Die Polyend Perc Drumming Machine ist keine Beatbox im herkömmlichen Sinne. Die Perc Drumming Machine überträgt virtuelle Schlagzeugnoten in die reale Welt, präzise, mit minimalster Latenz. Über eine simple Lernfunktion wird eine Note via MIDI oder CV/Gate definiert, der „Beater“ genannte Drumstick so akkurat wie möglich am zu betrommelnden Objekt befestigt, und fortan spielt der Laptop oder die Drummachine elektromechanisch echte Schlaginstrumente.
Details
Entwicklung
Schon während der Superbooth16 stellten Polyend mit dem Perc Pro ein ähnliches System vor. Seinerzeit eine Moduleinheit mit drei anschlussfähigen Klöppeln, kommt nun die weiterentwickelte Polyend Perc Drumming Machine als Einzelmodul in die Läden.
Natürlich können beliebig viele Module gemeinsam trommeln und jedes Modul kann individuell angesteuert werden, nun auch via CV/Gate. Gerade das ist toll und sehr direkt. Erinnerungen werden wach an die letzte Superbooth auf der Frankfurter Musikmesse 2015, wo Bastl Instruments ein sehr abgefahrenes Modularsystem zeigten, das über motorgetriebene Module Drumsticks oder drehende Räder triggerte, die allesamt physikalische Ereignisse auslösten: Eine Plastikflasche anschlagen, eine Schüssel mit raschelndem Inhalt anstubsen, ein Becken spielen. All diese Ereignisse formten einen Rhythmus, nur gesteuert von einem Modularsystem. Cool!
Polyend setzten mit deren ersten Perc-System noch einiges drauf: Robuste Hardware für den Betrieb an einem richtigen Schlagzeug, feinaufgelöste Anschlagsdynamik für nuanciertes Spiel und natürlich MIDI und USB. Auf der Superbooth17 spielten sie mit ‚Perc‘ Schlagzeug, wie von Geisterhand, nur getriggert durch MIDI-Noten aus Ableton Live. Entsprechend gespannt war ich also, als jetzt die Polyend Perc Drumming Machine Module angekündigt wurden. Begeisterte Testimonials von legendären Artists wie Aphex Twin taten ihr Übriges, um meine Neugier zu steigern.
Lieferumfang
Die Polyend Perc Drumming Machine besteht aus insgesamt vier Komponenten: Dem Drumschläger nebst Kabel, einem Kontrollmodul, einer Klemmvorrichtung und dem Netzteil samt Kaltgerätekabel. Geliefert wird alles in einem schlichten braunen Karton. Gut gepolstert finden darin außerdem noch eine Anleitung und ein USB-Kabel Platz.
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Das Kontrollmodul sieht auf den ersten Blick aus wie ein sehr schlichtes Bodeneffektgerät. Auf der Oberfläche des schwarzen Metallkästchens befindet sich ein stabiler Schaltknopf aus Metall, der per Fuß oder Hand gleichermaßen gut zu bedienen ist. Dieser dient nicht zum Ein-und Ausschalten eines Effekts, sondern lediglich zum „Lernen“ der Note, mit der das Modul getriggert wird. Noten können via USB, MIDI und CV/Gate zugeführt werden, die entsprechenden Eingänge befinden sich links am Gerät. Auf der rechten Seite gibt es einen MIDI-Ausgang, über den ein weiteres Modul angesteuert werden kann.
Aufbau
Der sogenannte „Beater“ besteht aus einer ca. zwei Kilogramm schweren Metallkugel mit sieben Zentimeter Durchmesser und einem 21,5 Zentimeter langen Ausleger aus Metall, der mit einer ebenfalls mitgelieferten Klemme an einem handelsüblichen Schlagzeugständer angeschraubt wird. Der schwere Drumstick selbst ist damit also fest am Ständer befestigt.
Der eigentliche Schlagimpuls kommt von einem kleinen runden Holzzylinder, der bis zu einem halben Zentimeter weit anschlagsdynamisch aus der Metallkugel heraus schnellt. Ein sehr robustes 270 Zentimeter langes, und mit festem Textil umwickeltes Kabel ist fest mit dem Beater verbunden und wird per 5-Pin XLR-Stecker an das Steuermodul angeschlossen. Jetzt muss ‚Perc‘ nur noch die Note lernen, auf die er reagieren soll.