cordial hat ihren Firmensitz im bayrischen Dachau und stellt neben den Instrumentenkabeln auch Leiter für Lichtequipment, Multimedia und Daten her. Cordial versteht sich selbst nach den Entwicklungen der letzten zehn Jahre als „Cordial 3.0“. Dieser Status beinhaltet ein Gebot der Fairness in allen Bereichen: Gegenüber Mitarbeitern, Händlern, Vertrieben und Endkunden.
Für uns Musiker:innen bedeutet dies: Hier wird nichts versprochen, was auch nicht gehalten werden kann! Man bekommt hochwertige Produkte mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Zu Cordial 3.0 gehört aber auch ein hohes Bewusstsein für Nachhaltigkeit. So wurden zum Beispiel erst kürzlich die Verpackungen entsprechend neu konzipiert. Cordial steht also für fair produzierte und fair gehandelte Kabel. Was will man mehr?
Welche Unterschiede bei Kabeln für E-Bass gibt es?
Die offensichtlichen Unterschiede bestehen natürlich zunächst in der Länge und im Aussehen. Beides lässt aber noch lange nicht auf das Innenleben schließen. Die Länge eines Kabels wählt man passend zum persönlichen Bedarf – die gängigsten Werte sind 3 oder 6 Meter.
Der Look eines Kabels ist rein persönlicher Geschmack, hier reicht das Spektrum heute zwischen traditionellem Schwarz über alle möglichen – zum Teil auch recht auffälligen Farbtönen. Auch die Retro-Fans werden mit schicken Stoffummantelungen in Tweed-Optik etc. bedient.
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Entscheidender für den Sound ist aber natürlich der innere Aufbau, wie z. B. der Querschnitt des Leiters. Dieser setzt sich wiederum aus vielen kleinen Drähten zusammen. Darüber hinaus spielt auch das Material eine Rolle. Bei Instrumentenkabeln findet hauptsächlich Kupfer Verwendung. Dessen prozentualer Anteil im Leiter ist hier das entscheidende Qualitätskriterium.
Aus diesen Aspekten und der Kabellänge generieren sich die physikalische Merkmale: Impedanz, Kapazität und Induktivität. Verluste auf dem Signalweg finden vor allem bei längeren Kabeln in erster Linie im Bereich der Höhen statt, was sich in den Punkten Transparenz und Auflösung bemerkbar macht. Am E-Bass ist dieses Problem naturgemäß sicherlich weniger gravierend, bei mehrstimmigen Akkorden auf der Gitarre zum Beispiel ist es jedoch klar feststellbar.
E-Bässe mit Singlecoil-Tonabnehmern leiden am meisten unter den Verlusten in den Höhen. Das Phänomen wird geringer bei Humbuckern und erst recht bei Instrumenten mit Aktiv-Elektronik, da diese bereits intern das hochohmige Signal der Bass-Pickups in ein niederohmiges umwandeln.
Kabel befinden sich häufig in der Nähe von vielen elektrischen Geräten und heute auch noch anderen Dingen, wie WLAN etc. Damit diese Emissionen nicht das Signal beeinflussen, ist eine gute Abschirmung des Leiters sehr wichtig. Auch hier sind qualitative Unterschiede auszumachen.
Vergleich Cordial Bass-Kabel
Nun zu unserer Auswahl an Kabeln für Bass aus dem Hause Cordial, die wir einem ausgiebigen Test unterzogen haben. Alle Modelle sind sowohl mit geraden wie auch mit Winkelsteckern erhältlich. Auch die Option des Neutrik SilentPLUG ist erhältlich, welcher wirkungsvoll unschönes Knacken verhindert, wenn man den Stecker aus der Buchse zieht. Dies hat verständlicherweise Auswirkungen auf den Preis, der sich in unserer Liste (Stand: Oktober 2022) stets auf die Basisversion bezieht.
Um eventuelle Verluste im Signal hörbar zu machen, kam ein fünfsaitiger J-Style-Bass mit Singlecoil-Tonabnehmern zum Einsatz. Ich habe mit beiden Pickups einzeln je ein Beispiel gewählt, das nicht nur das komplette Frequenzspektrum abdeckt, sondern auch Aspekte der Auflösung durch die Verwendung von Akkorden einbezieht. Auch habe ich absichtlich nicht auf 100%ige Sauberkeit bei meinem Spiel Wert gelegt. Der Grund: Anhand mancher Bundgeräusche lassen sich ebenfalls sehr gut Unterschiede ausmachen!
Cordial CCFI 3 PP
Preiswertes und solides Modell für das Üben zu Hause. Ideal als erstes „vernünftiges“ Kabel nach dem beigelegten Leiter des E-Bass-Einsteigersets.
- Leiterquerschnitt: 0,22 mm
- Schirmung: Wendelschirm, leitender Kunststoff
- Material Ummantelung: PVC
- Stecker: Rean (Neutrik Design), vernickelt
- Anwendung: Zu Hause, Proberaum
- UVP: 8,47 Euro
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Cordial CXI 3 PP-Sky-Silent
Robustes und stylishes Kabel mit Stoffmantel und guten physikalischen Werten. Bereits bestens geeignet für den Einsatz auf der Bühne.
- Leiterquerschnitt: 0,22 mm
- Schirmung: doppelt
- Material Ummantelung: Gewebemantel Weiß Blau
- Stecker: Neutrik, vernickelt oder vergoldet (optional SilentPLUG)
- Anwendung: Zu Hause, Proberaum, Bühne
- UVP: 46,20 Euro
- Cordial CXI 3 PP-Sky-Silent auf thomann.de (Affiliate-Link)
Cordial CXI 3 PR-Edition 25-Silent
Der Schritt in die Welt der professionellen Anwendungen: Ein mehr als doppelt so starker Leiterquerschnitt sorgt für entsprechend gute Übertragung. Zum 25jährigen Jubiläum im gold-schwarzen Gewebemantel.
- Leiterquerschnitt: 0,5 mm
- Schirmung: doppelt
- Material Ummantelung: Gewebemantel Schwarz Gold
- Stecker: Neutrik, vergoldet (optional SilentPLUG)
- Anwendung: Zu Hause, Proberaum, Bühne, professionelle Anwendungen
- UVP: 45,10 Euro
- Cordial CXI 3 PR-Edition 25-Silent auf thomann.de (Affiliate-Link)
Cordial Blacklight Edition 3 PP-G-Silent
Bezüglich des Innenlebens identisch mit dem CXI 3 35, aber in Neon Orange und Neon Grün! Beide Farben sind UV-reaktiv und leuchten unter Schwarzlicht. Prädikat: Very sexy!
- Leiterquerschnitt: 0,5 mm
- Schirmung: doppelt
- Material Ummantelung: Gewebemantel Neon Orange oder Neon Pink
- Stecker: Neutrik, vergoldet (optional SilentPLUG)
- Anwendung: Zu Hause, Proberaum, Bühne, professionelle Anwendungen
- UVP: 46,20 Euro
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Cordial CSI 3 PP-Metal-Silent
Die „Top Of The Line“-Serie von Cordial! Fetter Leiterquerschnitt und massive Schirmung bieten beste Voraussetzungen für eine neutrale verlustfreie Übertragung des Signals.
- Leiterquerschnitt: 0,75 mm
- Schirmung: Schirmung: doppelt
- Material Ummantelung: transparenter PVC
- Stecker: Neutrik, vergoldet (optional SilentPLUG)
- Anwendung: Zu Hause, Proberaum, Bühne, professionelle Anwendungen
- UVP: 45,10 Euro
- Cordial CSI 3 PP-Metal-Silent auf thomann.de (Affiliate-Link)
Cordial CSI 3 PP Andrew Gouché
Das Signature-Kabel von Gospel-Basslegende Andrew Gouché: Dieses Kabel ist identisch mit CSI 3 Metal, kommt allerdings in einem sehr schicken „Purple“-Mantel!
- Leiterquerschnitt: 0,75 mm
- Schirmung: Schirmung: doppelt
- Material Ummantelung: PVC lila
- Stecker: Neutrik, vergoldet
- Anwendung: Zu Hause, Proberaum, Bühne, professionelle Anwendungen
- UVP: 33,20 Euro
Cordial-Kabel für E-Bass – Fazit
Die Auswahl an Kabeln für E-Bass aus dem Hause Cordial ist groß. Auch wenn die Preise bei allen Kabelmodellen unseres Erachtens sehr fair und kundenfreundlich kalkuiert wurden und die Preisspanne zwischen den einzelnen Produkten nicht riesig ist, sollte man sich vor dem Kauf ein paar Gedanken zu den folgenden Punkten machen:
Checkliste zum Kauf eines Instrumentenkabels
- Wie hoch oder niedrig ist mein Budget?
- Für welches Einsatzgebiet (heimisches Üben/gelegentliche Proben/harter Livealltag) benötige ich das Kabel?
- Wie wichtig ist mir die Optik des Leiters?
- Welche Haptik (Biegsamkeit vs. Steifigkeit) liegt mir?
- Wie wichtig ist mir eine hohe Signalgüte?
Zunächst lässt sich feststellen, dass sämtliche Kabel von Cordial einen sehr wertigen Eindruck hinterlassen. Und das zu wirklich fairen Preisen – so mancher Mitbewerber ruft bei vergleichbaren Kabeln gerne das Drei- bis Fünffache auf.
Schon anhand der Haptik kann man die Qualität der Cordial-Kabel tatsächlich spüren. Die klanglichen Unterschiede zwischen den einzelnen Kandidaten von Cordial lassen sich in unseren Soundbeispiele gut nachvollziehen, und der innere Aufbau sowie Abschirmung und Ummantelung diktieren natürlich die Preisgestaltung.
Sehr lobenswert: Schon ab dem Cordial CXI 3 PP-Sky bekommt man die hervorragenden Stecker von Neutrik, auf Wunsch sogar in der “SilentPLUG”-Variante. Die beiden Spitzenreiter, das Cordial CSI 3 PP-Metal und Cordial CSI 3 PP Andrew Gouché, dürften ausnahmslos jeden das Gras wachsen hörenden Nörgler glücklich machen. Beide sind aber aufgrund ihres mächtigen Leiterquerschnitts allerdings etwas widerspenstiger in der Handhabung.
Ein wirklich cooles Gimmick sind für mich die beiden Versionen aus der Cordial Blacklight Edition: Ich konnte mich bereits auf dem Guitar Summt 2022 von der „Leuchtkraft“ überzeugen – optisch sind diese Varianten ein absoluter Knaller!
Nun aber zum Sound: Die Unterschiede sind für mich – das war bereits im großen Instrumentenkabel-Vergleichstest vor einigen Monaten mein Fazit – keine Welten. Bemerkbar sind sie aber dennoch: Je teurer das Kabel, desto ausgewogener, „ruhiger“ und voluminöser wirkt der Sound. Leider habe ich festgestellt, dass sich Vieles davon leider in den Klangbeispielen nicht 1:1 abbilden lässt – als Spieler spürt man diese Unterschiede tatsächlich aber, wenn man die unterschiedlichen Kabel in Verwendung hat!
Im direkten Vergleich vom Cordial CCFI 3 PP zum Cordial CSI 3 PP-Metal scheint eine leichte Harschheit im Klang zu verschwinden. Stattdessen wird der Sound klarer und „größer“. Dies geschieht fortlaufend in kleinen Etappen zwischen den einzelnen Qualitäts- und Preissprüngen. Schon klar: Das klingt exakt nach dem „Voodoo“, den ich eingangs beschrieben habe. Ich als Spieler habe es aber genau so wahrgenommen. Daher gilt unterm Strich: Am besten alle Kabel selbst einmal ausprobieren!
Ich wünsche allseits einen guten Ton und viel Spaß beim Ausprobieren, euer Thomas Meinlschmidt