Beim Supro Royale 212 handelt es sich um einen Röhrencombo mit großem Clean-Headroom, der auch bei höherer Lautstärke unverzerrte Sounds liefert. Eine Eigenschaft, die ihn grundsätzlich als Pedal-Plattform qualifiziert. Nach wie vor gibt es viele Gitarristen, die es vorziehen, ihre Zerrsounds flexibel mit vorgeschalteten Overdrive/Distortion-Pedalen zu erzeugen. Und genau dafür bietet sich der Combo mit 50 Watt Leistung, Federhall und zwei 12“ Lautsprechern an, zumindest laut Papierform.
Supro Royale 212 – das Wichtigste in Kürze
- 50 Watt Röhrencombo für E-Gitarre
- Class A & Class A/B schaltbar
- Single Channel Amp mit viel Clean-Headroom
- integrierter Federhall
- Reverb, Boost, FX-Loop schaltbar – auch per Fußschalter
Der Supro Royale 212 ist ein ausgewachsener Röhrencombo
Ein 2×12 Röhrencombo hat seine Größe und auch sein Gewicht, was allseits bekannt ist. Beim Supro Royale 212 sind das 710 x 250 x 460 mm (B x H x T) und 28 kg. Rollen sind nicht im Zubehör, der Amp steht solide auf vier großen Gummifüßen. Tragen kann man ihn am mittig positionierten Griff auf der Oberseite. Das Gehäuse ist aus Pappel gefertigt und mit schwarzem Tolex überzogen, was dem Amp den Supro-typischen Vintage-Look verleiht. Oben und an den Seiten umläuft ein weißer Keder den Amp und einen weiteren farblichen Gegenpol bietet die Front.
100% Röhre und komplett analog – der Supro macht keine Kompromisse
Hinter der creme-weißen Lautsprecherbespannung sind zwei 12“ Custom Supro BD12 Speaker im Einsatz. Die mit einem etwas größeren Magneten bestückten Lautsprecher findet man auch beim Supro Black Magick Reverb. Der Supro Royale 212 verfügt über eine reinrassige Röhrenschaltung, 100% analog und ohne Transistoren. Auf diese Tatsache legt der Hersteller aus New York großen Wert und erwähnt das auch explizit in der beigelegten Bedienungsanleitung.
Man hat die Wahl zwischen Class A- und Class A/B-Betrieb und mit dem Standby-Schalter wird die gewünschte Funktion angewählt. Im Class A/B Mode liefert der Verstärker 50 Watt Leistung, im Class A Mode sind 35 Watt angesagt. Das fühlt sich allerdings nicht leiser an, der Amp fährt in diesem Modus lediglich etwas früher in die Endstufensättigung/Verzerrung. Als Power Tubes sind zwei 6V6 im Einsatz und in der Vorstufe glühen drei ECC83. Zusätzlich gibt es eine ECC832 für Reverb Make-Up und EFX Loop sowie eine ECC81 als Reverb Driver.
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Die Bedienelemente des Supro Royale 212 geben keine Rätsel auf
Der Amp ist als Einkanaler konzipiert, es gibt lediglich eine schaltbare Boost-Funktion in der Vorstufe für eine weitere klangliche Variante. Das Preamp-Gain wird mit dem Vol-Regler eingestellt, die Stärke des Boost mit dem Boost-Regler. Es folgen drei Kippschalter zum Aktivieren von Reverb, Boost und internem Effekt-Loop und die Klangregelung aus Treble, Middle und Bass. Der Supro Royale 212 ist mit einem analogen Federhall ausgestattet, der mit zwei Reglern kontrolliert wird. Dwell ist für die Länge der Nachhallzeit zuständig und der Level-Regler für die Intensität (Lautstärke) des Federhalls. Ganz rechts bestimmt der Master-Regle die Gesamtlautstärke und der Standby-Schalter lässt die Wahl zwischen Class A oder Class AB. Und last, but not least wartet ganz rechts der Netzschalter mit der dazugehörigen Status-LED.
Die Anschlüsse des Combos erreicht man von unten
Alle Anschlüsse sind auf der Rückseite zugänglich und zwar auf der Unterseite des Amp-Chassis. Da der Combo als Toploader konzipiert ist, sind die Buchsen sozusagen von unten her belegbar. Das hat den Vorteil, dass man den Verstärker auch mit eingesteckten Kabeln näher an die Wand rücken kann. Bei kleinen Bühnen oder Proberäumen kann das ein großer Vorteil sein. Der Nachteil ist, dass man die Buchsen nicht genau sieht, was aber prinzipiell kein Drama ist. Man sollte nur bei den Lautsprecheranschlüssen genau hinsehen, denn hier stehen fünf Buchsen zur Verfügung: 1x 16 Ohm (interne Speaker), 2x 8 Ohm und 2x 4 Ohm. Der Amp ist mit einem Effekt-Loop mit Send- und Return-Buchsen zum Anschließen externer Effekte zwischen Vor- und Endstufe ausgestattet. Drei weitere Anschlüsse (6,3 mm Klinke TS) sind für externe Fußschalter vorgesehen. Mit ihnen lassen sich die Schaltmöglichkeiten am Bedienfeld (Reverb, Boost und Effekt-Loop ein/aus) auch mit dem Fuß steuern. Die Fußschalter sind nicht im Lieferumfang, aber im Bedarfsfall tun es Standard Mono-Footswitches. Auch das Kaltgerätekabel findet seinen Zugang ganz rechts und ebenfalls von unten.
Vintage bis ins Detail – auch beim Bedienfeld
Ein Toploader-Combo ist eine feine Sache, denn man muss sich beim Einstellen nicht verrenken. Steht der Amp auf dem Boden, erreicht man alle Bedienelemente übersichtlich von oben. Allerdings zieht Supro den Vintage-Gedanken hier knallhart durch. Das Bedienfeld ist richtig beschrieben, wenn man hinter dem Amp steht. Von vorne steht die Beschriftung auf dem Kopf. So gesehen stehen auch die Regler auf dem Kopf und Minimum ist bei 13 Uhr. Ein Relikt aus einer Zeit, in der die Gitarristen im Orchester noch hinter ihren Amps saßen. Das ist natürlich kein Beinbruch und wir flexiblen Gitarristen haben uns schnell daran gewöhnt, aber zeitgemäß ist das nicht mehr.