Rick Rubin hat Paul McCartney als den besten Bassisten aller Zeiten bezeichnet. Diese anerkennenden Worte sind von großem Wert, wenn man bedenkt mit welchen Musikgrößen Rubin hautnah zusammengearbeitet hat. Zu einem Schreckmoment ist es hingegen gekommen, als Paul die legendäre Abbey Road-Szene für eine Dokumentation nachstellen wollte. Dabei wurde er fast von einem Auto überfahren.
In einem Interview mit Mojo zeigte sich Musikproduzent Rick Rubin von Paul McCartney fasziniert. Laut ihm werden Pauls herausragende Fähigkeiten am Bass zu wenig geschätzt. Diese Würdigung kommt dabei von einem Mann, der nicht nur Konzerte oder fertige Songs beurteilen konnte, sondern bei zahlreichen Studio-Sitzungen mit Allzeitgrößen der Rockmusik im selben Raum saß. So arbeitete Rubin schon mit den Red Hot Chili Peppers, AC/DC, Black Sabbath, Slayer, System of a Down und vielen anderen Künstlern und Bands zusammen.
“Er ist die Nr. 1”
Eine Kooperation gab es bisher auch mit McCartney für die Serie ‘McCartney 3, 2, 1’. In der Dokumentation redeten die beiden über Pauls bahnbrechende Arbeit mit den Beatles, den Rock der 1970er-Jahre und seine 50 Jahre als Solokünstler. Diesmal redeten die beiden allerdings nicht miteinander. Stattdessen würdigte Rubin die musikalische Genialität von McCartney in einem Interview.
“Ich habe darüber nachgedacht, dass alles, was ich über die Beatles gesehen habe, sich entweder um das Songwriting oder die Beatlemania dreht”, sagte Rubin gegenüber Mojo. “Paul McCartney, der Bassist, oder Paul McCartney, der Musiker, weil er alles spielt – das ist eine kleine Geschichte, die erzählt wird… Man denkt nur an ihn als Beatle Paul, aber meiner Meinung nach ist er der beste aller Bassisten, er ist die Nr. 1.”
Dabei lobte Rubin den Songwriting-Ansatz von McCartney explizit. Diesen beschreibt er als “sehr einfach” und erinnerte sich daran, dass Paul ihm zeigte, wie er auf einem Klavier schreibt. “Er sagte: ‘Siehst du, du kannst es so machen’, und was er mir zeigte, war das Einfachste, aber dann fängt er an, seine Finger ein wenig zu bewegen, und ganz plötzlich wird daraus ‘Hey Jude’ oder ‘Let It Be’. Er benutzt diese Technik, die jedes Kind machen könnte, und dann wird daraus einer der größten Songs aller Zeiten.”
Für dich ausgesucht
- ‘Man On The Run’: McCartney Dokumentation über sein Leben nach den Beatles
- Paul McCartney störte die Anwesenheit von Yoko Ono während ‘Let it Be’-Sessions: “Es war eine Einmischung in die Arbeit”
- “Wir haben ihn gerade fertiggestellt”: Paul McCartney kündigt letzten Beatles-Song an
- Nach 51 Jahren: Paul McCartney hat seinen Höfner-Bass zurückbekommen
- Beatles Dokumentation ‘Let It Be’ aus 1970 wird neu aufgelegt
Rubin über den kreativen Prozess der Beatles
Dabei schwärmte Rubin schon vor wenigen Tagen bei einem neuen Podcast mit dem Neurowissenschaftler Andrew Huberman aus Stanford über The Beatles. In der Episode ging es um den kreativen Prozess und wie dieser optimiert werden kann. Laut Rubin haben die Beatles es verstanden, ein kreatives Momentum zu erreichen, in dem “die Magie” passiert. Dazu braucht es laut ihm auch eine gute Intuition. “Kreative Künstler müssen sich darauf konzentrieren, ihren Blickwinkel zu verändern, um auf neue Ideen zu kommen und zu erkennen, wann sich etwas kreativ richtig anfühlt.” Den sehenswerten 3-stündigen-Podcast gibt es auf Youtube zu sehen.
McCartney stellt Abbey Road-Szene nach
Als Paul McCartney das ikonische Artwork des Beatles-Albums “Abbey Road” nachstellte wurde er fast von einem Auto angefahren. Das ganze passierte während McCartney für die Abbey Road-Dokumentation ‘If These Walls Could Sing’ von seiner Tochter Mary gefilmt wurde. Mary zu diesem Vorfall: “Die Stelle, an der das Auto ihn auf dem Zebrastreifen fast überfahren hätte, war so lustig. Als wir [das Studio] verließen, sagte ich: ‘Ich werde dich [auf dem Zebrastreifen] filmen’, und er ging rüber, und dieses Auto hielt überhaupt nicht für ihn an.”
Der Ausschnitt dazu wurde von den ‘Abbey Road Studios’ auf Twitter geteilt. “Beinahe hätte es Paul McCartney auf der Abbey Road Kreuzung erwischt! In diesem Clip aus Mary McCartneys neuer Dokumentation verfehlt ein Auto Paul nur knapp, während er das ‘Abbey Road’-Albumcover nachstellt”, heißt es dort. Die Doku ist mittlerweile auf Disney+ erschienen und enthält Interviews mit Ringo Starr, Elton John, Roger Waters, George Lucas und weiteren.
Close call for @PaulMcCartney on the Abbey Road crossing!
— Abbey Road Studios (@AbbeyRoad) January 25, 2023
In this clip from @MaryAMcCartney’s new documentary, a car narrowly misses Paul as he recreates the ‘Abbey Road’ album cover. #IfTheseWallsCouldSing is now streaming worldwide on @DisneyPlus | https://t.co/6v6YyJjJjb pic.twitter.com/qUsfi2AzOW
“Es war ziemlich kompliziert, diese Dokumentation zusammenzustellen, denn es geht nicht um eine Person oder eine Lebensgeschichte. Es geht um ein Gebäude”, sagte Mary McCartney zu der Produktion. “Man merkt, dass die Leute sich wirklich für die Abbey Road interessieren, aber man fragt sich: ‘Warum interessieren sie sich für die Abbey Road? Und ich denke, das ist das, was ich erforschen wollte”. Hier gibt es den Trailer zur Doku.