Metallica Sänger James Hetfield zeigt sich äußert demütig. Er führt den enormen Erfolg von Metallica auf die Magie zurück, die als kollektive Einheit entsteht, im Gegensatz zu den musikalischen Fähigkeiten der einzelnen Mitglieder.
“Ich weiß, dass wir alle nur durchschnittliche Musiker sind, aber wenn man uns zusammenbringt, passiert etwas”, sagte Hetfield bei der Cover-Geschichte für das Magazin ‘Cigar Aficionado’. “Es passiert wirklich etwas.” Der Sänger und Gitarrist gab zu, dass er sich nicht wohl dabei fühlt, mit Musikern außerhalb von Metallica zu spielen, und fügte hinzu: “Aufzustehen und mit anderen zu jammen ist wie ein Albtraum für mich.”
Lars Urlich wird am meisten kritisiert
Die Mitglieder von Metallica sind in der Metal-Welt hoch angesehen, auch wenn sie nicht als die größten Virtuosen betrachtet werden. Die Konkurrenz ist schließlich groß. Dennoch ist bei den Aussagen von Hetfield etwas viel Understatement mit dabei. Seine Fähigkeiten an der Rhythmusgitarre stehen außer Zweifel. Das gleiche kann man sicherlich auch über Rob Trujillo und Kirk Hammett sagen. Die meiste Missgunst bekommt hier Schlagzeuger Lars Ulrich ab. Bei dem Drummer scheiden sich die Geister.
Im vergangenen Dezember sagte Metallica-Schlagzeuger Lars Ulrich selber, er sei nicht “qualifiziert”, um mit Rush beim Taylor-Hawkins-Tributkonzert zu spielen. Am Ende spielte er mit Brian Johnson und den verbliebenen Foo Fighters-Mitgliedern Hits wie ‘Back In Black’ und ‘Let There Be Rock’. “Ich meine, ich liebe Rush”, sagte Ulrich. “Aber wenn sie gesagt hätten: ‘Kommt her und spielt ‘2112’ mit Alex [Lifeson] und Geddy [Lee], würde ich sagen: ‘Ich glaube, es gibt jemanden, der dafür qualifizierter ist als ich.'”
Hetfield war anfangs sehr zurückhaltend
Später im Interview sprach Hetfield über sein anfängliches Lampenfieber bei den ersten Konzerten mit Metallica: “Die ersten Shows waren wirklich schwierig – ich war so schüchtern”, sagte er. “[Ich] wollte nicht reden. Ich habe die anderen Jungs in der Band die Songs vorstellen lassen. [Jetzt] fühle ich mich da oben so wohl, es ist so seltsam. Wenn man sich mit jemandem hinsetzt, hat man viel mehr Angst, als wenn man vor 10.000 oder 20.000 Leuten steht.”
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Das erste Konzert war vor mittlerweile 41 Jahren. Damals spielten die US-Amerikaner vor 75 Menschen in Anaheim, Kalifornien. Hetfield schließt einen Besuch alter Wirkungsstätten nicht aus. “Wenn wir älter werden, würden wir gerne weiterhin an all den Orten spielen, an denen wir schon waren, aber es ist fast unmöglich, das Tempo der 90er Jahre beizubehalten. Wir sind sehr selbstkritisch und hart zu uns selbst und haben sehr hohe Standards. Wir kümmern uns also um alle Aspekte, um den Leuten, die unsere Musik mögen und uns weiterhin live sehen wollen, die beste Show zu bieten – visuell und klanglich.”
Dave Mustaine hat ein gesundes Selbstbewusstsein
Der Megadeth Leadsänger Dave Mustaine spielte von 1982 bis 1983 bei Metallica. Ganz abgeschlossen hat er mit dem damaligen Rausschmiss bis heute nicht. Anders ist es schwer zu erklären, weshalb er noch immer in Interviews mit Seitenhieben gegen seine Ex-Kollegen austeilt. In einem 2022 geführten Interview mit Classic Rock sagte Mustaine, dass er damals das “Alpha Männchen” unter Hetfield und Urlich und Anführer der Band war.
Bei einem neuen Interview mit Guitar World sagte Mustaine, dass er Megadeth als die beständigere Band als Metallica sehe. Dabei hatte Metallica einen “großen Vorsprung”, dank einer Reihe von Musik, die er geschrieben hatte. Nachdem er zu der Langlebigkeit von Megadeth gefragt wurde, sagte Mustaine direkt, dass Metallica versucht haben, ihn zurückzuhalten und dabei gescheitert ist.
“Sie haben nie erwartet, dass ich das tue, was ich getan habe, nachdem sie mich verarscht haben, aber ich habe es geschafft und auf dem Weg bessere Platten gemacht. Aber das ist mir egal, denn ich bin glücklich mit meinem Erfolg, und davon hatte ich reichlich. Die Musik, die wir jetzt machen, sagt dir alles, was du wissen musst. Aber ich hoffe, dass wir zusammen auf Tour gehen können, bevor alles vorbei ist, aber ich weiß nicht, ob wir das tun werden.”