„Seven Nation Army“ von The White Stripes ist nicht weniger als eine weltweite Hymne! Den Song, der inzwischen fast ein Vierteljahrhundert auf dem Buckel hat, hört man immer noch in allen Fußball-Stadien der Welt. Und: Der coole Basslauf von “Seven Nation Army” ist laut Google immer noch eine der meistgesuchten Basslines überhaupt! The White Stripes wurden 1997 gegründet und bestand aus Meg White am Schlagzeug und Jack White an der Gitarre sowie allen anderen Instrumenten. Das dritte Album „White Blood Cells“ brachte erste internationale Beachtung, doch der Durchbruch kam mit dem Nachfolger „Elephant“. Zwei Grammy Awards waren der verdiente Lohn. 2011 gab das Duo seine Auflösung bekannt.
Original-Video
Hier zunächst wie immer das originale Video zum Song:
Rhythmik
Der Vers des Titels beruht auf einem starren zweitaktigen Pattern, welches sich ständig wiederholt. Takt 1 ist rhythmisch etwas dichter, während der zweite Takt mit den Halben Noten für einen ruhigen Gegenpol sorgt.
Insgesamt passiert hier aber in rhythmischer Hinsicht nichts wirklich Spektakuläres; zudem kann man sich die Rhythmik aufgrund des prägnanten Unisono-Riffs sehr gut über das Ohr einprägen.
Im Chorus wechseln Meg und Jack White schließlich auf solide Rock-Achtel, welche für entsprechenden Schub im Arrangement sorgen. Hier wird abermals mit einfach(st)en Mitteln eine maximale musikalische Wirkung erzielt.
Das Timing könnte man dabei freundlicherweise als „loose“ bezeichnen – stilistisch passt diese Unperfektheit jedoch wie die sprichwörtliche “Faust auf’s Auge” und ist ganz sicher auch so gewollt.
Tonmaterial
„Seven Nation Army“ befindet sich in der Tonart E-Moll, welche die Töne E, F#, G, A, B, C und D enthält. Bis auf das F# finden auch sämtliche Noten in der Bassline Verwendung. Das Unisono-Riff der Strophe ist bis auf dem kurzen Wechsel auf die Note G die E-Moll-Tonleiter abwärts gespielt. Dieser reduzierte (aber äußerst wirkungsvolle!) Ansatz setzt sich auch auf der tonalen Ebene fort.
Der Basssound von „Seven Nation Army“
Hier wird es interessant – oder zumindest ungewöhnlich: Die Rolle des Bassisten übernahm Jack White auf „Seven Nation Army“ mit seiner halbakustischen Gitarre, die mithilfe eines DigiTech Whammy Bars eine Oktave tiefer erklingt.
Der daraus entstehende Sound besitzt jedoch eine geradezu erstaunliche Ähnlichkeit mit einem mit Flatwound-Saiten bestückten passiven E-Bass – oder gar einem halbakustischen Bass.
Im rockigen Vers gesellt sich dann noch ein Fuzz hinzu, welches für den nötigen Dreck sorgt. Natürlich schlägt Jack White die Saiten seiner Gitarre mit einem Pick an. Für die Aufnahme habe ich einen mit Flatwounds bestückten Precision Bass verwendet. Für den verzerrten Part kam ein Electro Harmonix Bass Big Muff zum Einsatz – bekanntlich ein echter Klassiker in der sehr breiten Masse an Zerrpedalen auf dem Markt!
„Seven Nation Army“ – Transkription
Viel Spaß und bis zum nächsten Mal, euer Thomas Meinlschmidt