In diesem bonedo-Test checken wir die aktuelle Generation der Stage Custom Serie. Diese wird im Yamaha-Stammwerk in China aus sechslagigem Birkenholz gefertigt. Moment mal, Yamaha und Birkenholz? Da klingelt doch was. Genau, auch die legendäre und im Jahr 2016 wieder aufgelegte Recording Custom Serie hat Birkenkessel.
Im Vergleich dazu ist das vorliegende Shellset mit einem Anschaffungspreis von 599 Euro aber als absolutes Schnäppchen zu bezeichnen. Wie viel Sound es mit dem Stage Custom Bop Set gibt, was die optional erhältliche Snare kann und vieles mehr, erfahrt ihr im Folgenden.
Details
Die Stage Custom Serie gibt es schon sehr lange im Programm. Ursprünglich wurde sie 1985 unter dem Namen Stage Series als etwas preiswerte Alternative zum Recording Custom für den Working Drummer eingeführt. Über die Jahrzehnte gab es so einige Neuauflagen, die zum Teil klanglich nicht ganz an die alten Erfolge anknüpfen konnten. Auch nicht ganz geglückte Experimente mit Spannböckchen aus Kunststoff gehören zum Glück der Vergangenheit an. Mit der aktuellen Auflage aus reinem Birkenholz besinnt man sich auf alte Tugenden zurück. Neben zwei Standard-Konfigurationen gibt es auch die vorliegende Bop-Ausführung in den Größen 18“ x 15“ Bass Drum, 12“ x 08“ Tom und 14“ x 13“ Floor Tom zu erwerben. Letztere tritt es als klarer Konkurrent zum Platzhirsch in diesem Segment an, dem Gretsch Catalina Club, das inzwischen in vielen Spielstätten als Backline Set angeschafft wurde.
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Die Kessel bestehen aus Birkenholz
Insgesamt fünf Hochglanzlackierungen stehen zur Auswahl, unsere Farbe heißt Cranberry Red und ist sehr gut und makellos gemacht. Die Lackierung wird wie üblich bis an den Rand der Gratungen ausgeführt. Die Kessel bestehen aus sechs Lagen Birke, der Messschieber zeigt 7,2 Millimeter an. Yamaha schweigt sich über die Details aus, aber es ist stark davon auszugehen, dass hier dieselben Holzquellen wie bei den Hi-End Recording Drums verwendet werden. Die Gratungen sind von außen leicht verrundet, sodass die Fellauflagekante zwischen der zweiten und dritten Lage verläuft.
Die Gratungen fühlen sich eben und glatt an, innen sind die Kessel fein geschliffen, aber nicht aufwendig versiegelt oder geölt. Trotzdem machen die Kessel einen sehr guten und „amtlichen“ Eindruck. Praktisch ist auch, dass der ebenfalls lackierte Bassdrum-Spannreifen direkt einen aufgeklebten Gummischutz für die Pedal-Montage installiert hat.
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Mehr InformationenDie Hardware-Ausstattung ähnelt der Tour Custom Serie
Bis auf die Inverse Dyna Hoops Reifen – beim Stage Custom kommen stattdessen einfache, 1,5 Milllimeter starke geflanschte Spannreifen zum Einsatz – ähnelt die Hardware-Ausrüstung sehr dem Tour Custom Set, das ich vor nicht allzu langer Zeit hier zu Gast hatte. Sämtliche Spannschrauben sind nur mit Metallscheiben unterlegt, es sind also keine zusätzlichen Kunststoffscheiben dabei. Die verchromten Separate Lugs werden mit je einer Schraube am Kessel befestigt und haben bewegliche Hülsen. Auffällig ist, dass es nur sechs Spannschrauben pro Seite an allen Trommeln gibt, auch bei der Bass Drum! Ebenfalls vom Tour Custom ist die Arretierung der drei Floortom-Beine bekannt, hier greift das etwas altertümliche Schraube-trifft-auf-Bein-Prinzip. An den Flügelschrauben der Bassdrum-Füße ist ganz leichter Flugrost sichtbar. Diese sind nur in einem Winkel arretierbar und haben, wie die Floortom-Beine auch, stets ausgefahrene Dornen. Hier gilt es auf Holzböden also aufzupassen. Pragmatisch und praxisnah ist die Montage des Hängetoms gelöst. Ein langer Tom-Arm mit Kugelgelenk ist sicher auf der Bass Drum verankert, am Tom selbst befindet sich die bekannte Y.E.S.S. Aufhängung, die mit zwei Schrauben am Kessel befestigt ist. So kann man ohne Umschweife und weiteres Montage-Material direkt lostrommeln.
Das Set ist mit Remo UT Fellen bestückt
Mit der Befellung, allesamt vom chinesischen Remo-Ableger, möchte Yamaha augenscheinlich direkt das Jazz-Segment ansprechen. Statt klarer Tom-Felle und vorgedämpfter Bassdrum-Felle wie bei den anderen Stage Custom Konfigurationen, sind beim Bop Set auf allen drei Trommeln einlagige UT Coated Felle aufgezogen. Die beiden Toms haben klare, einlagige Resonanzfelle, nur die Bass Drum unterscheidet sich durch die relativ dicke und schwere Folie des Resonanzfells und den darin eingeklebten Dämpfungsring. Wie üblich bei 18“ Bass Drums, ist das Resonanzfell ungelocht.
Die passende Holz-Snare ist optional erhältlich
Nicht Bestandteil des Kesselsatzes, aber seit letztem Jahr im Programm ist die passende Holz-Snare in 14 x 5,5 Zoll. Die Snare ist ebenfalls in Cranberry Red lackiert, hat zehn Doppelspannböckchen und Yamahas Standard-Abhebung, die ein Clone des Ludwig P85 Modells ist. Auch hier sind Remo UT Felle montiert. Optisch macht die Trommel einen sehr erwachsenen Eindruck, mit einem Anschaffungspreis von EUR 139 Euro scheint sie zudem wie gemacht für das Beuteschema von Sparfüchsen. Der Teppich ist aus Stahl und hat 20 Spiralen, die von Bändern auf Spannung gebracht werden. Die einzige Auffälligkeit sind die sehr einfach gemachten Snare Beds, welche die Gratung quasi einebnen, indem sie flach darüber gezogen sind. Ich habe euch zum Vergleich mal ein Bild der Recording Custom Snares angehängt.