Mackie hat zwei neue Speaker namens Thump 212 und 215 im Sortiment. Aber Moment mal: Mackie Thump? Hatten wir die nicht schon? In der Tat ist die Serie noch gar nicht so alt. Dennoch verpasst Mackie der beliebten Serie einen Power-Boost, was zu einer Neuauflage der Thump-Serie führte. Die Anwender können sich freuen, denn für einen ähnlich günstigen Preis wie bei der ersten Serie, erhält man jetzt deutlich mehr „Box“. Der User darf sich über eine höhere Endstufenleistung, neue Treiber und Ducker- und Feedback-Eliminator-Funktionen freuen.
Mackie Thump – das Wichtigste in Kürze
- Multifunktionslautsprecher mit gutem Sound und Leistungs-Niveau
- road-taugliche Konstruktion bei geringem Gewicht
- Feedback-Eliminator und Ducking-Funktion
- günstiger Preis
- Monitorwinkel zum Einsatz als Bühnenmonitor
Was ist im Lieferumfang?
Der Lieferumfang umfasst das Übliche. Neben der Box befinden sich eine Betriebsanleitung, eine Konformitätserklärung und ein Kaltgerätekabel zur Stromversorgung im Karton. Das ist alles. Auf dem Karton wird allerdings darauf hingewiesen, dass optional noch passende Schutzhüllen und weiteres Zubehör erhältlich sind. Die Lieferkartons sind robust und innen mit Hartschaum-Inlays versehen, welche die Boxen beim Transport schützen.
Auf den Kartons selbst sind die Kern-Features der Boxen abgedruckt. Der Größenunterschied der Aktivlautsprecher wird schon anhand der unterschiedlich großen Kartons offensichtlich. Die Thump-Serie umfasst lediglich die beiden Testkandidaten, die sich im Grunde nur durch das Gehäusevolumen und die Tiefmitteltöner unterscheiden. Die Mackie Thump 212 ist demnach mit einem 12-Zoll-TMT bestückt, während die Thump 215 auf eine 15-Zoll-Pappe zurückgreift.
Kunststoffgehäuse mit Monitorschräge
Schauen wir uns als erstes die Gehäuse an. Wie bereits gesagt, sind die Boxen in Bezug auf ihr Design und ihre Ausstattung identisch. Die Kunststoffgehäuse wirken robust und sind sauber gefertigt. Ich notiere drei Griffe, dadurch lassen sich die Boxen bequem gut tragen. Etwas störend wirken allerdings die herausstehenden Kunststoffkufen, die beim Transport auch schon mal im Weg sein können. Hier hätte ich die klassischen, flachen Gummifüße vorgezogen.
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Die Thump-Gehäuse bieten einen Hochständerflansch und eine 40°-Monitorschräge. Somit sind die Boxen vielfältig einsetzbar. Montagepunkte für eine Festinstallation oder sicheren Flugbetrieb sucht man allerdings vergebens. Schön, dass es selbst in dieser Preisklasse noch einige Details zu entdecken gibt. Wie die Möglichkeit, das bekannte Mackie-„Running Man“-Logo auf Wunsch drehen zu können. Je nachdem, ob die Box vertikal oder horizontal zum Einsatz kommt. Das vollflächige Lautsprechergitter nebst hinterliegendem Akustikflies verleiht den Boxen einen seriösen Look.
Das Aktivmodul der Mackie Thump 212 und 215 PA-Speaker
Das Aktivmodul ist versenkt eingebaut und verfügt über nicht alltägliche Features. Die neue Thump-Serie verfügt über zwei Eingangskanäle und einem Master Out nebst Volume-Poti und XLR-Link-Out-Buchse. Somit erhält der Anwender einen einfachen 2:1-Mixer, der für so manche Kleinstbeschallung schon alles Notwendige mitbringt. Kanal 1 und 2 sind mit Combobuchsen (XLR + Klinke) bedacht, wobei Kanal 1 auch den direkten Anschluss eines dynamischen Mikrofons erlaubt. Dafür verfügt er über eine dedizierte Mic/Line-Umschaltung. Diese findet sich zwar nicht im Kanal 2 wieder, dafür ist dieser mit einer Stereo-Miniklinkenbuchse ausgestattet und erlaubt somit den Anschluss eines kompakten Zuspielers (Laptop, Tablet, Smartphone usw.). Das Mischungsverhältnis beider Kanäle wird über das Main-Volume-Poti zum einen an die interne Class-D-Endstufe geschickt sowie zum anderen über die XLR-Link-Out-Buchse bei Bedarf an eine weitere Mackie Thump übergeben
Weitere Features des Aktivmoduls
Doch damit nicht genug. Zwei Spezialfunktion hat Mackie der neuen Thump-Serie spendiert. Zum einen eine Ducker-Funktion. Diese reduziert automatisch den Pegel auf Kanal 2, wenn Kanal 1 Signal empfängt. Das lässt sich beispielsweise bei einer Moderation oder Präsentation nutzen. Kanal 2 verwaltet dabei Hintergrundmusik und diese wird automatisch in der Lautstärke begrenzt, falls jemand über ein Mikrofon in Kanal 1 spricht.
Sollte es dabei zu unerwünschtem Feedback kommen, bietet sich Feature Nummer 2 an: der Feedback-Unterdrücker. Dieser lässt sich per Knopfdruck aktivieren und soll Koppelfrequenzen automatisch aufspüren und mit schmalbandigen Notch-Filtern zu Leibe rücken. Ob und wie gut das funktioniert, werde ich im Praxisteil untersuchen. Abschließend sei noch erwähnt, dass die Thump-Serie über die in dieser Preisklasse üblichen Kaltgerätekabel nebst Netzschalter mit Strom versorgt wird.
Mackie Thump 212 & 215: Inside the Box
Bevor es zum Praxistest geht, gönnen wir uns einen Blick in die Box. Das Lautsprechergitter ist schnell entfernt sowie der 12-Zoll-Treiber, der sich als einfacher Ferrit-Treiber mit Presskorb entpuppt. Gut gefallen mir die zwei massiven Mittelstreben, die das Gehäuse deutlich verstärken dürften. Weniger gut ist die Abwesenheit jegliches Dämm-Materials, um etwaige Gehäuseresonanzen zu dämpfen.
Das Amp-Modul auf der Rückseite ist ebenfalls schnell ausgebaut. Die zusätzlichen Funktionen sind auf einer roten Platine beheimatet, während die Class-D-Endstufe und das Weitbereichsschaltnetzteil unter einer zusätzlichen Abdeckung residieren. Die einzelnen Komponenten sind sauber verarbeitet und mit Silikon, Heißkleber und Kabelbindern gegen Vibrationen und Transporteinflüsse geschützt. Das sieht gut aus.
Puschen sagt:
#1 - 07.12.2022 um 09:53 Uhr
Eeeeeendlich mal ein Praxistest mit der neuen Serie. Darauf hab ich schon lange gewartet! Ich besitze die 215XT mit 215 Bass seit ein paar Wochen und bin sehr zufrieden. Die Gehäusekufen sind in der Tat etwas störend, allerdings ist das nur ein Mini Nachteil im Gegensatz zu den Vorteilen. Der Klang ist extrem präzise und super klar. Im Vergleich zu den Vorgängern 215 (mit meinem Kollegen haben wir die beiden nebeneinander getestet) nochmal eine deutlich hörbare Verbesserung. Für mich als Hobby DJ ist das Gewicht ein Riesenplus. Keine 25kg für einen 15" Bass ist ein Genuss für den Rücken. Und dafür kommt aus dem kleinem Bass extrem viel raus. Ein Manko ist leider, dass die Bässe nur Signal durch geben, wenn Sie angeschatet sind. Das ist meiner Meinung nach ungewöhnlich. Aber ansonsten ist die neue Serie wirklich Top. Was ich mir gewünscht hätte wäre eine Möglichkeit das Signal per Bluetooth zu empfangen und dann per Kabel weiterzugeben. Laut Mackie geht das aber nicht, weil die Latenzen von Bluetooth zu groß sind. Ich weiß nicht, ob man sowas hätte hinbekommen können oder es bei anderen Herstellern vielleicht sogar möglich ist. Aber wie gesagt, für den Preis ist an den Serie nichts auszusetzen. Ich habe mit der Anlage eine Lösung für 18. Geburtstage im PartyKeller sowie schicke Hochzeiten in größeren Veranstaltungsräumen (der professionelle DJ möchte sicher über "schick" streiten, ist halt kein weißes Säulensystem) bis zu 200 Leuten. Ich würde mich über einen weiteren Test der Bässe im Vergleich zu anderen Modellen freuen.