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Electro-Voice EV EVERSE 8 Test

Mit der EVERSE 8 präsentieren Electro-Voice ihren Entwurf für eine kompakte, mobile Akku-Box, die moderne Akku-Technologie mit erstklassigem Sound sowie einer umfangreichen und doch intuitiven App-Steuerung vereint. Für Musiker und Straßenkünstler wurde zudem ein digitaler Mixer integriert, der über eine Effekteinheit verfügt. Obendrein erlaubt das System auch einen drahtlosen Audiostream und Kopplung via Bluetooth.

EV EVERSE 8

Die Akkulaufzeit soll bis zu zwölf Stunden betragen und die verbauten Treiber sind laut Hersteller wasserabweisend. Das verspricht der Papierform nach jede Menge Spaß „off the grid“. Musiker, DJs, Animateure oder Moderatoren können sich mit einer Electro-Voice EVERSE 8 somit auch abseits einer Stromversorgung Gehör verschaffen. EVs QuickSmart App ermöglicht weiterhin, die Box (sie ist in schwarz und weiß erhältlich) fernzusteuern und simultan mit einem Bluetooth-Stream zu beschicken. Eine beeindruckende Anzahl an Features …

Electro-Voce Everse 8 – das Wichtigste in Kürze

  • Akkubetriebener 400 W Fullrange Lautsprecher
  • 1-Zoll-Tweeter und 8-Zoll-Woofer mit SST-Waveguide
  • integrierter 4-Kanal Dynacord Digitalmixer
  • bis zu 12 Stunden Akkulaufzeit
  • Stereo-Bluetooth Streaming und QuickSmart Mobile App
  • True Wireless Stereo Verbindung zwischen zwei Everse Lautsprechern möglich

Mir ging es spontan durch den Kopf: „Hat er sich vertan?“ Ich meine den Paketboten, denn auf dem Karton stand groß und breit zu lesen: Bosch! Ich konnte mich jedenfalls nicht entsinnen ein neues Heimwerker-Utensil oder Auto-Ersatzteile bestellt zu haben. Ein Blick in den Karton erklärt das Mirakel.

Electro-Voice zählt schon seit längerem zum Bosch-Portfolio, weshalb sich im Lieferkarton die EV EVERSE 8 befand. Gut verpackt in einem zweiten, separaten Karton diesmal mit Electro-Voice-Aufdruck. Die Box selbst ist in schützender Folie eingepackt und wird zudem durch Papp-Inlays geschützt.

Lieferumfang Electro-Voice EV EVERSE 8

Der Lieferumfang beschränkt sich auf das Notwendigste. Bedienungsanleitung, Sicherheitshinweise, Kaltgerätekabel und die Box. Mehr braucht es für einen Betrieb nicht. Wer jedoch alle Features der EV EVERSE 8 auch drahtlos nutzen möchte, der sollte sich auf seinem Smartphone die EV QuickSmart App installieren. Aber dazu später mehr. Schauen wir uns zunächst die Hardware genauer an.

Lieferumfang der Electro Voice EVERSE 8.

Robustes Gehäuse

Das Polypropylen-Gehäuse ist gut verarbeitet und der Tragegriff gummiert, was das Handling der gerade mal 7,6 Kilogramm schweren Box erleichtert. Die verbauten Treiber (8-Zoll-Tieftöner, 1-Zoll-Hochtöner) sind von einem vollflächigen Gitter geschützt. Das formschöne Gehäuse ist optional auch in weißer Ausführung erhältlich. Vier Optionen gibt es, was die Aufstellung betrifft.

Die Box lässt sich gerade auf den Boden aufstellen oder etwas nach hinten geneigt (Kickback-Aufstellung). Alternativ lässt sich die Box auch in einer klassischen Monitoraufstellung positionieren oder auf einem Lautsprecherstativ dank eingebautem Hochständerflansch aufsetzten. Maximal flexibel ist die kleine Kiste! Flugpunkte oder Flugbügel werden allerdings nicht angeboten. 

Electro-Voce Everse 8
Fotostrecke: 6 Bilder Der Mittelgriff ist gummiert

Aktivmodul der Electro-Voice EV EVERSE 8 

Das Aktivmodul sitzt gut geschützt hinter einer wasserdichten, durchsichtigen Kunststoffabdeckung, die sich nur mit etwas Kraftaufwand abnehmen lässt. Die Bedienelemente sind schnell aufgezählt. Ein Display samt Push Encoder, zwei Combi-Buchsen-Eingänge, ein Stereo-Miniklinken-Eingang und eine XLR-Mixout-Buchse. Über eine Klinkenbuchse lässt sich ein Fußschalter andocken, um die eingebaute Effekteinheit bei Bedarf stummzuschalten. Rechts daneben ist eine USB-Ladebuchse platziert. Eine Möglichkeit, um Smartphones oder Tablets laden zu können. Mein iPhone 12 wird im Test problemlos über diesen Lade-Port aufgeladen.

Es gibt allerdings noch einen zweiten Ladeanschluss. Ein DC-Power-Ausgang stellt bei Bedarf 12 Volt für drahtlose Mikrofonempfänger (z. B. EV RE3 oder R300) zur Verfügung. Somit kann der „gig off the grid“ sogar mit Funkmikrofon vonstattengehen. Komplettiert wird die Ausstattung vom Duo „Kaltgerätebuchse & Netzschalter“. 

Electro-Voce Everse 8
Fotostrecke: 4 Bilder Das Aktivmodul der Electro Voice EVERSE 8

Mit umfangreichen DSP-Optionen ausgestattet

Was die DSP-Ausstattung betrifft, bringt die kleine Box erstaunlich viele Optionen mit zur Party. Dabei muss man unterscheiden zwischen den Kanal-Optionen und den Möglichkeiten im Summenausgang. Die EVERSE 8 verfügt über einen erstaunlich gut ausgestatteten „3 in 1“-Digitalmixer, der sich sowohl über die QuickSmart App oder direkt über das Display und den Push Encoder am Aktivmodul verwalten lässt. Schauen wir uns zunächst die Kanal-Optionen für den ersten Eingang an. 

Als erstes steht schaltbare Phantom Power für Kondensatormikrofone zur Verfügung. Unter „Presets“ lassen sich passend zum Eingangssignal entsprechende Modes (Voreinstellungen) laden. 

Ich notiere: Flat, Low Cut 80 & 120 Hz, Vocal Mic, Voice Filter, ND76 Vocal, RE520. Kanal 2, der für Hi-Z- und Line-Signale ausgelegt ist, verfügt zusätzlich noch über Modes für Saiteninstrumente und Percussion-Signale. Als Nächstes lässt sich ein „Ein-Knopf-Kompressor“ aktivieren, dessen Wirksamkeit sich stufenlos von 1 – 100 Prozent mit dem Encoder variieren lässt. Es folgt ein Dreiband-EQ (Hi, Mid, Low – mit Fest-Frequenzen). Zu guter Letzt lassen sich dem Kanal ein Effektsignal zumischen und eine Ducker-Funktion aktivieren. Fette Hose! 

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Mehr Informationen

Bluetooth mit Link-Option

Kanal 3 (Input 3/4) ist stereo ausgelegt und akzeptiert entweder einen Stereo-Bluetooth-Stream oder ein Eingangssignal via Stereo-Miniklinke. Kanal 3/4 verfügt lediglich über die einen Dreiband-EQ und die Bluetooth-Optionen. Diese haben es allerdings in sich. Neben der Möglichkeit die QuickSmart App für die Fernsteuerung des DSPs über Bluetooth zu nutzen, steht dem Anwender noch ein zweites Bluetooth-Modul zur Verfügung, mit dem simultan ein drahtloser Audiostream wiedergegeben wird.

On top haben die EV-Entwickler der EVERSE 8 noch eine Bluetooth-Link-Option verpasst. Mit deren Hilfe lassen sich zwei EVERSE 8 zu einem Stereosystem koppeln. Damit spart man sich das mühsame Verkabeln über die XLR-Mix-Out-Buchse. Die DSP-Ausstattung im Summenausgang ist ebenfalls sehr umfangreich.

EV QuickSmart DSP
Der QuickSmart DSP kann direkt an der Box bedient werden

Ich notiere vier Wiedergabe-Modi (Live, Music, Speech, Club) wobei „Music“ die Default-Einstellung darstellt. Je nach Anwendung sollte man den passenden Modus wählen. Das gilt im Übrigen auch für die gewählte Aufstellung. Diese beeinflusst auch immer die klangliche Performance der Box. Eine Freifeld-Aufstellung auf einem Lautsprecherstativ erzeugt weniger Bass und Low Mids im Vergleich zu einer Box, die auf dem Boden platziert ist. Daher bietet der DSP noch die Option, eine Entzerrung anzuwählen, die den Positionen „Stativ“, „Kickback“ oder „Monitor“ gerecht wird. 

Line-Delay, Trennfrequenzen, GEQ und PEQ

Klasse ist, dass man der kompakten Box zudem ein Line Delay (0.1 bis 100 Meter) verpasst hat. Darüber hinaus bietet der DSP passende Trennfrequenzen, falls die EVERSE 8 in Kombination mit einem Subwoofer betrieben wird. Als Trennfrequenzen stehen folgende Optionen bereit: Off, 100, 120, 150 Hz und vier EV-Subwoofer-Modelle (ELX200-12SP/18SP und EKX-15SP/18SP). Natürlich darf auch ein EQ für die Summe nicht fehlen.

Der User kann einen einfachen Dreiband-EQ (Hi, Mid, Low) verwenden. Wem das nicht reicht, der kann einen zusätzlichen GEQ oder PEQ mit je sieben Bändern aktivieren. Wählt man die Einstellung PEQ (parametrischer EQ), erhält man sieben komplett variable Filter (20 Hz – 20 kHz) mit variablen Q-Faktoren. Damit lassen sich drastische Klangkorrekturen vornehmen oder gezielt Störfrequenzen schmalbandig herausfiltern. 

Man könnte auch Koppelfrequenzen damit zu Leibe rücken, aber dafür steht zusätzlich noch der bekannte dbx AFS Feedback-Unterdrücker-Algorithmus zur Verfügung, der diese Aufgabe selbstständig erledigt. Zu guter Letzt notiere ich eine Effekteinheit. Gleich 30 unterschiedliche Presets stehen zur Verfügung. Die Auswahl umfasst eine breite Palette an Hall-Effekten (Room, Plate, Hall), Delays, Modulationseffekte und einige Kombinationseffekte (z. B. Hall und Delay). 

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bluetooth-Kopplung mit der Box funktioniert problemlos

Electro-Voice EV EVERSE 8 QuickSmart App

Grundsätzlich lässt sich die Box auch direkt über das Aktivmodul bedienen. Einfacher und vor allem auch aus der Ferne geht das mit der QuickSmart App, die für Android und iOS kostenlos erhältlich ist. Mit dem Encoder am DSP ist doch einiges an Scroll-Aktion notwendig, um die gewünschten Parameter eingeben zu können. Mit der App geht das deutlich schneller.

Ist Bluetooth an der Box aktiviert, startet man die App und die Box erscheint nach einem kurzen Scann-Prozess in der Auswahl. Bei der erstmaligen Verwendung checkt die App, ob die Firmware der Box noch aktuell ist und bietet eventuell einen Firmware Update an. Wer sich vorab mit den Möglichkeiten der App vertraut machen möchte, für den bietet die App auch einen Demo Mode. 

Die App selbst ist übersichtlich und selbsterklärend gestaltet. Gut gefällt mir der schnelle Zugriff. Wählt man einen der Eingangskanäle an, so erhält man auf einer Seite den simultanen Zugriff auf gleich mehrere Features (z. B. EQ, Volume, FX-Level usw.). Das Bluetooth-Modul kann simultan für einen Audiostream und die Fernsteuerung via QuickSmart App verwendet werden. Das funktioniert sogar mit einem einzelnen Device. Mit meinem iPhone 12 ist es möglich, gleichzeitig Musik von Amazon Music an die Box zu streamen und mit der App die Box zu steuern. 

Kommentieren
Profilbild von Fabian

Fabian sagt:

#1 - 12.11.2022 um 00:16 Uhr

2

Ich bin sauer mit der EV EVERSE 8 :-(. Habe mich so gefreut, als ich sie entdeckt habe (- da hat mir der Postmann gerade die Thump Go gebracht ;-)). Ein Schweizer Taschenmesser in Sachen Ausstattung. Leider komme ich mit dem Sound (- dem wichtigsten des Ganzen ;-)) in den Clinch und kann sie mir einfach nicht schön hören (- gegenwärtig nur mit Musik aus der Konserve: Apple Music, Qobuz). Egal wie intensiv ich den EQ bediene, die Höhen bleiben überdreht und bei höherer Lautstärke werde ich so einfach nicht von einer angenehmen Klangflut berauscht ;-). In meinen Ohren hat sie ein starkes Ungleichgewicht. Es gibt aber auch positives am Klang: Sehr klar (- kein Schleier drüber); sehr gute Ortbarkeit der Instrumente im Raum; sehr analytisch, man könnte sie fast ins Tonstudio stellen ;-). Leider klingt sie bei höherer Lautstärke in meinen Ohren nicht rund und musikalisch - eher wie eine kleine Nervensäge. Die Emotionen der Musik lassen sich dadurch nicht in meine Ohren transportieren. Das konnte die Thump Go wesentlich besser, leider hat sie diesen Schleier drüber und „Thru“ lässt sich via Bluetooth nicht verwenden :-(. Wären diese beiden Punkte nicht so, wie sie sind, hätte ich mit der Thump Go meine Box(en) gefunden. Zurück zur EV EVERSE 8. Ich habe den technischen Support einmal kontaktiert um zu schauen ob hier vielleicht ein Firmware-Update zu Verbesserungen des Sounds beitragen kann. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt ;-). Sollte das ein Wunschtraum bleiben, werde ich sie wohl zurücksenden (müssen). Wäre schade, da alles andere an der Box wirklich eine runde Sache ist.

    Profilbild von Nikos

    Nikos sagt:

    #1.1 - 08.07.2023 um 22:26 Uhr

    0

    Kauf halt direkt was Vernünftiges und sei glücklich. Wer Yamaha kauft, kauft nur einmal. Stagepas 200 baby, You won‘t look back.

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Klaus Kaupp sagt:

#2 - 05.08.2023 um 12:02 Uhr

0

Gäbe es eine Punktewertung, ich könnte alle vergeben. Seit sie auf dem Markt ist arbeite ich mit ihr beinahe täglich zu Hause incl. bis 2- 3 Gigs pro Woche. Ich benutze ein Mikro und eine Gitarre, typischer Singer/Songwriter Set. Veranstaltungen bestreite ich im Freien bis 200 Leute locker, ich möchte sie ja nicht mit dB erschlagen, und der Akku hält problemlos 2 Gigs a 4 Std. durch. Was ich mir wünsche, wäre eine 2. Everse ohne Mixerteil, oder die Möglichkeit, die nutzbaren Kanäle zu verdoppeln, so wie es Roland zeigt.

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