Seit 30 Jahren wirft der Sänger von Guns N’ Roses Mikrofone ins Publikum. Nachdem zuletzt eine Frau im Gesicht verletzt wurde, möchte er damit aufhören.
Auf Rockkonzerten kann man sich schon einmal eine blutige Nase holen – sei es beim Moshpit oder im Gedränge. Ein Mikrofon ins Gesicht bekommen ist da schon unüblicher. Genau das ist allerdings Rebecca Howe passiert. Bei einem Guns N’ Roses Konzert im Adelaide Oval in Australien hat Axl Rose sein Mikrofon in die Menge geschmissen und die Frau getroffen.
Das ganze passierte ausgerechnet am Höhepunkt von ‘Paradise City’, dem letzten Song des 29 Lieder langen Sets. “Ich saß im Diamond Standing, also nicht einmal ganz vorne, und es war der allerletzte Song, Take Me Down To Paradise City”, erzählte sie der Tageszeitung Adelaide Advertiser. “Er verbeugte sich und streckte dann das Mikrofon in die Menge… und dann bang, genau auf meinen Nasenrücken.” Da wurde das “Take me down…” wohl zu wörtlich genommen.
Dabei ahnte der Fan im ersten Moment schlimmeres. “Ich dachte: ‘Oh mein Gott, mein Gesicht ist eingedrückt'”, sagt Howe. Letztlich war sie froh, dass das Mikrofon nur die Nase getroffen hat. “Was, wenn es ein paar Zentimeter nach rechts oder links gegangen wäre? Ich hätte ein Auge verlieren können… was, wenn es mich im Mund getroffen und mir die Zähne ausgeschlagen hätte? Wenn ich den Kopf gedreht hätte und es mich an der Schläfe getroffen hätte, hätte es mich töten können.”
Bei einem Interview mit ’10 News First Adelaide’ sagte sie, dass es sich angefühlt hat, als ob sie ein “Truck getroffen” hätte. “Ich sah wie er [Axl Rose] das Mic geschmissen hat, aber ich sah es nicht kommen”. Am Ende konnte sie nicht glauben, dass es ausgerechnet sie getroffen hat. “Es waren 20.000 Leute. Und am Ende trifft es mich.”
Wie bei heutigen Konzerten üblich, gibt es auch Filmmaterial zu dem Vorfall. Mehrere australische Medien haben zu dem Wurf berichtet.
“Habe seit 30 Jahren Mikrofone geschmissen”
Auf Twitter meldete sich der Sänger mit einem Statement. Dabei geht er auf die Berichte ein, dass ein Fan von seinem Wurf getroffen wurde. Rose macht klar, dass er offensichtlich niemanden verletzen wollte. Der Mikrofon-Wurf war seit 30 Jahren Teil der Shows und habe den Fans die Möglichkeit gegeben, ein Mikrofon abzugreifen. Aus Gründen der “öffentlichen Sicherheit” werde Rose in Zukunft nichts mehr in die Menge schmeißen. Eine direkte Entschuldigung gegenüber der Frau gab es nicht. Stattdessen gab es noch eine Schelle gegenüber Medien, die den Fall “negativ” und “unverantwortlich” bezeichnen.
Auf Twitter herrschte zum Teil Unverständnis gegenüber der Entscheidung, die Würfe einzustellen. “Wir alle wissen, dass es zwei Orte gibt, an denen wir uns nicht ablenken lassen können: ein ‘ballgame’ und das Ende eines GnR-Konzerts, ändern Sie dies nicht wegen einer abgelenkten Person.” Ein anderer Fan, der ein Foto mit sich und einem gefangen Mikrofon teilte, schrieb dazu: “Ich bin sehr bestürzt zu hören, dass die Tradition zu einem Ende kommen könnte… Hoffentlich wird @axlrose diese Entscheidung auf irgendeine Weise rückgängig machen….Ich bin froh, dass ich einer der wenigen war [die ein Mic gefangen haben].”
Poetzl Stefan sagt:
#1 - 30.07.2024 um 00:07 Uhr
Ist nicht immer so schlimm,es erwischt ja beide Seiten immer wieder. Geld macht es gut und ein Autogramm. Alles ok,oder. Weiter geht's. 🫶😁😁🫶🤙🤟