Auflegen in der virtuellen Realität, das möchte die PC-App Vinyl Reality ermöglichen. Folglich gehören hier 2 „Technix“ Plattenspieler und ein Zweikanal DJ-Mixer mit Dreibänder und Cuemix-Regler zur Ausstattung. Und wie ihr in dem nachstehenden Video sehen könnt, funktioniert das Ganze ziemlich gut.
Hat man seine DJ-Mission gestartet, kann man sich in einem Platten-Case durch die Musikbibliothek des Rechners wühlen, das Vinyl auf den Teller legen, mixen und scratchen, das zweite Vinyl grabben und seine Fähigkeiten im Beatmatching trainieren, wobei mit gewissen Latenzen zu rechnen ist. Aber im Video sieht das eigentlich ganz passabel aus. Die Software erklärt dem Anfänger die Funktionen der Komponenten, wie man den Mixer bedient, vorhört und an den EQs schraubt etc.
VR ist auf dem Vormarsch
Kommt euch das Thema bekannt vor? Das ist nicht nämlich der erste und einzige Ansatz, eine VR-Umgebung für DJs zu stellen. Beispielsweise gibt es das TheWaveVR-Projekt, wo Grimecraft bereits eine Session online gespielt hat, ferner sind in Japan erste virtuelle Club-Umgebungen auf dem Vormarsch, doch der Vinyl Reality Ansatz ist ein anderer. Während sich WaveVR als Plattform für Musikliebhaber versteht und diesen ermöglichen möchte, weltweit zu jeder Zeit und an jedem Ort „virtuelle Gigs“ abzuliefern etc., ist Vinyl Reality eher eine klassische Simulation, die spielerisch versucht, Gear und Workflow möglichst exakt nachzubilden.
Noch mehr realistisches Gefühl
Wer schon an echten Tellern gearbeitet hat, dürfte sich gut zurechtfinden. Und wer das Erlebnis noch ein wenig „realistischer“ gestalten möchte, schnallt sich das tragbare Bass-Monitoring-System „Suback“ (wir berichteten) auf den Rücken oder den Basslet um das Handgelenk. Dann donnert der Bass durch Mark und Bein. Selfie in Vollmontur mit VR-Set, Basslet und Subpac dann bitte nicht vergessen.
Steam und Oculus: vom VR-Bedroomer zum virtuellen Top-DJ!
Vinyl Reality von Entropi Games ist für Steam und Oculus Rift zu einem Preis von je 19,99 Euro zu bekommen und benötigt ein VR-Headset wie das Rift oder HTC Vive. Also mindestens 400 Euro Investitionssumme sind zuvor zu tätigen. Kein Schnapper, denn dafür erhält man auch schon ein „echtes“ DJ-Einsteiger-Set mit Nachbauten, Mixer und Timecode-Vinyls.
Für dich ausgesucht
Dennoch finde ich die Idee dahinter interessant und bin gespannt, wohin die Reise geht. Vermutlich dürfte es einige „Stages“ und „Herausforderungen“ geben, mitunter auch eine Club-Umgebung, denn das Wohnzimmer, in dem man hier zu Beginn auflegt, gibt noch nicht so viel her. Aber so ist es halt auf dem Weg vom VR-Bedroomer zum virtuellen Top-DJ!
Auf Trello könnt ihr hier eine öffentliche Roadmap einsehen. Laut dieser stehen bald Umgebungs-Updates an und es werden weitere nützliche DJ-Features (BPM-Display, Kill-Switches etc.) sowie Oculus Rift/Touch-Support angekündigt. Ein integrierter Online Music-Store und Streaming wären sicher noch eine Option. Ob es irgendwann auch einen Sync-Button und ein paar CDJs via in-App Purchase geben wird, ist sicher fraglich, denn die Software heißt ja „Vinyl“ Reality – und da ist Handarbeit gefragt.
Weitere Infos
Weitere Infos zur App findet ihr hier.
Wer das Thema auflegen in der VR noch etwas vertiefen will, denn möchte ich auf diesen Bonedo-Artikel verweisen.