Im Herbst 2022 stellte Fender die neue American Vintage II Serie vor, die sich aus den populärsten Bass- und Gitarrenklassikern der legendären Firma zusammensetzt. Im Angebot sind aktuell Stratocaster, Telecaster Jazzmaster, Precision Bass und Jazz Bass, die als Wiederauflage mit den Spezifikationen der historischen Originale hergestellt werden. Für diesen Test steht uns ein Fender American Vintage II 1960 Precision Bass zur Verfügung. Wir sind sehr gespannt, ob der Bass wirklich das Spielgefühl und den Sound des Originals bieten kann!
Fender American Vintage II 1960 Precision Bass – das Wichtigste in Kürze
- klassisches Precision-Bass-Modell
- Erlekorpus, Ahornhals
- Slab Palisandergriffbrett mit 7.25″-Radius
- Pure Vintage ’60 Precision Split Coil Tonabnehmer
- Vintage-Tweed-Koffer
Schöner Tweed-Koffer im Lieferumfang
In Punkto Zubehör zeigt sich Fender bei der Amercian Vintage II Serie ähnlich spendabel wie bei den handgefertigten Instrumenten aus dem Custom Shop. Der Fender American Vintage II 1960 Precision Bass kommt in einem stabilen Vintage-Tweed-Koffer mit orangefarbigem Plüsch-Interieur, der wirklich sehr schön anzusehen ist und den Bass zudem bestens beim Transport schützt.
Chromkappen und Daumenstütze anyone?
Im Koffer liegen neben einem Echtheitszertifikat Chrom-Abdeckungen für den Split Coil Pickup und die Brücke inklusive selbstklebendem Moosgummi zur Abdämpfen der Saiten (bei Bedarf). Außerdem findet sich hier ein kleines Kunstledertäschchen mit Werkzeug für das Setup.
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Schließlich fällt mein Blick sogar noch die berühmt-berüchtigte Fingerstütze (Tug Bar), die unterhalb der G-Saite montiert werden kann und beim Spiel mit dem Daumen Halt bietet. Die wenigsten Bassleute werden wohl das ganze Zubehör an den Bass montieren, aber Fender ist hier eben sehr konsequent und liefert den Bass mit der kompletten Vintage-Ausrüstung.
Fender American Vintage II 1960 Precision Bass: Originale Specs von damals!
Genauso konsequent ist die Firma bezüglich der Spezifikationen der neuen American Vintage II Serie: Bei unserem Testkandidaten handelt es sich um eine originalgetreue Nachbildung einen typischen Precision-Basses aus den 60er-Jahren, der Sound und Haprik des legendären Vorbildes bieten soll.
Die typischen Zutaten hierfür sind bekanntermaßen ein Korpus aus Erle, ein solider Ahornhals sowie ein sogenanntes Slab-Board. Darunter versteht man ein Griffbrett mit flacher Unterseite, das im Falle unseres Testexemplares aus Palisander besteht.
Selbstverständlich bleibt Fender auch bei den Maßen der aufgeschraubten Halskonstruktion nahe am Original. Die Breite des Knochensattels beträgt 43,2mm, das Griffbrett kommt mit einem Radius von 7,25“ (184,1mm). Und auch das Halsprofil besitzt die typische schlanke C-Form der Precis aus den Sechzigern.
Im Palisandergriffbrett parken 20 Bünde im schmalen Vintage-Format und zur Lagenorientierung gibt es hellbraune Punkteinlagen – also jene typischen Clay-Dots, die Fender in den 60er-Jahren verwendet hat.
Nitrolack ist Pflicht!
Beim Finish für den schicken Preci setzt die Company natürlich auf den zeittypischen Nitrolack. Der Halsrücken wurde mit einem gelblich getönten Hochglanz-Nitrolack versehen, und der Korpus unseres Testkandidaten kommt im edlen „Daphne Blue“-Farbton.
Wer es noch etwas klassischer mag, kann seinen Preci wahlweise aber auch in 3-Tone-Sunburst oder ganz einfach in Schwarz bestellen. Komplettiert wird der gelungene Vintage-Look mit einem vierlagigen Tortoise-Pickguard und dem Vintage korrekten Fender-Spaghetti-Logo auf der Kopfplatte.
Hardware
Auch in Punkto Hardware muss man sich erwartungsgemäß nicht auf Überraschungen gefasst machen. Fender verbaut selbstverständlich vier Reverse-Mechaniken und eine einfache Winkel-Brücke mit gerillten Saitenreitern.
Auf dem Headstock sitzt ein Saitenniederhalter für die beiden höheren Saiten, und auf der Rückseite der Kopfplatte finden wir einen Gurtpin. Verwenden wird den dritten Gurtpin heutzutage wahrscheinlich niemand mehr, aber er ist eben typisch für E-Bässe aus dieser Zeit.
An Bord: Der legendäre Split Coil Pickup!
Für den Sound des schönen Vintage-Precis ist ein Split Coil zuständig, der laut Fender exakt auf den Klang der Original-Precis aus den Sechzigern abgestimmt wurde. Dafür sind logischerweise auch die Verwendung der zeittypischen Materialien sowie ein identischer Aufbau vonnöten.
Die Alnico-Magnete des sogenannten „Pure Vintage ’60 Precision Split Coils“ sitzen dementsprechend in Spulen aus Vulkanfieber; die Anschlussdrähte sind mit Stoff ummantelt. Geregelt wird der Sound am Bass – kaum überraschend – mit einem Regler für die Lautstärke und einer passiven Tonblende zur Absenkung des oberen Frequenzbereichs.
Tolle Verarbeitung und ausgezeichnete Saitenlage
Preislich liegt der in USA gefertigte Preci etwas über 2.000,- Euro. Dafür darf man natürlich eine absolut tadellose Verarbeitungsqualität erwarten. Fender erlaubt sich denn auch bei meinem Testexemplar in der Tat keinerlei Patzer! Alle Holzarbeiten wurden exakt ausgeführt, die Lackierung ist makellos, und die Bundierung erlaubt eine niedrige Saitenlage ohne Scheppern.